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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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ganze Mann-
    schaft bestochen haben. Wenn ihm irgendetwas an Bord
    verdächtig vorkam, konnte er das Schiff immer noch ir-
    gendwo in Europa verlassen.
    Es kam jetzt nur darauf an, in den Hubschrauber zu
    kommen, ohne sich vorher das Hirn wegblasen zu lassen.
    Stein war nicht dumm. Ihm war sofort klar, was McCrea-
    dys Arrangement bedeutete. Der Treffpunkt an der Küste
    könnte für ihn zur Falle werden. Ein Scharfschütze könn-
    te ihn dort leicht erwischen. Stein musste extreme Vor-
    sichtsmaßnahmen ergreifen und den Treffpunkt genau-
    estens auskundschaften, bevor der Hubschrauber dort
    eintraf.
    Jetzt jedoch würde ihn nichts mehr daran hindern, das
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    Hotel zu verlassen und sich irgendwo ein Plätzchen zu
    suchen, wo er seine letzte Nacht auf Kreta verbringen
    konnte.

    Ross und Richter betraten das Hotel fast in demselben
    Moment, in dem Richard Stein das Notebook herunter-
    fuhr. Richter ging nach links in die kleine Bar und setz-
    te sich auf einen Stuhl, von dem aus er die Lobby, die
    Lifts und die Treppe im Auge behalten konnte. Er beo-
    bachtete, wie Ross zu den beiden Aufzügen ging. Wäh-
    rend Ross wartete, zog er ein Handy aus der Tasche,
    tippte eine Nummer und schob es dann in die Jackenta-
    sche.
    Richters Handy klingelte. Es war das neue Gerät, das
    ihm Ross speziell für diesen Einsatz gegeben hatte. Er
    nahm es und beantwortete den Anruf. »Richter.«
    »Ross. Ich höre Sie laut und deutlich.«
    Seine Stimme klang tatsächlich sehr klar. Er hatte ein
    kleines Headset aufgesetzt, bevor er das Hotel betreten hat-
    te. So konnte er mit Richter ständig in Verbindung bleiben
    und hatte trotzdem beide Hände frei.
    Ein Aufzug kam an, und Ross trat ein. »Fahre jetzt
    hoch«, murmelte Ross, nachdem sich die Türen geschlos-
    sen hatten, und Sekunden später hörte Richter, wie die
    Aufzugtüren auseinander glitten. »Dritter Stock«, meldete
    Ross. »Fange mit 301 an.«
    Das Hotelbuchungssystem hatte verraten, dass die drei
    Amerikaner im dritten Stock das Einzelzimmer 301 und
    die beiden Zimmer Nummer 306 und 308 auf der gegenü-
    berliegenden Flurseite gebucht hatten.
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    »Roger.« Richter sah sich in der Lobby um. »Hier ist al-
    les klar.«
    Die Zimmertüren hatten noch Schlösser mit herkömmli-
    chen Schlüsseln, keine modernen und schwer zu knacken-
    den elektronischen Kartenschlösser. Ross klopfte vernehm-
    lich an die Tür von Zimmer 301, rief auf Griechisch »Zim-
    merservice«, bekam aber keine Antwort. Er sah sich kurz im
    Flur um, kniete sich hin, und inspizierte das Schloss. »Standard, drei Zapfen, wie es aussieht«, murmelte er in das Mik-
    rophon seines Headsets. »Sollte kein Problem sein.«
    Er zog ein kleines Lederetui aus der Jackentasche, öffne-
    te den Reißverschluss und nahm zwei dünne Edelstahl-
    werkzeuge heraus. Eines führte er in das Schloss ein und
    drückte es gegen den Zylinder, dann schob er das andere,
    L-förmige ebenfalls hinein und tastete damit nach den
    Zapfen. Nach einigen Augenblicken klickte es leise, und
    das Schloss schnappte auf.
    Ross öffnete die Tür einen Spalt, überprüfte noch einmal
    den Flur, und schob sich in den Raum. »Ich bin drin«, ver-
    kündete er. In der Lobby seufzte Richter erleichtert. »Sieht aus, als wäre der Bewohner noch nicht ausgezogen«, fuhr
    Ross fort. »Es ist aufgeräumt, das Bett ist gemacht. Auf der Stuhllehne liegt Garderobe und …«, Richter hörte, wie eine
    Tür geöffnet wurde, »im Kleiderschrank auch. Außerdem
    steht eine leere Reisetasche auf dem Gestell vor dem Bett.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wem das Zimmer gehört?«
    »An der Reisetasche befindet sich kein Anhänger«, ant-
    wortete Ross. »Nur die Gepäckaufkleber der Fluglinie.
    Moment, auf dem Nachttisch liegt ein Buch. Ja. Offenbar
    wohnt hier David Elias. Er scheint Angst zu haben, dass er
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    seine Bücher irgendwo liegen lässt, denn er hat einen Auf-
    kleber auf der inneren Umschlagseite angebracht. David
    H. Elias, mit einer Adresse in Virginia. Wahrscheinlich ein
    Mitarbeiter der Firma, oder?«
    »Sehr wahrscheinlich«, erwiderte Richter. »Ich vermute
    allerdings, dass Mr. Elias nicht mehr unter uns weilt. Ver-
    mutlich ist er der Taucher, der die Sprengladungen gelegt
    hat, und was von ihm übrig ist, hilft gerade der kretischen
    Polizei bei den Ermittlungen.«
    »Klingt logisch«, erklärte Ross. »Die beiden Profis haben
    bestimmt die angrenzenden Zimmer genommen.«
    »Dieser dritte Mann war nie ein vollwertiges

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