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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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die­ser Neun Män­ner?“
    „Ich weiß es nicht. Nie­mand weiß es. Au­ßer sie sel­ber. Aber ich ver­eh­re, was sie tun, weil sie ar­bei­ten, da­mit wir al­le ge­ret­tet wer­den. Sie sind ir­gend­wo, und …“ Schüch­tern hielt sie in­ne. „Nun, ich glau­be viel­leicht … ich weiß nicht … mein Va­ter, der Swa­mi Kun­da­li­ni, könn­te ei­ner sein … Er weiß so­viel.“
    Bru­der Paul blick­te an ihr vor­bei – und im Tür­rah­men stand Pfar­rer Siltz. Bru­der Paul sprang auf. „Ich ha­be Sie gar nicht ge­se­hen, Pfar­rer“, rief er. „Wir ha­ben ge­ra­de …“
    „Ich bin schon ei­ni­ge Zeit hier“, ant­wor­te­te der Pfar­rer. „Ich woll­te das Kind nicht un­ter­bre­chen.“
    Jean­net­te wand­te sich um. „Pfar­rer, ich bin her­ge­kom­men, um …“ Sie sah Ca­ro­lyn an, weil sie ihr An­lie­gen nicht in Ge­gen­wart des Kin­des vor­brin­gen woll­te. „Es spielt jetzt kei­ne Rol­le. Ich wer­de ge­hen.“
    Siltz deu­te­te mit dem Fin­ger auf sie. „Den ers­ten En­kel. Und die ers­te En­ke­lin eben­falls. Kom­mu­nis­tisch.“
    Jean­net­te riß die Au­gen auf. „Sie bie­ten einen Kom­pro­miß an?“
    „Auch En­ke­lin­nen sind gut“, sag­te Siltz, sich ver­tei­di­gend. „Manch­mal so­gar bes­ser als En­kel.“
    „Bei der Re­li­gi­on ge­he ich kei­nen Kom­pro­miß ein“, sag­te Jean­net­te. „Al­les an­de­re, aber das nicht. Al­le wer­den Scien­to­lo­gis­ten.“
    „Wer ist denn hier der Starr­kopf?“ frag­te Siltz. „Drau­ßen ist mein Sohn.“
    „Das ist un­fair!“ schrie sie.
    „In der Lie­be und im Krieg ist al­les er­laubt“, ent­geg­ne­te Siltz. „Ich bin nicht si­cher, was dies ist und um was es sich hier han­delt. Die ers­ten bei­den Kin­der – selbst wenn bei­de Mäd­chen sind. Mein letz­tes An­ge­bot!“
    „Ich wer­de nicht wei­ter mit Ih­nen re­den!“ schleu­der­te ihm Jean­net­te ent­ge­gen. Es war ein be­ein­dru­cken­der Ab­gang.
    Siltz blick­te hin­ter ihr her. Ein grim­mi­ges Lä­cheln über­zog sein Ge­sicht. „Zwei En­ke­lin­nen wie sie. Glor­rei­che Kom­mu­nis­ten­kir­che. Sie wür­den den ge­sam­ten Pla­ne­ten be­keh­ren!“
    „Ich wuß­te nicht, daß Ihr Sohn zu­rück ist“, sag­te Bru­der Paul. „Ich …“
    „Sie wol­len ei­ne Toch­ter. Das will ich auch“, ent­geg­ne­te Siltz. „Sei­en Sie un­be­sorgt. Hier ist Platz ge­nug. Mein Sohn wird heu­te nacht nicht hier schla­fen.“
    „Oh, das wä­re mir aber …“
    „Ich weiß nicht, wo Ivan schla­fen wird oder was er tun wird“, sag­te Siltz wür­dig. „Aber mor­gen … wer­den wir se­hen, wer zu ei­nem Kom­pro­miß be­reit ist.“
    Bru­der Paul dach­te an Jean­net­te, die be­bend vor Zorn nun den jun­gen Mann drau­ßen traf. Den Mann, den sie lieb­te und hei­ra­ten woll­te. „Sie hat recht. Sie kämp­fen un­fair.“
    Siltz nick­te mit tiefer Be­frie­di­gung.
    „Ist wie bei der Schimpf­ka­no­na­de“, sag­te Ca­ro­lyn lä­chelnd. „Du mußt den Hieb der an­de­ren Per­son auf sie selbst zu­rück­wen­den.“
    „Was war das?“ frag­te Pfar­rer Siltz.
    „Oh, nichts“, ent­geg­ne­te Bru­der Paul, aber eher zu ihr als zu ihm ge­wandt. Wes­sen Ge­dan­ken ent­stamm­ten wohl die üb­len Be­lei­di­gun­gen aus je­ner Ani­ma­ti­on? Er ver­dräng­te die Schluß­fol­ge­rung und wand­te sich an Siltz. „Ich ha­be ein Pro­blem. Wie Sie viel­leicht mit­be­kom­men ha­ben, er­leb­ten wir un­ge­heu­re Aben­teu­er in den Ani­ma­tio­nen – aber ich kann nicht be­haup­ten, daß wir Gott ge­fun­den ha­ben. Aber ich möch­te die Ko­lo­nie nicht gern ent­täu­schen. Ich bin auch nicht si­cher, ob wir Gott auf die­sem We­ge fin­den wer­den.“
    Siltz dach­te nach. „Ich weiß nur we­nig über Ih­re Er­fah­run­gen in­ner­halb der Ani­ma­tio­nen. Aber aus dem, was ich ge­hört ha­be, fan­den Sie die größ­te Be­deu­tung in den per­sön­li­chen Vi­sio­nen und nicht in der Re­li­gi­on. Kann es sein, daß Sie am falschen Ort ge­sucht ha­ben?“
    „Aber mein Auf­trag lau­tet, Gott zu fin­den, und nicht, mich zu amü­sie­ren.“
    „Sie schie­nen Gott nä­her, als Sie den Arm um die­ses Kind leg­ten und es trös­te­ten, als wenn Sie über Re­li­gi­on spra­chen!“ Siltz warf einen kur­z­en

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