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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Stu­dent wand­te sich an Paul. „Ge­hen auch wir die­sen Weg, oder kämp­fen wir?“ Paul wuß­te, daß der an­de­re – es war üb­ri­gens der glei­che, der die Be­mer­kung über die ana­len Nei­gun­gen des Exeks ge­macht hat­te – kämp­fen, es aber nicht al­lein durch­fech­ten woll­te. „Wir kämp­fen“, ver­kün­de­te Paul. Und zu­sam­men zeig­ten sie es der Zwei­ten Trup­pe und lehn­ten das Ko­mi­tee so aus­führ­lich ab, wie es nur den schlaus­ten Män­nern im Col­le­ge mög­lich ge­we­sen wä­re.
    Nach ge­rau­mer Zeit ver­nah­men sie ih­re Ur­tei­le. Der an­de­re Stu­dent be­trat zu­erst den Raum und tauch­te wie­der auf mit der In­for­ma­ti­on, daß er für ei­ne Wo­che aus­ge­schlos­sen wor­den sei. Paul, der wi­der­spens­ti­ge­re und vor­sich­ti­ge­re, nahm ein Ton­band mit hin­ein. Die Re­ak­ti­on des Ko­mi­tees wä­re für die­je­ni­gen über­ra­schend ge­we­sen, die die be­tei­lig­ten Per­so­nen nicht kann­ten. Die Fa­kul­täts­mit­glie­der wei­ger­ten sich, das Ur­teil auf ein Ton­band zu spre­chen. Paul wei­ger­te sich, es oh­ne die­se Vor­sichts­maß­nah­me an­zu­hö­ren. So ging er oh­ne ein Ur­teil wie­der hin­aus.
    Die Stu­den­ten ver­an­stal­te­ten einen hef­ti­gen Pro­test ge­gen den Aus­schluß von Stu­den­ten, und man traf sich zu spä­ter Stun­de im Frau­en­grup­pen­raum. Wo sonst auch? Als der Nacht­wäch­ter kam, gab man ihm über fünf­zig Na­men – mehr als die Hälf­te al­ler Stu­den­ten –, die er sei­nen Diensther­ren über­mit­teln soll­te. Es war ein Zei­chen der Eh­re, sich in die­se Lis­te ein­zu­tra­gen. Aber die Zwei­te Trup­pe wer­te­te dies als ‚De­mons­tra­ti­on’ und igno­rier­te es. Sie woll­ten nicht die hal­be Stu­den­ten­schaft, sie woll­ten Paul. Tak­tik und Ge­gen­tak­tik – die Schlacht stand un­ent­schie­den.
    Dann ver­an­stal­te­te die Stu­den­ten­schaft ein of­fi­zi­el­les Tref­fen im Ver­samm­lungs­raum der Män­ner; die Fa­kul­tät nahm auf die ge­ziel­te Ein­la­dung hin eben­falls teil. Es herrsch­te ei­ne höf­li­che, aber feind­se­li­ge At­mo­sphä­re, und man ver­nahm sehr gu­te rhe­to­ri­sche Leis­tun­gen, was die Fa­kul­täts­po­si­ti­on an­ging. Auf wie­der­hol­te Fra­gen be­züg­lich Recht­mä­ßig­keit, Sit­te und Mo­ral wie­der­hol­te der Prä­si­dent le­dig­lich schlicht: „Wenn der Aus­schluß nicht be­folgt wird, wer­de ich das Col­le­ge schlie­ßen.“ Er mein­te es ernst – er re­de­te in Be­grif­fen von Macht und nicht von Mo­ral. Und am En­de ga­ben die Stu­den­ten, die ver­nünf­ti­ger und ver­letz­ba­rer wa­ren als er, nach. Man hat­te bei die­ser Be­geg­nung ver­lo­ren. Der Stu­dent, der ei­ne Wo­che Aus­schluß hin­neh­men muß­te (kor­rek­ter ge­sagt, ver­steck­te er sich ein paar Ta­ge, um Pauls Ur­teil ab­zu­war­ten), und Paul er­ar­bei­te­ten schließ­lich einen Kom­pro­miß mit dem ton­band­scheu­en Ko­mi­tee: Man gab ihm ei­ne schrift­li­che Aus­fer­ti­gung des Ur­teils. Dies er­wies sich als wich­tig, denn als der an­de­re Stu­dent ei­ne wich­ti­ge Schau­spiel­pro­be we­gen sei­nes Aus­schlus­ses ver­paß­te und sich den Zorn des Lei­ters zu­zog, leug­ne­te die Zwei­te Trup­pe ein­fach ab, daß man ihn für ei­ne gan­ze Wo­che aus­ge­schlos­sen hat­te. Pauls Ur­teil – schwarz auf weiß – er­klär­te dies zur Lü­ge, und er warf es der Zwei­ten Trup­pe bei der nächs­ten Haupt­ver­samm­lung öf­fent­lich vor. Doch die­sen Streit hat­te das Ko­mi­tee ge­won­nen. Der Vor­fall hat­te die ge­sam­te Stu­den­ten­schaft ent­zweit und aus der Selbst­ver­wal­tung ei­ne Far­ce ge­macht. Der Wil­le des Lehr­kör­pers hat­te sich schließ­lich durch­ge­setzt.
    In all die­sem Auf­ruhr hat­te die Fa­kul­tät sich strikt an die al­ten Po­si­tio­nen ge­klam­mert, die in ers­ter Li­nie vom Prä­si­den­ten ver­folgt wur­de: Die Sperr­stun­de für die Grup­pen­räu­me wur­de bei­be­hal­ten, und Aus­schlüs­se wa­ren bei Über­tre­tun­gen ge­recht­fer­tigt. Aber un­ter der Ober­flä­che herrsch­te auch in­ner­halb der Fa­kul­tät Un­ei­nig­keit. Ei­ne re­spek­ta­ble Min­der­heit heg­te auch für die

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