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Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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verwickeln.«
    »Ich wusste nicht, dass die Untersuchung von Seilen und Schlingen so wichtig sein kann«, wunderte sich Raymond.
    »Dadurch kann man viel über den Täter erfahren. Aber das hier wird recht kompliziert werden«, fügte Diane hinzu, als sie die Seilschlingen näher betrachtete. »Dieser Typ versteht etwas von Knoten.« Sie grinste Lynn und Raymond an. »Ich mag es, wenn sie gute Knoten knüpfen können.«

6
    I hnen macht es tatsächlich Spaß, solche Knoten zu analysieren, nicht wahr?«, sagte Lynn und riss vor Staunen die Augen auf.
    Diane kannte diese Reaktion. Für die meisten Menschen ist ein Knoten einfach ein Knoten.
    »Das stimmt. Sie haben mir mehr als einmal das Leben gerettet.«
    »Wieso das denn?«, fragte Raymond.
    »Ich bin Hobby-Höhlenforscherin. Wir müssen uns auf unsere Knoten und Seile verlassen können.«
    »Wirklich?«, sagte Lynn. »Haben Sie schon viele Höhlen erforscht?«
    »Ziemlich viele. Allerdings nur wenige in Georgia, obwohl ich hier aufgewachsen bin. Einer meiner Museumsmitarbeiter will mir aber einige Höhlen hier in der Gegend zeigen.«
    »Ich wollte schon immer einmal diese Höhle in Mexiko mit den vielen Kristallen sehen«, sagte Lynn.
    »Die, die neulich im Discovery Channel zu sehen war, nicht wahr?«, sagte Raymond. »Alle diesen weißen Kristalle sahen ziemlich unwirklich aus.«
    »Das ist die Lechuguilla-Höhle«, sagte Diane. »Und was Sie gesehen haben, ist der Kristallene Ballsaal.«
    »Genau. Das war’s.«
    »Das sind Gipskristalle. Sie sind in Wirklichkeit noch viel beeindruckender.«
    »Sie waren schon mal dort?«, fragte Lynn.
    »Ja. Ein paar befreundete Mikrobiologen luden mich ein, sie auf einer Expedition in diese Höhle zu begleiten. Sie ist normalerweise streng geschützt. Ich hatte großes Glück, diese Chance zu bekommen.«
    »Sie scheint wirklich sehr schön zu sein«, sagte Lynn.
    »Überwältigend.« Diane schaute auf die zerstörte Hülle hinunter, die einmal eine junge Frau beherbergt hatte. »Bei meinem Beruf ist es außerordentlich befreiend, einmal etwas so atemberaubend Schönes sehen zu dürfen.«
    »Was ist mit diesem Knoten hier? Ist der etwas Besonderes?«, fragte Raymond.
    »Das ist ein Handfesselknoten.«
    »Handfesselknoten. Das klingt aber gar nicht gut«, schauderte Raymond ganz leicht.
    »Er ist gut dafür geeignet, einem Menschen die Hände zu fesseln oder ein Pferd anzuhobbeln. Unser Täter hat ihn sogar ganz leicht abgewandelt. Er nahm die Festmacheleine und wickelte sie um die Hände des Opfers, um dann das Ende durch die Schlingen hindurchzustecken. Ich nehme an, er wollte vermeiden, dass sie die Finger noch bewegen konnte.«
    »Es ist einfacher, die ganzen Schlaufen abzuschneiden«, meinte Raymond. »Hat er das gemacht, als sie noch lebten?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Lynn. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das herausfinden werde.«
    »Ich glaube, ich kann die äußeren Schlingen sichern, ohne sie durchzuschneiden. Bei den Schlingen der Handfesseln wird das wohl nicht gehen«, sagte Diane.
    Sie nahm eine blaue Schnur, band damit die Schlingen zusammen und kennzeichnete sie. Sie behandelte jede Schlinge um die Hände, wie sie es mit der Seilschlinge um den Hals gemacht hatte: Sie band sie ab, bevor sie sie losschnitt.
    »Es ist wie das Durchschneiden einer Nabelschnur«, sagte Lynn.
    Gerade als Diane das Seil sicherte, wehte eine kühle Brise durch den Autopsieraum.
    »Ich kann es nicht glauben«, rief Lynn aus. »Sie haben jemanden gefunden, der es repariert hat.«
    »Es war einfach nur ein bisschen Motivation nötig«, lachte Raymond.
    »Das tut wirklich gut«, sagte Lynn. Sie atmete einmal tief durch, als würde die kühle Luft auch den Gestank mildern. »Also los, ziehen wir das hier durch, Raymond.«
    Dann wandte sie sich an Diane. »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn ich Sie in den anderen Raum verbanne. Ich möchte hier so wenig Menschen wie möglich um mich haben, wenn ich an einem dermaßen verwesten Körper arbeite.«
    »Glauben Sie mir, da rennen Sie bei mir offene Türen ein. Ich bringe diese Seile hinüber in mein Labor, damit mein Team mit deren Untersuchung beginnen kann. Danach komme ich hierher zurück. Wollen Sie die beiden anderen Opfer heute auch noch obduzieren?«
    »Ich würde es gern versuchen. Raymond und ich werden die Insektenproben sammeln.«
    Während Diane den Raum verließ, begann Lynn mit dem Y-Schnitt.

    Das RiverTrail-Naturkundemuseum war in einem schönen neugotischen

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