Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)
man eigentlich die beiden Polizisten beruhigen müsste.
Frank trat heran und zeigte seine Dienstmarke. »Bist du okay?«, fragte er und zog sie in seine Arme.
»Ich habe eine Scheißangst, aber sonst …« Sie lehnte sich an ihn. »Ich muss mein Auto von der Straße fahren.«
»Kein Problem«, sagte einer der Polizisten. »Nur zu. Wir geben einen Fahndungsaufruf nach dem Crown Vic raus.«
»Ich fahre dein Auto weg«, sagte Frank. »Du musst endlich von der Straße runter.«
Als Diane beobachtete, wie Frank in ihr Auto einstieg, bemerkte sie erst, dass die beiden Reifen auf der Fahrerseite einen Platten hatten. Während seines wütenden Angriffs hatte es der Täter sogar geschafft, ihr die Reifen aufzuschlitzen. Ihr Wagen sah wie ein Totalschaden aus, die Windschutzscheibe und das Fenster auf der Fahrerseite waren eingeschlagen. Die Frontscheinwerfer waren zertrümmert und dazu kamen noch unzählige Dellen auf der Karosserie. Es war kaum zu glauben, dass alle diese Schäden während dieses kurzen Überfalls entstanden waren.
Frank stellte gerade den ramponierten Taurus am Straßenrand ab, als Chief Garnett eintraf. Er sprang aus seinem Wagen und eilte mit finsterem Blick zu Diane und den Polizisten hinüber.
Diane bemerkte, dass sich ihre Hauswirtin und einige ihrer Nachbarn vor ihrem Apartmenthaus versammelt hatten. Es stand fast für sich allein in einer Seitenstraße. Diese Lage kam Diane heute sehr gelegen. Sie hätte es gehasst, wenn jetzt das ganze Viertel wegen ihr in Aufruhr geraten wäre.
»Sie hatten Anweisung, dieses Haus zu überwachen«, fuhr Garnett die Polizisten an.
Jetzt verstand Diane, warum die beiden so nervös gewirkt hatten. Sie waren nicht da gewesen, wo sie hätten sein sollen.
»Wir bekamen einen Anruf …«, fing einer der Polizisten an.
»Sie bekamen einen Anruf? Wir besprechen das drunten auf dem Revier. In der Zwischenzeit möchte ich, dass Sie die ganze Nacht vor diesem Haus parken. Ist das angekommen?«
»Ja, Sir.«
Er wandte sich Diane zu: »Sind Sie verletzt?«
»Nein. Ich möchte nur noch in meine Wohnung hoch und schlafen.«
»Natürlich. Glauben Sie, es war der Typ, der Sie angerufen hat?«
»Ich weiß es nicht. Aber ich hatte den Eindruck, dass der Anrufer über die Art, wie sich unsere Gespräche entwickelten, ziemlich frustriert war.«
»Haben Sie den Beamten schon seine Beschreibung gegeben?«
Diane nickte. »Ich konnte seinen Wagen beschreiben. Er selber war dunkel gekleidet und hatte einen Strumpf über den Kopf gezogen, was natürlich seine Gesichtszüge verzerrte. Er war dunkelhaarig, etwa ein Meter achtzig groß und kräftig gebaut.«
»Haben Sie das alles weitergegeben?«, blaffte Garnett seine Beamten an.
Beide nickten.
»Seine Zulassungsnummer konnte ich in der Dunkelheit nicht erkennen.«
»Wir werden ihn schon finden.«
Diane drehte sich um und wollte gerade gehen, als ihr etwas einfiel: »Oh, ich bin Kacie Beck begegnet, als sie das Polizeigebäude verließ, und habe sie dann heimgefahren. Mir fiel auf, dass sie einen Verlobungsring mit einem ganz schön großen Diamanten trägt. Wenn er echt und von guter Qualität ist, könnte er nach Auskunft meines Geologen mehr als zehntausend Dollar wert sein. Sie sollten dem vielleicht einmal nachgehen.«
Garnett stieß einen kurzen Pfiff aus. »Woher könnte Chris Edwards so viel Geld haben?«
»Er könnte auch künstlich sein, aber er sah echt aus. Sie hält ihn zumindest für echt.«
»Wir werden der Sache nachgehen. Aber jetzt sollten Sie erst einmal ins Bett gehen. Wir reden morgen weiter.«
Diane nickte. Chief Garnett war wirklich äußerst besorgt um sie, vor allem wenn man bedachte, dass er noch vor einem Jahr zu denen gehört hatte, die sie am liebsten aus der Stadt gejagt hätten. Sie schaute zu ihrem Apartmenthaus hinauf, vor dem immer noch eine ganze Reihe ihrer Nachbarn standen. Wie sollte sie das alles ihrer Hauswirtin erklären?
Frank kam mit Dianes Tasche in der Hand zurück und führte sie zu dem Haus.
»Was geht hier eigentlich vor?«, fragte ein junges Paar, das gerade erst im Erdgeschoss eingezogen war.
»Was ist denn das für ein Krach? Wie sollen wir bei dem Krach schlafen?« Mrs. Odell und ihr Mann, die im selben Stock wie Diane wohnten, standen mit gekreuzten Armen und hochgerecktem Kinn vor der Haustür.
»Ich hasse diese Alarmanlagen. Die sollte man verbieten. Sie gehen andauernd ohne jeden Grund los«, setzte Mrs. Odell noch hinzu und nickte mit dem Kopf.
»Was ist
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