Die vier Söhne des Doktor March
Kopf ganz umsonst mit diesen Büchern vollgestopft. Hab' mir die Knarre ganz umsonst gekauft. Nicht mal nach Herzenslust saufen kann man. Saufen, saufen, ich hab' die Nase voll davon, auf der Hut zu sein, Achtung! kleine Soldaten der Königin, die Königin schert sich einen Dreck um euch, sie sitzt in ihrem Palast in Buckingham gemütlich im Warmen und speist gebratene Tauben. Du alte Säuferin! Das Datum meines Todes festlegen, was der nicht sagt, er glaubt, er kann sich alles erlauben, diese Filzlaus! Ich werde ihm den Kopf schon zurechtrücken … mir schwindelt … schlafen.
Tagebuch des Mörders
Ich bin im Zimmer von Mama. Mama ist unten. Sie verhandelt mit der Polizei. Jeanie ist auch unten. Es dauert eine Weile. Die Polizei ist wegen Karen da. Sie kommen von Zeit zu Zeit vorbei, um nach Neuigkeiten zu fragen. Sie schnüffeln überall herum, wie alte Köter, das belastet sie, all die hübschen Morde hier im Viertel. Aber sie können nicht das ganze Dorf anklagen, nicht wahr, also los, schnüffelt, ihr Köter, scharrt die alten Knochen aus . Alle sind beschäftigt: Mark bereitet eine Akte vor, Jack macht sein Saxophon sauber, Stark bastelt an einem elektronischen Spiel herum, Clark macht Hanteltraining. Und Papa studiert gerade einen neuen Aufsatz.
Vor allem die Stimme von Jeanie belauschen. Du siehst, Jeanie, ich beschäftige mich mit dir. Liest du noch immer meine Notizen? Wie soll ich das wissen? Du bist so vorsichtig .
Weißt du, was ich schön fände? Die Tür zu deinem Zimmer aufmachen und zu dir sagen: »Guten Tag, Jeanie, ich bin es. Guten Tag, Jeanie, ich bin es!« Das klänge gut. Ganz ruhig.
Beherrscht. Nicht einer von diesen sabbernden Irren, die man im Film sieht. Du würdest stottern: »Ich verstehe nicht .«
Und dann würdest du sterben, dein Mund an meinem . du würdest stöhnend sterben, wie eine läufige Hündin, meine Hand festgekrallt in deinem Nacken, das würde dir gefallen, was, das würde dir gefallen, Schlampe, du widerst mich an! Ich muß mich waschen gehen, meine Hose wechseln. Mir ist zu warm. Bin ich krank?
Nein, ich bin nicht krank, ich weiß es, ich fühle mich gut, ich fühle mich gut im Kopf. Ich habe kein Fieber. Weshalb hast du mich nicht umgebracht, Sharon, weshalb? Du hast meinen Kopf in deinen Händen gehalten und ihn auf den Boden geschlagen, der Ofen bullerte … weshalb hast du mich nicht umgebracht? Und du, Zack, weshalb hast du uns beobachtet! Ich mag nicht mehr in dieses Tagebuch schreiben, ich mag überhaupt nichts mehr, ich bin ärgerlich, ich bin sehr ärgerlich, ich verabscheue euch!
Jeanies Tagebuch
11 Uhr abends. Zusammenfassung vom heutigen Donnerstag: 2 Uhr: Die Polizei kam zurück. Ich spürte, daß sie etwas ahnen. Sie fragten, ob die Jungs in letzter Zeit unterwegs waren. »Nein«, sagte die Alte, zuckersüß. Ich, ganz spontan:
»Aber ja, Madame, sie waren doch in Demburry.« Sie widersprach mir verärgert: »Nein, Jeanie, nicht in Demburry, sie waren bei ihrer Tante in Scottfield.« Ich habe nichts mehr hinzugefügt. Man fährt auf dem Weg nach Scottfield zwangsläufig durch Demburry. Der Polizist hat alles in sein Heft geschrieben. All diese Notizen jeden Tag, davon wird mir ganz schwindlig. Kekse, Tee und ciao, Bullen.
5 Uhr: Ich ging nach oben, um das Tonband zu holen, während sie unterwegs waren, um den Weihnachtsbaum zu kaufen. Man muß sagen, daß Sharons Tod ihnen nicht die Stimmung verdorben hat. Gleichzeitig habe ich einige Blätter gelesen, ganz schnell, und sie absichtlich unordentlich wieder zurückgelegt. Das ist ein Anfang.
11 Uhr, heute abend: Ich werde mir das Tonband anhören und meine Eindrücke dazu notieren. Ich stelle die Lautstärke ganz leise ein. Ich müßte mir einen von diesen Kopfhörern kaufen, die man im Fernsehen sieht. Genug geträumt, an die Arbeit.
Bericht über die Tonbandaufzeichnung:
Man hört, wie die Tür aufgeht. Dann, wie jemand auf dem Teppich herumläuft, die Schranktür aufmacht, die ein wenig quietscht, sehr leise Geräusche, zweifellos berührt er den Mantel Aha, da . Rascheln von Papier, er entfaltet seine Blätter, Geräusch einer Feder, er schreibt sicher mit einem Federhalter … Er unterbricht, er unterbricht häufig, er muß zwischen den Sätzen nachdenken. Er atmet immer heftiger. Bei den Schweinereien, die er sich erzählt … Oh, er spricht!
Ich habe zurückgespult und höre es noch mal an: Seine Stimme ist sehr rauh, ein Murmeln: »Guten Tag, Jeanie, ich bin es.« Er wiederholt das
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