Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)
eigentlich passiert?«, fragte die Hauswirtin. »Warum ist die Polizei da?«
»Als ich mein Auto abstellen wollte, kam jemand und hat mit einem Baseballschläger auf mein Auto eingeschlagen«, sagte Diane und versuchte, ganz ruhig zu klingen. »Er ist dann abgehauen.«
»Wer tut denn so etwas?«, empörte sich die Hauswirtin. »Ich sage Ihnen, das sind diese Strolche und Schläger, von denen man immer wieder liest. Die sind überall. Ich sage immer zu meinem Neffen …«
Diane nickte und ging die Treppe hoch in den ersten Stock, wo ihr Apartment lag. Das Letzte, was sie jetzt brauchen konnte, war eines der Gespräche mit ihrer Hauswirtin, in dem diese regelmäßig vom Hundertsten ins Tausendste kam. Die Odells folgten ihr die Treppe hinauf.
»Wissen Sie, Sie sollten woandershin ziehen«, meinte Mrs. Odell. »Dies war ein ruhiges Haus, bevor Sie hier eingezogen sind.«
Diane schloss die Tür zu ihrer Wohnung auf. »Gute Nacht, Mrs. Odell. Es tut mir leid, dass Sie aufgeweckt wurden.«
Sobald Diane die Wohnungstür hinter ihnen geschlossen hatte, fragte Frank: »Sind das die Leute, über die du mir erzählt hast? Die sieben Kinder hatten, die alle starben, und deren einzige Freude im Leben jetzt nur noch Begräbnisse sind?«
»Die sind es. Mrs. Odell war die Frau, die auf der Suche nach einer Katze in mein Apartment einbrach und die ich dann fast mit meiner Maisbrotpfanne erschlagen hätte.«
»Vielleicht solltest du wirklich ausziehen.«
Diane lachte. »Du hast wahrscheinlich recht.« Sie ließ sich auf ihr Sofa fallen. »Ich bin so froh, endlich daheim zu sein. Ich hatte einen harten Tag im Büro.«
Frank setzte sich zu ihr, zog sie an sich und schlang die Arme um sie. »Ich glaube, ich hatte noch nie so viel Angst wie vorhin, als ich diesen Angriff übers Telefon verfolgen konnte, aber nicht wusste, was da gerade passierte.«
»Wie hast du die Polizei alarmiert?«
»Über mein Autotelefon. Du denkst also, dass es der Mann war, der dich immer wieder anruft?«
»Ich weiß es nicht. Ich fürchte, dass er es ist.«
»Warum ist er so auf dich fixiert?«
»Vielleicht ist er auf alle fixiert, die etwas mit den Mordopfern von Cobber’s Wood zu tun haben, oder …« Diane rieb mit dem Finger über ihre Augen. »Ich weiß nicht. Ich weiß verdammt noch mal nicht, was hier eigentlich vorgeht.«
»Was unternimmt Garnett wegen dieser Anrufe?«
»Anscheinend sollte jemand vor meiner Tür stehen, aber irgendwie ging da etwas schief.«
»Du meinst, Polizisten hätten deine Wohnung überwachen sollen? Verdammt, wo waren die denn?«
»Ich habe keine Ahnung.« Sie wollte diese ganze Sache einfach ein paar Stunden lang vergessen. »Wo ist eigentlich Star heute Abend?«
»Auf einem Konzert mit einer Freundin. Sie übernachtet dann bei ihr.«
»Und die Schule morgen?«
»Es sind Sommerferien.«
»Mein Gott, natürlich. Ich verliere jedes Zeitgefühl. Du lässt sie ein Konzert besuchen? Bist du da nicht ein bisschen nervös?«
»Nervös trifft es nicht ganz. Ich muss einfach an all diese Drogen denken, die dort im Umlauf sind, und wie labil und verletzlich Star ist.«
Diane hatte ihren Rücken an Franks Brust gelehnt, und sein Gesicht war direkt neben ihrem Ohr. Sein Atem war warm und roch nach Zimt.
»Ihre Freundin ist ein gutes Kind, und ich kenne ihre Eltern. Ich habe Star im letzten Monat schon einmal erlaubt, auf ein Konzert zu gehen. Sie meldete sich sofort bei mir, als sie zurück war, und war auch rechtzeitig wieder zu Hause. In einem Jahr ist sie immerhin alt genug, ihre eigenen Wege zu gehen. Ich versuche nur, ihr etwas Selbstverantwortung beizubringen, aber eigentlich fühle ich mich der ganzen Sache nicht so recht gewachsen.«
Diane flocht ihre Finger in die seinen und entspannte sich etwas, als sie sich immer weiter an ihn herankuschelte. »Sie scheint das alles doch ganz gut zu packen.«
»Meistens zumindest. Wir haben aber auch manchmal ziemlich heftige Auseinandersetzungen. Cindy ist da sehr hilfreich. Sie kann gut mit Star umgehen. Star wohnt bei ihr und ihrem Mann, wenn ich mal weg muss. Das ist auch gut für Kevin. Sie ist so etwas wie eine große Schwester für ihn.« Er zog seine Arme unter ihr hervor und stand auf, wobei er sie mit sich zog. »Ich mache dir eine Kleinigkeit. Hast du schon etwas gegessen?«
»Im Museum. Ich habe Mike heute zum Essen eingeladen.«
Frank hob die Augenbrauen. »Mike. Das ist …«
»Der Geologe.«
»Du hast ihn zum Essen eingeladen?«
»Er hat mir
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