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Die Voegel der Finsternis

Titel: Die Voegel der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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hartes Licht auf die drei Traumreisenden. Sara hörte ein tropfendes Geräusch. „Wo sind wir?", fragte sie. „Irgendwo in den Gefilden des Schattenkönigs", antwortete Dorjan.
    „Ich bin schon einmal hier gewesen", sagte Maeve. „Lord Morlen hat mich hierher gebracht." Sie drehte sich zu Sara um. „Ich habe dir davon erzählt, das ist der Ort mit dem tropfenden Licht."
     
    „Dann sind wir Bern auf der Spur", sagte Sara.
    Dorjan ging zu einer schmalen Tür an der hinteren
    Wand. Sara und Maeve folgten ihm.
    „Warte", sagte Maeve, „diese Tür - Lord Morlen sagte,
    ich würde hierher zurückkommen. Ich möchte da nicht
    reingehen."
    „Aber hierher ist Bern gegangen", sagte Dorjan. Er öffnete die Tür und ging hindurch. Sara spürte eine Eiseskälte. Sie ging hinter Dorjan hinein und Maeve bildete die Nachhut. Mit einem dumpfen Knall fiel die Tür hinter ihnen zu.
    Sara sah sich in dem rechteckigen Raum um - er war viel kleiner als das Gewölbe und bis auf vier schlichte, graue Gefäße in der Mitte leer. Die Gefäße reichten Dorjan bis zur Schulter, an ihren Rändern waren Haken, an denen leere Becher hingen. Verzweiflung erfasste Sara, als sie die hellen Tropfen entdeckte, die aus Löchern in der Decke in die Gefäße fielen. Dorjan ging nach vorn. Er streckte einen Finger aus und fing einen gelben Tropfen auf. Als er sich zu Sara und Maeve umdrehte, leuchtete seine Fingerspitze. „Was ist das?", fragte Sara.
    Er sah in einen der Bottiche, als ein Tropfen hineinfiel. „Licht", sagte er, „da fällt Licht hinein ..." Er sah genau hin. „Es erstickt. Aber nicht wie eine Flamme. Das Licht tropft hinein und verwandelt sich in irgendetwas." Sara trat näher heran. Das Gefäß war mit einer grauen Flüssigkeit gefüllt. Als ein heller Tropfen roten Lichts hineinfiel, löste sich das Rot in stumpfes Grau auf. Sie zitterte und sah zur Decke hoch, wo das Licht heraustropfte. „Das ist wahrscheinlich die Stelle, wohin die gestohlene Zauberkraft des Schwertes und des Kristalls fließt."
    Dorjan nickte. „Und auch von anderen Dingen." „Wenn das Licht hierher gebracht wird, muss es auch einen Weg geben, es wieder zurückzuleiten." „Schlau", sagte eine Stimme so nah an ihrem Ohr, dass sie einen Satz zur Seite machte. „Aber Schläue allein reicht nicht, um diesen Raum zu betreten und zu leben, Sara." Neben ihr stand Bern. Bern oder etwas, das Bern ähnlich sah und in graue Schatten gehüllt war. Er verneigte sich spöttisch.
    „Ich habe dir zu danken. Du hast mir die unsterbliche Gunst meines Königs verschafft. Du hast mir geholfen, seine Sammlung von Eben zu vervollständigen." „Du bist tot!", schrie Sara. „Du bist nichts als ein toter Schatten."
    Bern lächelte. „Warum bist du einem Nichts gefolgt?", fragte er. „Warum folgst du mir an einen Ort, der auch aus dir ein Nichts machen kann?" Sara zitterte noch stärker. Die unheimliche Kälte dieses Ortes raubte ihr alle Wärme. Bern lachte leise. „Du willst gehen, nicht wahr? Weil du hier nichts ausrichten kannst. Aber du kannst nicht gehen," Er zeigte auf die Tür. „Die Tür ist verschlossen und eine wie du besitzt nicht die Schlüssel, sie zu öffnen."
    Und als Sara zur Tür sah, ging diese auf und Lord Morlen erschien. Er sah Furcht erregender aus als im wirklichen Leben. Sie wollte fortlaufen, aber ihre Beine bewegten sich nicht Auch Dorjan und Maeve standen wie angewurzelt da. Die Tür fiel wieder zu. Morlen nickte Bern kurz zu und verbeugte sich vor Maeve wie ein Schlossherr, der einen lieben Gast begrüßt. „Wie schön, dass du deine Freunde mitgebracht hast, Maeve. Ich freue mich, sie wieder zu treffen." Er verbeugte sich vor ihnen allen. „Eure Ausdauer ist beeindruckend, wirklich beeindruckend. Aber sie wird vermutlich nicht mehr lange anhalten." Er nahm einen Becher vom Haken und tauchte ihn in die graue Flüssigkeit. Dann legte er den Kopf zurück und trank. „Ah", machte er. Er bot Maeve den Becher an. „Nein", sagte sie.
    Morlen schüttelte den Kopf. „Armes, unwissendes Kind. Es gibt keinen anderen Weg aus diesem Ort, als das Ebe Elixier zu trinken. Man könnte sagen, du sitzt in der Falle, meine Liebe." Er trank aus. „Trink, und du wirst eine Verbündete der Eben." Er füllte den Becher aufs Neue und hob ihn hoch. „Ihr habt keine andere Wahl, denn wenn ihr nicht trinkt, müsst ihr sterben."
    Er trat näher zu Maeve heran. „Wenn du trinkst, wirst du lernen, deine Gaben zu nutzen. Du wirst nie mehr eine Sklavin sein,

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