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Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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rutschte jetzt aber ganz langsam immer tiefer. Ihre Beine baumelten bereits über dem Abgrund. Als Diane mit ihrer Lampe hinunterleuchtete, merkte sie, dass der darunterliegende Saal so groß war, dass der Lichtstrahl nicht einmal bis zu dessen Boden reichte. Diane legte sich auf den Bauch und ergriff Nevas Hand.
    »Helfen Sie mir«, schrie Diane LaSalle an.
    »Lassen Sie sie los und kommen Sie her.«
    »Halten Sie sich an diesem Felsriss fest.« Diane zog Nevas Hand zu einem kleinen Riss im Felsen, den sie vielleicht als Haltegriff benutzen konnte.
    Nevas Augen waren weit geöffnet, angstvoll und hatten einen fast panischen Ausdruck. Diane zog Nevas andere Hand hoch, bis sich Nevas Finger in der Felsritze festkrallen konnten.
    »Festhalten!«
    Aber Neva schaffte es nicht. Ihre Finger glitten ab, und sie rutschte weiter in den Spalt hinunter.
    Diane ergriff ihr Handgelenk und zog mit aller Kraft daran. Plötzlich merkte sie, dass sie selbst ganz langsam auf die Kante zuzurutschen begann. Wenn sie kopfüber in diese Öffnung hineinglitte, wäre dies das Ende für sie beide.
    »Helfen Sie mir, verdammt noch mal! Sie können sie doch nicht einfach so hängen lassen!«
    »Ich arbeite für Leute, die mich mit einer Kettensäge mittendurch sägen, bevor sie mich dann umbringen. Sagen Sie mir nicht, was ich tun oder nicht tun kann! Ich versuche hier, mein eigenes Überleben zu sichern.«
    »Ich muss mir irgendwo ein Seil beschaffen«, sagte sie zu Neva. »Halten Sie durch!«
    Diane schob ihren Körper langsam ein Stück zurück in Richtung Felswand, um das Abrutschen zu stoppen.
    »Lassen Sie mich bitte nicht los!«, flehte Neva.
    »Neva, Sie schaffen das. Halten Sie nur ein paar Minuten durch, bis ich ein Seil beschafft habe. Ich lasse jetzt los. Klammern Sie sich an den Felsen!«
    »Ich rutsche immer weiter. Ich kann mich nirgendwo festhalten.«
    »Ich muss uns ein Seil besorgen.«
    »Ich habe solche Angst. Oh Gott.«
    »Ich hole Sie da raus.«
    Sie ließ Nevas Hand los und kletterte rückwärts über den großen Felsbrocken, der quer vor Felsrampe und Spalte lag. Sie drehte sich um und schaute LaSalle ins Gesicht.
    »Wir werden jetzt meine Diamanten holen«, sagte er.
    »Ich werde sie dort herausholen.«
    »Sie kommen jetzt mit mir mit, oder ich erschieße Sie, so wahr ich hier stehe.«
    »Okay, Sie haben gewonnen. Erschießen Sie mich.«
    »Du dumme …« LaSalle richtete seine Pistole auf sie und hielt sie so mehrere Sekunden lang. Dann ließ er sie wieder bis auf Hüfthöhe sinken. »Verdammt, machen Sie schon, holen Sie sie raus.«
    »Ich brauche Hilfe«, sagte Diane.
    »Nun, da haben Sie Pech, Sie haben keine.«
    Diane schaute zu Mike hinüber, der auf dem Höhlenboden lag. Er versuchte, sich zu bewegen. Der dunkle Fleck auf seinem Hemd wurde immer größer. Anscheinend hatte ihn die Kugel in die Seite getroffen.
    MacGregor saß fast teilnahmslos mit dem Rücken an einem Felsen und flüsterte ständig wie ein Mantra vor sich hin: »Oh Gott, oh Gott, oh Gott …«
    Diane holte eilig ihren Rucksack.
    »Denken Sie erst gar nicht daran, irgendetwas Dummes zu versuchen«, sagte LaSalle.
    »Womit denn? Wir haben keine Waffen. Nur ein Seil und ein paar Schokoriegel.«
    »Dick«, rief sie MacGregor zu. »Helfen Sie Mike.« Der bewegte sich nicht. »MacGregor!« Das drang zu ihm durch. »Mike benötigt Hilfe.«
    Dick MacGregor schaute sie einen Moment lang an, schaltete seine Kopflampe ein und kroch zu Mike hinüber.
    »Er blutet.«
    »Ziehen Sie Ihr Hemd aus und drücken Sie es auf seine Wunde. Los, auf geht’s!«
    »Sie sollten sich beeilen«, sagte LaSalle mit einem drohenden Unterton in der Stimme.
    Diane sagte nichts, sondern zog ein robustes, fast neues Nylonseil aus ihrem Rucksack. Sie wickelte es auf und begann, an einem Ende zwei Fußschlingen zu knüpfen, indem sie einen doppelten Palstek mit Bucht benutzte. Sie gab sich mit den Knoten große Mühe und sorgte dafür, dass sie äußerst fest und tragfähig waren. Als sie das Seil vorbereitete, bedachte sie, dass Neva etwa ein Meter fünfundsechzig groß war und darüber hinaus noch eine gewisse Seillänge für eine Art Sicherungsgurt benötigte. Zuletzt knüpfte sie auf der richtigen Seilhöhe Handgriffschlaufen.
    »Mir geht langsam die Geduld aus.«
    »Ich mache so schnell, wie ich kann. Ihre Diamanten gehen in der Zwischenzeit nirgendwohin. Sie haben die Kanadier doch nicht angerufen. Sie haben mir das nur erzählt, damit ich sie nicht selbst alarmiere.«
    Diane

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