Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
Vom Netzwerk:
Krankenhausflur.
    Hardin fuhr zu der Tür des Krankenzimmers herum und
    riss sie auf. Sein Blick zuckte zu den Bildschirmen, und die flachen Linien sagten ihm, dass der Patient tot war. Ein
    Wiederbelebungsversuch war vollkommen sinnlos, also
    trat Hardin auf die linke Seite des Bettes und schaltete die Geräte ab. Sofort verstummte der Alarm.
    Obwohl er das seit seinem ersten Schritt in das Kran-
    kenzimmer erwartet hatte, schockierte ihn dieser Tod. Er
    trat näher an das Bett und betrachtete Curtis’ Leiche. Als er genauer hinsah, bemerkte er die beiden Wunden in der
    linken Brustseite des Patienten. Hardin wurde in seinem
    Beruf zwar selten mit Schusswunden konfrontiert, aber er
    identifizierte sie sofort.
    Er wirbelte herum, so schnell er das in seinem unförmi-
    529
    gen Anzug vermochte, und sah sich suchend nach dem
    Angreifer um, der sich möglicherweise hinter ihm in dem
    Krankenzimmer versteckt haben könnte. Dann fiel sein
    Blick auf die Fensterscheibe, in deren Mitte runde Löcher
    den Eintritt der Geschosse markierten. Der Mörder hatte
    von außen zugeschlagen.
    Er trat an das Fenster und spähte vorsichtig hinaus. Der
    Hinterhof war verlassen. Wer auch immer diesen geheim-
    nisvollen Mr. Curtis ermordet hatte, war entkommen.

    Central Intelligence Agency,
    Hauptquartier,Langley, Virginia

    »Spreche ich mit Mr. Westwood?«
    »Ja, Dr. Grant.« Westwood erkannte die Stimme des
    Arztes sofort. »Liegt Ihnen der Autopsiebericht schon vor?«
    »Nein, nein. Das wird etwa noch eine halbe Stunde in
    Anspruch nehmen, und wir müssen auch auf die Ergebnis-
    se der toxikologischen Analyse warten. Ich wollte Ihnen
    nur mitteilen, dass Sie Recht hatten. Henry Butcher wurde
    ermordet.«
    »Woher wissen Sie das, wenn die Autopsie noch nicht
    beendet ist?« Westwood klang keine Spur überrascht.
    »Ganz einfach«, erläuterte Dr. Grant. »Nach unserer
    letzten Unterhaltung habe ich Mr. Butchers Zimmer und
    die medizinische Ausrüstung genauestens untersucht.
    Wie Sie sicher bemerkt haben, wurde ihm eine intravenö-
    se Kochsalzlösung verabreicht. Ich habe eine kleine Ver-
    färbung in der Flasche bemerkt. Kochsalzlösung ist nor-
    530
    malerweise vollkommen klar. Also habe ich den Ver-
    schluss genauer in Augenschein genommen und eine
    Punktierung gefunden, die vermutlich von einer Injekti-
    onsnadel stammte. Ich habe die Lösung sofort analysieren
    lassen. Das Labor hat darin Spuren eines pflanzlichen Al-
    kaloids gefunden.«
    Grant klang fast triumphierend. »Danke, Dr. Grant«,
    erwiderte Westwood unbeeindruckt. »Ich würde gern die
    endgültigen Ergebnisse der Analyse erfahren, sobald man
    sie Ihnen vorlegt. Sie werden vermutlich feststellen, dass
    Butcher mit einer Dosis Coniin getötet worden ist. Das
    scheint der bevorzugte Giftstoff unseres geheimnisvollen
    Killers zu sein.«

    Réthymnon, Kreta

    Richard Stein hatte zwei Entscheidungen getroffen. Erstens
    würde er nicht länger als nötig in seinem Hotel warten.
    Das bedeutete, er musste sich durch den Hinterausgang
    schleichen, in seinen Mietwagen steigen und aus der Stadt
    verschwinden. Er war sich einigermaßen sicher, dass we-
    der McCready noch jemand anders den Seat mit ihm in
    Verbindung brachte, weil er in bar bezahlt hatte. Und die
    Kreditkarte, die er als Sicherheit hatte hinterlegen müssen, stammte aus einem privaten Vorrat an Karten, die er immer bei sich hatte.
    Zweitens musste er sich noch einmal in den Server in
    Amerika einloggen und überprüfen, ob dort E-Mails auf
    ihn warteten. Sie enthielten vielleicht nützliche Informati-
    531
    onen. Kurz nachdem er sich eingewählt hatte, starrte er auf
    die letzte E-Mail von McCready. Er konnte kaum glauben,
    was er da las.
    Da stand zwar nicht direkt: Komm nach Hause, Junge,
    alles ist vergeben und vergessen, aber es war nah dran. Die
    Nachricht spezifizierte, wie er Kreta verlassen konnte, und
    zwar mithilfe einer Fregatte der US Navy, die Kreta aus
    westlicher Richtung anlief. Er sollte am folgenden Nach-
    mittag an der Küste von einem Hubschrauber abgeholt
    werden. McCready drückte beiläufig sein Bedauern über
    Krywalds Verlust aus und wiederholte nachdrücklich,
    dass Stein den Koffer auf keinen Fall öffnen sollte, wenn
    ihm seine Gesundheit lieb war. Damit hatte Stein keine
    Probleme, aber es überraschte ihn, dass McCready ihn of-
    fenbar nicht sofort liquidieren lassen wollte. Auf einem
    Schiff der US Navy dürfte er einigermaßen in Sicherheit
    sein. McCready konnte ja wohl kaum die

Weitere Kostenlose Bücher