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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ha­ben wie dich.“
    „Töch­ter sind auch et­was Gu­tes“, stimm­te Jean­net­te zu. „Söh­ne und Töch­ter.“
    „Aber du bist das Kind ei­nes an­de­ren“, sag­te Bru­der Paul zu Ca­ro­lyn. „Ich bin nur für ein paar Ta­ge hier, dann wer­de ich wie­der ge­hen. Ich kann nie­man­den mit mir neh­men. Die Er­de hat bei mei­ner Rei­se hier­her mehr Ener­gie ver­schwen­det, als es den Ver­ant­wort­li­chen lieb ist, und das ist die obers­te Gren­ze. Der Swa­mi ist dein rich­ti­ger Va­ter. Ich möch­te nicht mit­hel­fen, ihn dir zu ent­frem­den …“ Hier muß­te er ab­bre­chen. Warum konn­te sie nicht sein Kind sein? Er hät­te sie gern hier fort­ge­nom­men, mit auf die Er­de und …
    Doch er zwang sich zu ei­ner rea­lis­ti­schen Seh­wei­se. Was wä­re, wenn?
    Selbst wenn man ihm ge­stat­te­te, ei­ne wei­te­re Per­son per Ma­te­rie­über­tra­gung mit­zu­neh­men, was für ein Le­ben konn­te er ihr dann auf der Er­de bie­ten?
    In der Ani­ma­ti­on war er ver­hei­ra­tet ge­we­sen, hat­te ein Zu­hau­se, wo­hin sie mit­ge­hen konn­te. Im wirk­li­chen Le­ben war sein Zu­hau­se die Sta­ti­on des Hei­li­gen Or­dens der Vi­si­on. Ei­ne fei­ne In­sti­tu­ti­on, aber kein Er­satz für ei­ne rich­ti­ge Fa­mi­lie. „Er­klär mir dei­ne Re­li­gi­on“, sag­te er.
    „Nun, es be­gann mit Aso­ka“, be­gann sie. „Dem Kai­ser Aso­ka von In­di­en, ge­bo­ren im Jah­re 273 v.Chr. Er war der En­kel von Chandra Gupta, der In­di­en ei­nig­te. Aber es gab noch an­de­re Län­der. So hat Aso­ka Ka­lin­ga er­obert. Sei­ne Ar­meen tö­te­ten in der Schlacht hun­dert­tau­send Men­schen. Als er all das Elend sah, ent­setz­te ihn die­ses Massa­ker. Die­se Art von Er­obe­rung lehn­te er fort­an ab und er­klär­te, die ein­zig rich­ti­ge Art von Er­obe­rung sei es, die Her­zen der Men­schen zu über­zeu­gen. In­dem er fromm und flei­ßig und freund­lich war und al­le We­sen so le­ben ließ, wie sie es wünsch­ten. So be­kehr­te er sich zum Bud­dhis­mus …“
    „Schön“, mur­mel­te Jean­net­te.
    „Er war ein so gu­ter Bud­dhist, daß er ei­ne Rei­he an­de­rer Leu­te eben­falls da­von über­zeug­te. Der Bud­dhis­mus hat sich in In­di­en aus­ge­brei­tet und in Cey­lon und in In­don… In­don…“
    „In­do­ne­si­en“, sprang Bru­der Paul ein.
    „Ja. Ich kann mich nicht an all die­se Na­men aus der an­de­ren Welt er­in­nern, wie es mei­ne Mut­ter konn­te. Aber Aso­ka hat al­le an­de­ren Re­li­gio­nen re­spek­tiert. Er hat nie­man­den da­zu ge­braucht, Bud­dhist zu wer­den, und er hat nie­man­den ver­folgt … Er ließ je­de Re­li­gi­on auf sich be­ru­hen, ein we­nig, wie es hier ist, aber oh­ne die­se Pro­ble­me. Er war Ve­ge­ta­ri­er und hat kei­nen Al­ko­hol an­ge­rührt. Ich glau­be, er war der bes­te Mon­arch über­haupt!“
    „Dem stimmt die Ge­schich­te zu“, sag­te Bru­der Paul. „Aso­ka war ei­ner der bes­ten.“
    „Aber er wuß­te, daß er nicht ewig re­gie­ren wür­de. Er woll­te die Men­schen da­von ab­brin­gen, ih­re Ge­dan­ken an das Bö­se zu ver­geu­den. Da­her hat er ei­ne wun­der­ba­re Ge­heim­ge­sell­schaft ge­grün­det, um dies zu ver­hin­dern. Das sind die Neun Un­be­kann­ten Män­ner.“
    „Aber das war vor Tau­sen­den von Jah­ren“, pro­tes­tier­te Jean­net­te.
    „Was ist nach sei­nem Tod ge­sche­hen?“
    „Je­de Ge­ne­ra­ti­on hat neue Män­ner aus­ge­bil­det. Es sind al­so im­mer neun ge­we­sen, bis heu­te, und je­der von ih­nen ge­hört zu den wei­ses­ten Men­schen. Sie ha­ben ei­ne Ge­heim­spra­che, und ein je­der schreibt ein Buch über sein Wis­sen. Ei­ner kennt sich in Psy­cho­lo­gie aus, ein an­de­rer in Fi­si…“
    „Phy­sio­lo­gie“, er­gänz­te Bru­der Paul.
    „Ja. Er weiß so­viel dar­über, daß er einen Men­schen durch blo­ße Be­rüh­rung tö­ten kann. Ei­ni­ge sei­ner Ge­heim­nis­se sind einst an die Öf­fent­lich­keit ge­drun­gen, und man wen­det sie heu­te beim Ju­do an!“
    „Ju­do!“ rief Bru­der Paul er­staunt.
    „Das ist ei­ne Kampf­art“, sag­te sie hel­fend.
    „Äh … ja … ich weiß. Das scheint mir aber ei­ne aus­ge­zeich­ne­te Re­li­gi­on zu sein. Aber wie weiß man um die Iden­ti­tät

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