Die Visionen von Tarot
mit dem anderen klassischen Element, dem Feuer, in Verbindung und repräsentiert alle Arten von Feuerwaffen, Raketen und Sprengstoffen. In der Religion wird dieser Stab zum Zepter oder Krummstab und kann auch als der Maßstab für den Glauben angesehen werden, den Kanon.
Glaube
Die wahre Quelle der vielzähligen Legenden vom Gral ist unbekannt. Vielleicht war dieses berühmte Gefäß ursprünglich ein weibliches Symbol, das man bei heidnischen Fruchtbarkeitsriten benutzte, ein Gegenstück zum phallischen Maibaum. Am besten ist er jedoch aus der christlichen Mythologie als der Kelch bekannt, den man aus einem einzigen großen Smaragden bildete, und aus dem Jesus beim letzten Abendmahl trank. Er wurde von einem Diener Pontius Pilatus’ gestohlen, der sich darin die Hände wusch, als man ihm den Fall des vermeintlichen Judenkönigs vortrug. Als Christus gekreuzigt wurde, benutzte ein reicher Jude, der zuvor zu ängstlich gewesen war, seinen Glauben zu bekennen, das Gefäß, um Blut aus Jesu Wunden aufzufangen. Dieser Mann Joseph ließ Jesu Leichnam in sein eigenes Grab legen, aus dem der Gottessohn wenige Tage später wiederauferstand. Joseph selber wurde bestraft; man sperrte ihn auf Jahre unter schlechten Bedingungen ins Gefängnis. Er erhielt Nahrung, Trank und geistigen Beistand vom Heiligen Gral, den er bei sich behalten hatte, und so konnte er überleben. Als man ihn freiließ, brachte er den Gral nach England, wo Joseph sich im Jahre 63 A.D. auch niederließ. Er begann die Bekehrung dieses Volkes zum Christentum. Der Gral wanderte von Generation zu Generation an seine Erben, bis er bei Sir Galahad von König Arthurs Tafelrunde landete. Nur keusche Menschen konnten ihn wahrnehmen. Der Gral steht auch mit dem Füllhorn in Verbindung, dem Horn des Überflusses, dem alten Symbol der Mildtätigkeit und des Überflusses an wachsenden Dingen. Es ist der Kelch der Liebe und Treue und Fruchtbarkeit, der Behälter des klassischen Elementes ‚Wasser’ und das Symbol für die weibliche Natur (den Schoß), im Tarot durch die ‚Farbe’ Kelch repräsentiert.
Handel
Es ist reizvoll, darüber nachzudenken, welcher der menschlichen Instinkte der stärkste ist. Viele Menschen halten den Sexualtrieb dafür, den Reproduktionstrieb – aber ein interessantes Experiment scheint das zu widerlegen. Eine Gruppe von Freiwilligen, darunter einige Ehepaare, wurde systematisch mit wenig Nahrung versorgt. Als der Hunger zunahm, wurden die Pin-up-Mädchenbilder durch Fotos von Essen ersetzt. Der Seximpuls nahm ab, und einige Ehen gingen auseinander. In den Unterhaltungen dominierte das Thema Essen. Das legt nahe, daß Hunger stärker ist als der Sexualtrieb. Ähnlich scheint der Überlebenstrieb – der Instinkt der Selbsterhaltung – stärker als Hunger zu sein, denn ein verhungernder Mensch wird die Nahrung nicht zu sich nehmen, wenn er weiß, daß sie vergiftet ist, und auch kein Salzwasser trinken, wenn er auf einem Floß im Ozean fast verdurstet. Diese Hierarchie der Instinkte scheint vernünftig, denn jede Spezies muß um ihr Überleben Sorge tragen, damit sie sich erfolgreich reproduzieren kann. Doch es mag noch grundsätzlichere Instinkte geben als diese. Als man die Juden brutal in die Nazi-Konzentrationslager schickte, kooperierten sie untereinander, so gut es ging, teilten ihre Habe und das wenige Essen auf zivilisierte Art und Weise. Das letzte, was bei ihnen verschwand, war die persönliche Würde, denn Menschen, die ihren Stolz behalten, sind nicht wahrhaft besiegt. So mag vielleicht Würde oder Status oder die Einschätzung des Selbstwertes der stärkste menschliche Instinkt sein.
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