Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
Vom Netzwerk:
Welt des Sonnenlichts das periphere Gesichtsfeld verschafft.
    Diane bestimmte mit dem Kompass erneut ihre Position und trug die Werte in ihr Notizbuch ein. Sie hatten alle Notizbücher dabei. Mike nahm mit seiner Kamera interessante Formationen auf, wobei jedes Bild einen kurzen Lichtausbruch verursachte. Außerdem schrieb er immer mal wieder etwas in sein Notizbuch, das wie chemische Formeln aussah. Neva zeichnete kleine Skizzen. MacGregor schien einen ganzen Roman schreiben zu wollen. Vielleicht sprach hier unten seine Muse zu ihm. Diane hätte das sogar verstanden.
    Der leichte Weg durch diese Höhle war eine Abfolge von Gängen und Räumen, die wie Perlen an einer Kette wirkten. MacGregors schwatzhafte Art war hier unten sogar ganz nützlich, da er bei jedem Quergang, an dem sie vorbeikamen, genau erklärte, wohin er führte und was einen am anderen Ende erwartete.
    »Diese Höhle ist manchmal ein wahres Labyrinth – kleine, sich kreuzende Gänge, die alle gleich aussehen.« Er lachte und deutete damit an, dass er entweder einen Witz gemacht oder etwas zitiert hatte.
    »Zork, ein altes Computerspiel«, wisperte Mike ihr zu.
    Manchmal benutzten sie sogar diese Seitengänge, wenn sie auf der Karte als Teil der leichten Route gekennzeichnet waren. Dabei kamen sie zu einem Gang, den MacGregor Fischschuppen-Passage getauft hatte. Er sah genauso aus, wie Diane ihn sich vorgestellt hatte – ein Gang, der einst von Wasser durchflossen worden war, das in dem ehemaligen Bachbett dellenartige Vertiefungen, so genannte Scallops oder Fließfacetten, hinterlassen hatte, die ein wenig an Schuppen erinnerten. Die geringe Größe dieser Fließfacetten und die kurvige Form des Ganges deuteten darauf hin, dass dies ein schnell fließender Bach gewesen war. Mike machte zahlreiche Aufnahmen, stellte erste Messungen an und erklärte Neva die Fließrichtung des Wassers, während diese mit der Hand über die glatte, ausgewaschene Oberfläche des Steins strich.
    Diane bestimmte immer wieder mit dem Kompass ihre Position, um damit die spätere Kartierung der Höhle vorzubereiten. Die Ergebnisse der Kompasspeilungen vernetzte sie in ihrem Kopf, so dass sie sich die gesamte Höhle künftig bildlich vorstellen konnte. Das erleichterte ihr dann das spätere echte Kartieren der Höhle ungemein. Jede Kompasspeilung wiederholte sie dann noch einmal aus entgegengesetzter Richtung. Sie wollte dadurch eventuelle Kompassabweichungen aufgrund von magnetischem Gestein ausgleichen oder ganz einfach ihre eigenen potenziellen Messfehler korrigieren.
    Mike ging jetzt voran. Neva folgte ihm, während MacGregor immer schneller wurde, um zu seinem Freund aufzuschließen. In einer Höhle sollte man immer langsam gehen, musste Diane denken. Aber sie sagte dann doch nichts. In diesem Gang gab es kein Geröll auf dem Boden und kein hervorspringendes oder überhängendes Gestein. Es gab also nicht viel, über das man fallen oder an dem man sich stoßen konnte. Sie kamen an einem weiteren Quergang vorbei. Diane versuchte sich seine Lage auf der Karte im Kopf bildlich vorzustellen. Sie ging langsam und prägte sich jedes Merkmal dieses Ganges ein.
    Mike hatte jetzt endgültig die Führung übernommen. Er schaute oft auf die Karte, um sicherzugehen, dass er nicht plötzlich in einem unerschlossenen Teil der Höhle landete. MacGregor ging neben ihm her.
    »Da drüben gibt es einen kleinen Kamin«, sagte MacGregor plötzlich. »Wollen Sie es nicht mal probieren, Neva?«
    »Lieber nicht – nicht diesmal. Hat eigentlich schon jemand bemerkt, dass am Licht irgendetwas komisch ist?«
    »Was meinen Sie denn damit?«
    »Ich weiß auch nicht. Es wirkt so, als ob die Lampe von einem von uns leicht flackern würde.«
    »Ist das nicht Mike mit seinen Blitzlichtaufnahmen?«
    »Kann sein.«
    »Vielleicht sollten wir doch einmal unsere Kopflampen kontrollieren«, sagte Diane.
    Als sie weitergingen, änderte sich plötzlich die Form des Gangs. Bisher war er rechteckig gewesen, nun war er plötzlich rund.
    »Nun, das ist aber wirklich interessant«, sagte Diane.
    »Seltsam, was für eine Form dieser Tunnel plötzlich hat«, sagte Neva.
    »Ich habe mich auch immer wieder darüber gewundert«, sagte MacGregor.
    Mike untersuchte die Wände und machte Fotos von dem Übergang.
    »Was halten Sie davon?«, fragte ihn Diane.
    Mike grinste. »Ich denke, diese Stelle hier markiert den Wechsel von der phreatischen zur vadosen Wasserbewegung. Deswegen mag ich solche Höhlenbegehungen. Wo

Weitere Kostenlose Bücher