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Die Voegel der Finsternis

Titel: Die Voegel der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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Mutter."
    Sie sprach die Wahrheit - Jasper hätte es gemerkt, wenn sie gelogen hätte. „Traumwen? Ich habe gehört, dass die Traumwen im Verborgenen leben und sich ihren Mitmenschen nicht offenbaren." „Es ist ein Geheimnis." „Ich kann ein Geheimnis für mich behalten." „Es ist nicht nur mein Geheimnis. Es ist ein Geheimnis, für das sogar Leben hingegeben wurden." „Und jetzt ist es auch mein Geheimnis", sagte Jasper aufrichtig. Er reichte ihr sein Bündel und Maeve faltete den Stoff auseinander. Den einen hielt sie vor Devin und nickte. „Wie lange wird es dauern, bis die Kleider fertig sind?", fragte Jasper und zog ein paar Garnrollen aus seiner Tasche.
    „Wenn wir alle zusammen helfen, vielleicht ein paar Tage."
    „Ich kann nicht nähen." „Dann bringe ich es dir bei."
    Bei ihrem entschlossenen Gesichtsausdruck musste Jasper grinsen. Als er Brot, Käse und ein paar Maiskolben hervorholte, ließ Maeve den Stoff sinken. Sie hatte großen Hunger.

 
10
    Sara verließ mit Bern die Lichtung, wo sie den Tezzarin entdeckt hatten. Der große Vogel war so schnell verschwunden, dass sie keine Zeit mehr gehabt hatte; einen letzten Blick auf seine Perlmuttflügel zu werfen. Obwohl sie ihn befreit hatte, hatte sie ihn nicht einmal davonfliegen sehen.
    Bern lachte übertrieben. „Du hast solche Kräfte, Sara!"
    Sie sah ihn nicht an, sondern rannte auf den siebten Kreis zu. Hinter sich hörte sie ihn durchs Unterholz brechen, er achtete nicht auf den Lärm, den er dabei machte. Ihr Kopf dröhnte und ihr Herz brannte. Sie hatte das Gefühl, etwas von großer Wichtigkeit verpasst zu haben, etwas, was sie nie wieder sehen würde. Sie wollte Bern davonlaufen, aber er hielt Schritt mit ihr. egal wie schnell sie rannte.
    Als sie den siebten Kreis erreichten, fasste er sie an der Schulter und sie stießen durch das Zaubersiegel. Auf der anderen Seite blieb sie stehen und rang nach Luft. Dann wagte sie, ihn anzusehen. Sie war erleichtert, wieder den richtigen Bern vor sich zu haben, den Bern.
     
    den sie liebte und der nun mit leuchtenden Augen die Arme nach ihr ausstreckte. Sie schmiegte sich an ihn. „Der letzte Kreis muss von einem Zauber geschützt sein, der dich wie ein grinsendes Ungeheuer aussehen ließ."
    „Die Ellowen", sagte er ernst. „Sie wollen nicht, dass wir einander haben, denn sie wissen, dass wir dadurch Macht erlangen. Aber sie können sich nicht zwischen uns stellen und jetzt, wo der letzte Tezzarin fort ist, sind sie schwächer als je zuvor."
    „Der letzte . .. ?" Zweifel grub sich in ihr Herz. Was hatte sie getan?
    Er küsste sie. Die Berührung verscheuchte all ihre Gedanken und Sara empfand nichts anderes mehr als das Glück ihrer Liebe.
    Dorjan fand, dass Ellowen Renaiya trotz ihrer geringen Größe erstaunlich schnell vorwärts schritt. Er ging neben ihr durch den Wald. Sie folgten einem breiten Weg, der sich zwischen Bäumen, Felsen und Blumen stetig bergan schlängelte und sie durch die heiligen Kreise führte. Aufmerksam hörte Dorjan zu, was sie ihm auf ihrem Weg nach oben über Charmale und über Bern erzählte.
    „Dann besitzen Charmale Gaben, haben aber kein Gewissen?", fragte er.
    „Ja. Sie besitzen eine starke Ausstrahlungskraft, jedoch keine Güte. Charmale gewinnen leicht die Kontrolle
    über andere. Sie schleichen sich in unser Vertrauen, und je mehr wir ihnen von uns preisgeben, desto mehr Macht gewinnen sie über uns." „Wenn Bern ein Charmal ist, warum ist er mir dann nicht sympathisch? Wirkt sein Scharm nur auf Frauen?"
    „Oh, nein. Jeder spürt ihn. Es heißt, nur wer schon einmal in die Fänge eines Charmals geraten und ihm entflohen sei, könne seiner Kraft widerstehen." Sie warf ihm von der Seite einen Blick zu. Dorjan hoffte, sie würde nicht weiter davon sprechen. „Da Ihr wisst, wer er ist, seid Ihr denn vor ihm sicher?", fragte er.
    „Nein. Ich muss außerordentlich wachsam sein, um
    nicht selbst in seinen Bann zu geraten. Du aber musst
    schon einmal einem Charmal begegnet sein und ihn
    durchschaut haben."
    „Gibt es auch weibliche Charmale?"
    Renaiya nickte.
    Ich habe sie durchschaut, aber wie lang habe ich dazu gebraucht. „Ist der Geist eines Charmals krank?", fragte Dorjan und hoffte, Ellowen Renaiya würde nicht bemerken, wie verzweifelt er auf eine positive Antwort hoffte. „Wäre es möglich, einen Charmal von seiner Krankheit zu heilen?"
    „Das Wissen der Burg sagt Nein", antwortete sie sanft. „Man hat es schon versucht. Aber ich habe gelernt, dass

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