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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Gesicht erschien, gab es nur noch Steh-
    plätze in dem Raum.
    »Guten Tag, hier spricht Ihr Captain. Wie Sie zweifellos
    wissen, wurde unser geplanter Besuch in Athen und Piräus
    aufgrund eines Einsatzbefehls zurückgestellt. Wir befinden
    uns im Moment auf südöstlichem Kurs Richtung Kreta.
    Die aktuelle Lage ist noch etwas unübersichtlich, aber wir
    wurden informiert, dass auf einem Teil der Insel ein medi-
    zinischer Notfall eingetreten ist. Mindestens ein Mensch ist bereits gestorben, und man befürchtet eine größere Epidemie. Die kretischen Behörden haben internationale Hilfe
    angefordert, um diese Situation in den Griff zu bekommen.
    Ich möchte betonen, dass wir zum gegenwärtigen Zeit-
    punkt noch keine weiteren Informationen über die Natur
    dieser Epidemie haben. Ich halte es außerdem für unwahr-
    scheinlich, dass wir in hohem Umfang am Krisenmana-
    gement beteiligt werden. Vermutlich müssen wir nur un-
    terstützende Aufgaben wahrnehmen. Wir werden wahr-
    scheinlich vor der Küste eine logistische Funktion über-
    nehmen und den Behörden auf Kreta helfen, Personal zu
    transportieren und Vorräte zu verteilen.
    Ich bedauere, dass unser angesetzter Besuch in Athen
    verschoben werden muss. Mir ist klar, dass viele Besat-
    zungsmitglieder ihre Frauen oder Freundinnen, in man-
    chen Fällen sicher auch beides, nach Griechenland haben
    einfliegen lassen. Wer von Ihnen möchte, kann über unse-
    re Kommunikationskanäle kurze Telefonate nach England
    führen, um diese Verabredungen zu ändern oder zu stor-
    nieren. Bitte wenden sie sich an das Einsatzbüro und mel-
    den Sie sich für diese Anrufe an.
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    Das wäre augenblicklich alles. Angesichts der geänder-
    ten Umstände wird jetzt der Air Commander zur Air
    Group sprechen.«
    Der Bildschirm verdunkelte sich einige Sekunden lang,
    und dann erschien ein dunkelhäutiges, bärtiges Gesicht.
    »Guten Tag, hier spricht der Air Commander. Wie der
    Captain soeben ausgeführt hat, werden wir wahrscheinlich
    einige Flugeinsätze durchführen, möglicherweise sehr in-
    tensive Einsätze, und das relativ kurzfristig. Aufgrund der
    Art dieses Notfalls ist der Einsatz der Sea Harriers zwar
    unwahrscheinlich, aber Einsätze der Hubschrauberstaffel
    sind so gut wie sicher. Deshalb ist für heute, zwo eins null null, ein erstes Briefing im Einsatzbesprechungsraum
    Nummer zwo angesetzt. Alle Angehörigen der Hubschrau-
    berstaffel haben daran teilzunehmen. Das ist alles.«
    Das Gesicht des Air Commanders verschwand. Jemand
    stellte das große Fernsehgerät mit der Fernbedienung ab.
    »Ist das nicht wieder typisch?«, meldete sich eine ano-
    nyme Stimme. »Und diese verdammten Stovies können
    den ganzen Mist verschlafen.«
    Die Bemerkung erntete vereinzelte Lacher. Es traf zu,
    dass die Piloten der Sea Harriers, die »Jet Jockeys« oder
    »Stovies«, weniger Dienststunden ableisteten als die Hub-
    schrauberpiloten, aber das lag vor allem an ihren unter-
    schiedlichen Aufgaben. Trotzdem hielt sich das beliebte
    Bonmot, dass die Piloten der 800. Staffel am häufigsten
    über Dekubitus klagten.

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    Außenbezirk von Matera, Apulien, Italien

    »Er ist weg!«, schrie Vento, während er über die Auffahrt
    der Villa auf Perini zurannte. Sie hatten einen Autoschlüs-
    sel in dem Feld neben dem Brachland gefunden, und Ven-
    to war sofort mit dem Fahrer zu der Stelle gefahren, wo er
    die Agusta abgestellt hatte.
    »Wer?«
    »Der Helikopter«, keuchte Vento. »Er ist weg. Und der
    andere Alfa Romeo stand in der Parkbucht. Richter muss
    die Agusta genommen haben.«
    Einen Moment sagte Perini nichts, dann wirbelte er
    herum und baute sich vor Simpson auf. »Sie wussten es!«,
    fauchte er. »Sie wussten, dass Richter einen Hubschrauber
    fliegen kann!« Als Simpson nickte, fuhr der Italiener fort:
    »Warum haben Sie es mir nicht gesagt?«
    »Sie haben nicht danach gefragt«, antwortete Simpson
    und lächelte frostig. »Wir sollten vielleicht eines unmiss-
    verständlich klarstellen, okay? Ich werde keinen Finger
    rühren, um Ihnen zu helfen, Richter zu schnappen. Er ist
    einer meiner besten Leute, und ich werde nicht hinneh-
    men, dass er nutzlos in Italien im Knast schmort, und auch
    nicht irgendwo anders, nebenbei gesagt.
    Ich werde ihm keineswegs stillschweigend durchgehen
    lassen, was er hier getan hat, aber ich kann seine Gründe
    verstehen. Lomas hat eine Frau umgebracht, die Richter
    beschützen sollte. Er hat sie langsam und mit unglaubli-
    cher Präzision

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