Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)
Nummer der Familie Hooten, sondern die der Polizei von Buffalo. Sie stellte sich vor und erklärte, dass sie drei Ermordete zu identifizieren versuche, die ursprünglich wohl in Buffalo gelebt hätten. Der Beamte am anderen Ende der Leitung hörte ihr aufmerksam zu.
»Kennt jemand bei Ihnen Ashlyn oder Justin Hooten näher?«, schloss Diane ihre Erklärungen.
»Bleiben Sie bitte am Apparat, Madam.«
Danach musste sie geschlagene zehn Minuten warten. Schließlich meldete sich eine männliche Stimme: »Hier ist Detective James LaSalle. Wie kann ich Ihnen helfen?«
LaSalle klang sehr freundlich. Diane hoffte, dass er ihr auch weiterhelfen konnte. Sie schilderte noch einmal ihr Anliegen.
»Ashlyn und Justin Hooten kenne ich beide sehr gut. Die typischen vernachlässigten reichen Kids, die immer wieder in Schwierigkeiten geraten, dann von ihren Eltern wieder rausgehauen werden, ohne dass diese sich danach groß um sie kümmern würden. Beide sind auch schon durch kleinere Gewalttätigkeiten aufgefallen. Sie sagen, sie seien tot?«
»Ich weiß es noch nicht sicher. Ich versuche die sterblichen Überreste von drei Mordopfern zu identifizieren. Auf zwei davon passt ihre Beschreibung. Die Leichen waren bereits weitgehend verwest, und so mussten wir aus den Knochen ihre Gesichter rekonstruieren. Eine Person hatte sich operativ die Nase richten lassen. Dadurch sind wir ihnen auf die Spur gekommen.«
»Die Nasenoperation von Ashlyn, nicht wahr?«
»Ja«, sagte Diane.
»Verdammt, das sieht aber gar nicht gut aus.«
Diane berichtete ihm dann noch die anderen besonderen Merkmale, die sie entdeckt hatten: die Tätowierungen und seinen Herzfehler. Außerdem beschrieb sie ihm auch Miss Rot, ihre Tätowierungen, die Hinweise, dass sie Baletttänzerin war, ihre Rückenprobleme und die Tatsache, dass es sich bei ihr wahrscheinlich um eine Halbasiatin handelte. »Ich weiß, dass ich da quasi nach einem Strohhalm greife, aber …«
»Nein, ganz und gar nicht. Das dürfte ihre Freundin sein. Cathy Chu. Sie trug eine Zeit lang eine Rückenstützbandage. Sie sagen, die Eltern wissen nicht einmal, dass sie vermisst werden. Das erstaunt mich nicht.«
»Ich brauche einige Röntgenaufnahmen, um die Identifizierung zu verifizieren. Der plastische Chirurg war sehr zuvorkommend, aber verständlicherweise zögerte er doch, uns ohne Genehmigung Röntgenbilder zu überlassen.«
»Ich sorge dafür, dass Sie alles Erforderliche bekommen. Mein Gott, jeder bekommt schließlich doch noch, was er verdient.«
»Was meinen Sie denn damit?«
»Der Vater dachte wohl, Sie riefen wegen eines Ereignisses an, das schon einige Jahre her ist. Ich weiß nicht genau, was damals passierte – es wurde unter den Teppich gekehrt –, aber ich kann es Ihnen wenigstens in groben Umrissen erzählen.«
»Das wäre wirklich nett. Wir hatten noch andere Morde, die vielleicht mit diesem hier zusammenhängen. Wissen Sie, ob sie je etwas mit Rohdiamanten zu tun hatten?«
»Sie steckten bis über beide Ohren in krummen Sachen. Ich wusste, es würde einmal so kommen. Alle drei gingen auf die Universität von Pennsylvania. Sie hielten sich für ganz coole Typen. Sie begannen, Sachen aus Kanada einzuschmuggeln. Zuerst nur Kleinigkeiten wie Zigaretten oder Kleidungsstücke. Sie dachten, sie hätten eine ziemlich sichere Möglichkeit gefunden, schnelles Geld zu verdienen. Sie hatten zwar ein paar Auseinandersetzungen mit Kunden, aber nichts, was ihre Eltern nicht hätten regeln können.
Mit der Zeit wurden sie wagemutiger und kamen mit ziemlich gefährlichen Leuten in Kontakt. Dann wird das Ganze etwas undurchsichtig. Sie waren in irgendetwas verwickelt. Vielleicht ging es dabei um Diamanten. Es waren doch Diamanten bei Ihnen, oder?«
»Ja.«
»Na ja, verdammt. Ich dachte, es gehe um Tabak. Kennen Sie sich mit kanadischen Diamanten aus?«
»Eigentlich nicht.«
»Es gibt da in Kanada eine große Diamantenmine, die Ekati-Mine. Dort werden schöne weiße Diamanten gefördert. Die kanadischen Behörden tun alles, was sie können, um das organisierte Verbrechen aus dem Handel mit Rohdiamanten rauszuhalten. Aber ganz gelingt das natürlich nicht. Rohdiamanten sind schwerer zu identifizieren und leicht zu schmuggeln. Darüber hinaus weisen sie ein ideales Verhältnis zwischen Größe und Gewinn auf. Ein absoluter Traum für das organisierte Verbrechen.«
»Und da sind unsere drei reingeraten?«, fragte Diane.
»Es würde mich nicht überraschen. Wie ich bereits sagte,
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