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Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Herpetologen damals erlaubt hatte, ein Terrarium für lebende Schlangen einzurichten.
    »Nur ungiftige Schlangen«, hatte sie ihnen gesagt. »Und das Terrarium muss ausbruchsicher sein.«
    Wenigstens hatten sie eine ihrer Bedingungen erfüllt. Diese Schwarze Rattenschlange war tatsächlich völlig harmlos. Allerdings hatte sie sich bisher nur solchen Leuten gezeigt, die gar nicht daran dachten, sie wieder einzufangen. Die Herpetologen und ihre Assistenten hatten sie dagegen überhaupt noch nie zu Gesicht bekommen.
    Jetzt tauchten in kurzem Abstand Dianes Assistentin Andie Layne, der Museumsarchäologe Jonas Briggs und der Chefkonservator Korey Jordan im Museumsfoyer auf. Alle versammelten sich dort neben Diane um den Mumiensarg.
    Diane schaute Andie an. »Ich meine mich zu erinnern, irgendwann zu Ihnen gesagt zu haben, dass ich keine Anforderungen für Mumien auf meinem Schreibtisch vorfinden möchte.«
    Andies frech geschnittene rotbraune Locken gerieten in heftige Bewegung, als sie zu lachen anfing. »Werden Sie auch nicht. Dies hier ist eine Spende.«
    »Hübsch«, sagte Korey. Er legte seine behandschuhte Hand auf den Mumiensarg. »Er ist in einem guten Zustand. Ich kann es kaum erwarten, hineinzusehen.« Seine weißen Zähne bildeten einen starken Kontrast zu seiner braunen Haut.
    »Der Sarg stammt von einem gewissen James Lionel-Kirk«, sagte Kendel. »Lionel-Kirk erbte ihn vor etwa zwanzig Jahren von seinem Vater in New York. Sein Vater hatte ihn von seinem englischen Großvater geerbt und der von seinem Vater, wie wir glauben. Wir versuchen gerade herauszufinden, woher er stammt.«
    »Ist irgendetwas drin?«
    Sie hatte die Frage vor allem an Jonas Briggs gerichtet. Dieser arbeitete seit seiner Emeritierung von der Bartram-Universität in Rosewood als einziger Archäologe in diesem Museum. Er hatte bereits früher den Wunsch geäußert, eine ägyptologische Ausstellungsabteilung einrichten zu dürfen. Im Moment strahlte er über das ganze Gesicht. »Tatsächlich ist da was drin: eine richtige Mumie.«
    »Eine Mumie.«
    Alle nickten eifrig mit dem Kopf.
    »Wir können allerdings noch nicht sicher sein, dass diese Mumie wirklich in diesen Mumienschrein gehört«, warnte Kendel. »Zu der Zeit, als man sie erwarb, waren Mumien ein populäres Souvenir für Bildungstouristen, so dass die ägyptischen Händler Mumien in Schreine legten, die ursprünglich gar nicht für sie bestimmt waren.«
    »Sie ist offensichtlich ausgewickelt worden«, fügte Jonas hinzu. »Wir glauben, dass er – oder sie – Hauptperson einer viktorianischen Mumienauswickel-Party war. Das war damals große Mode.«
    »Sie wollen mich veräppeln.«
    »Ganz und gar nicht«, sagte Kendel. »Die Gäste saßen um den Schrein herum und beobachteten, wie der Gastgeber die Mumie auswickelte. Wir haben Glück, dass dieses Exemplar tatsächlich überlebt hat. Die meisten Mumien wurden nach dem Ende der Party im Kamin verfeuert.«
    »Wir werden das Ganze jetzt ins Konservierungslabor bringen und genau untersuchen«, sagte Korey.
    Diane zeigte auf den Fahrstuhl. »Auf geht’s. Schauen wir uns unsere Mumie an.«

7
    D as Konservierungslabor im ersten Stock enthielt sechs metallisch glänzende Arbeitstische, von denen jeder mit einem Mikroskop, einer Lampe und einem großen, schwenkbaren Vergrößerungsglas ausgestattet war. An der Wand standen Schränke, die mit Chemikalien gefüllt waren, die man zur Konservierung von zerbrechlichen und brüchigen Gegenständen aus Holz, Papier, Stoff, Metall oder Knochen benötigte. Außerdem gab es eine Abzugshaube, Waschbecken und einige weitere Mikroskope auf gesonderten Arbeitsplatten. An der Decke hing ein Rahmengestell, an dem man Kameras aufhängen konnte.
    Es war Korey, der über diesen kühlen, hell glänzenden und peinlich sauberen Raum herrschte. Als die Gruppe eintrat, arbeiteten an den Tischen drei seiner Assistenten.
    Auf der anderen Seite des Labors lag der Röntgenraum, der mit einem gebrauchten Endoskop und einem Röntgengerät ausgestattet war, die Korey erst kürzlich bei einer Auktion für medizinische Restposten und Überschussgüter ersteigert hatte.
    Sie rollten den Mumiensarg an den Arbeitstischen vorbei in den klimakontrollierten Lagerraum am hinteren Ende des Labors, der mit den fünf Personen und der Mumie ziemlich überfüllt wirkte. Sie stellten sich jetzt um das Holzgehäuse herum und hoben es gemeinsam auf einen Arbeitstisch.
    »Als Nächstes nehmen wir den Deckel ab«, sagte Korey. »Ich

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