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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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später öffnete sich die Haustür erneut,
    und der Mann trat wieder heraus. Er stieg in seinen Wagen
    und fuhr davon.
    »Er hat Nicholson das Sicherheitssystem und das andere
    Zeug erklärt«, bemerkte Westwood, ohne den Blick vom
    Haus zu nehmen.
    »Da kommt das Fußvolk.« Richter beobachtete das
    andere Fahrzeug, das Nicholsons Wagen gefolgt war und
    jetzt wieder auftauchte. Es bog in die Auffahrt ein und
    blieb vor dem Haus stehen. Drei Männer stiegen aus
    dem Wagen und sahen sich um. Zwei gingen ins Haus,
    während der dritte langsam über das Grundstück
    schlenderte.
    »Das passt«, meinte Westwood. »Zwei Leute decken
    drinnen Nicholson, der dritte fängt draußen jeden ab, der
    zufällig das Grundstück betreten will, und verscheucht
    Nachbarn und Staubsaugervertreter.«
    »Gut, John.« Richter ließ den Feldstecher sinken und
    rollte sich auf die Seite. Er sah Westwood an. »Sind Sie
    immer noch mit unserem Plan einverstanden, nachdem
    wir jetzt die Stärke unseres Gegners kennen?«
    Westwood nickte. »Wir haben mit bis zu vier Mann
    plus Nicholson und möglicherweise dem Verwalter ge-
    rechnet. Das heißt, das Verhältnis ist sogar besser, als wir 656
    erwartet haben. Sind Sie sicher, dass Sie Ihren Teil hinbe-
    kommen, Paul? Schließlich riskiere ich hier meinen Hals.«
    »Vertrauen Sie mir, John. Ich werde mit ihnen fertig.«
    »Sie müssen Sally Rechenschaft ablegen, wenn Sie es
    verpatzen«, drohte Westwood, und Richter lächelte kurz.
    »Vertrauen Sie mir einfach«, wiederholte er. »Das hier
    ist mein Metier.«
    Die beiden Männer beobachteten eine weitere Stunde
    lang das Haus schweigend durch die Feldstecher, aber bis
    auf den Wachposten davor ließ sich niemand blicken.
    Um fünfzehn Uhr zwanzig drehte sich Richter wieder
    zu Westwood herum. »Es wird Zeit, John. Sie werden es
    zwar nicht brauchen, aber trotzdem: viel Glück da drin.«
    »Gut.« Westwood setzte sich auf und warf einen Blick
    auf seine Armbanduhr an seinem linken Handgelenk.
    »Uhrenvergleich. Fünfzehn Uhr einundzwanzig.«
    Richter blickte auf seine eigene Uhr. »Check. Sie sollten
    um fünfzehn Uhr fünfundvierzig vor dem Haus sein, aber
    das ist nicht entscheidend. Wichtig ist sechzehn null fünf,
    okay?«
    »Schon kapiert, Paul. Sechzehn null fünf. Hauptsache,
    Sie sind dann auch bereit.«
    »Keine Sorge. Sie werden erwarten, dass Sie bewaffnet
    sind. Haben Sie eine Waffe dabei?«
    »Nein«, erwiderte Westwood.
    Richter griff in die Innentasche seiner Jacke, zog die
    Browning Hi-Power heraus und reichte sie Westwood.
    »Das Magazin ist voll, aber Sie sollten sie eigentlich nicht benutzen müssen. Sie ist gesichert, und eine Patrone steckt
    in der Kammer. Denken Sie daran, dass sie der Queen ge-
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    hört. Ich musste dafür gegenzeichnen und hätte sie gern
    irgendwann wieder.«
    Westwood nickte. »Im Moment sind solche Formalitä-
    ten zwar meine geringste Sorge, aber ich tue mein Bestes.
    Haben Sie die SIG?«
    »Allerdings.«
    Wortlos zog sich Westwood in das Gehölz zurück und
    lief dann zurück zu der Seitenstraße, in der er seinen
    Chrysler geparkt hatte.
    Richter beobachtete eine Viertelstunde tatenlos das Haus
    und die Straße. Der Wachposten vor dem Haus schien kei-
    ne feste Route bei seinem Patrouillengang zu verfolgen,
    aber Richter vermutete, dass sich das änderte, sobald West-
    wood eingetroffen war. War die Fliege im Netz, konnte
    sich die Spinne entspannen.
    Um Punkt fünfzehn Uhr fünfunddreißig machte sich
    Richter auf den Weg zu dem Haus. Er musste das offene
    Gelände überqueren und bewegte sich so leise wie mög-
    lich, selbst wenn der Wachposten nicht zu sehen war.
    Möglicherweise beobachtete ja einer der anderen Männer
    die Straße vom Fenster aus.
    Um fünfzehn Uhr fünfundvierzig ging Richter am Rand
    des Grundstücks hinter einigen Büschen in Deckung. Er
    erkannte sofort, wie er sich ganz einfach Zutritt zu dem
    Gelände verschaffen konnte. Vor ihm in der Hecke war ein
    Spalt, durch den er sich zwängen würde. Aber er wollte
    erst auf Westwoods Ankunft warten.
    Er hörte das leise Singen der Räder auf dem Asphalt,
    noch bevor er den Chrysler sah. Dann kam das helle Dach
    des Wagens in Sicht. Er fuhr langsam und bremste noch
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    weiter ab, als er in die Auffahrt einbog. Schließlich sah er Westwood hinter dem Steuer, als der Wagen vor dem
    Haus bremste.
    Wie Westwood erklärt hatte, war die Auffahrt mit Sen-
    soren bestückt, deshalb überraschte es Richter nicht, als die Haustür beinahe

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