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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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er sich selbst zur Ordnung rufen. »Na schön, Finn, also verhandeln wir. Ihr drei ergebt euch mir sofort und kommt ohne Widerstand mit, dann werde ich die anderen gehen lassen.«
    »Das wirst du nicht«, erwiderte Finn. »Du weißt das, ich weiß es auch. Dein Ruf eilt dir voraus, General, überall ist bekannt, dass du keine Gnade übst. Du willst lediglich bei einem Angriff nicht riskieren, dass mir und meinen Freunden etwas zustößt, deshalb willst du, dass wir uns freiwillig ergeben.« Er deutete mit dem Daumen hinter sich. »Du redest genau deswegen mit mir, weil du keine Ahnung hast, wie viele wir hier drin sind, wie gut unsere Bewaffnung ist und über welche magischen Möglichkeiten wir verfügen. Zunächst mal wählst du den für dich bequemen Weg.«
    »Ich will Laura und Miltonkiien sehen. Und ich will mit Laura sprechen«, verlangte Leonidas.
    »Sie will aber nicht mit dir reden, weil es nichts zu bereden gibt, was ich nicht auch sagen könnte«, lehnte Finn ab. »Verstehst du, ich bin freiwillig hier rausgegangen, weil ich der Unwichtigste von uns drei bin. Von mir aus bringst du mich um. Würde mir zwar nicht sehr gefallen, aber das wird nichts ändern. Meine beiden Freunde bleiben schön da drin in Sicherheit, bei Essen und Trinken, von dem wir übrigens reichhaltig haben. Wir halten es Monate da drin aus. Wie lange ihr wohl hier draußen?«
    »So kommen wir nicht weiter.« Leonidas’ Miene verdüsterte sich zusehends.
    »Das sehe ich ebenso. Also lassen wir die Vernunft walten. Ich wiederhole: Wir stehen auf derselben Seite. Wir sind in Alberichs Auftrag unterwegs, die Schöpferin und ihren Ehemann zu finden.«
    »Und habt ihr sie in der Gläsernen Stadt gefunden?«
    »Oh, du bist gut informiert. Nein, haben wir nicht. Aber wir haben dort einen Zugang gesucht oder vielleicht auch ein Mittel, um zu ihnen zu gelangen.«
    »Mit welchem Erfolg?«
    Finn grinste. Jetzt hatte er Leonidas schon ein bisschen weiter. Offenbar wusste er nichts vom Dolch Girne, und das mit der Gläsernen Stadt war sicher nur geraten gewesen, weil sie nicht weit von hier entfernt lag. Es sah aus, als würde er Finn abkaufen, was der ihm auftischte.
    »Mein lieber Freund, du erwartest nicht ernsthaft, dass ich dir das sage? Oder sonst etwas offenbare? Dann hast du keinen Grund mehr, uns am Leben zu lassen, nimmst Informationen oder Mittel oder Zugang, was auch immer wir haben, und prahlst damit vor Alberich, dass du die Lösung gefunden hast. Dann bist du fein raus!«
    Leonidas’ Augen glühten jetzt in einem unheimlichen Licht. Finn bekam plötzlich einen Verdacht, auch eingedenk Nidis Worten vorhin.
    »Wie stehst du eigentlich zu Alberich?«, fragte er geradeheraus. »Ich habe nicht den Eindruck, dass ihr beste Freunde seid.«
    Der General antwortete nicht. Er schien über die weitere Vorgehensweise nachzudenken. Oder?
    Finn schnippte mit den Fingern. »Er hat was gegen dich in der Hand, stimmt’s? Und das behagt dir nicht sonderlich.«
    Leonidas grinste spöttisch. » Niemand kann Alberich leiden, das wäre gar nicht seine Natur. Sein und mein Status würden eine Freundschaft niemals zulassen. Allerdings stehe ich kritisch zu der Tatsache, dass ich euch ihm lebend ausliefern soll, denn ich bin der Ansicht, dass ihr einfach alle miteinander radikal weggeputzt gehört. Ihr macht nur Ärger und bringt alles durcheinander, und das Wichtigste ...« Leonidas’ Stimme sank zu einem tiefen Grollen herab, und Finn konnte nicht anders, ihm lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter. »Ihr seid mir im Weg .«
    Finn räusperte sich unbehaglich, dazu fiel ihm auf die Schnelle nichts ein. Dieser Grund reichte völlig aus, den Mann zum Feind zu haben, egal wie er zu Alberich stand.
    »Aber ihr bleibt am Leben, wie Alberich es wünscht, denn ich habe ihm den Treueid geschworen, freiwillig, und ich stehe dazu.«
    »Ihm oder dem Thron?«, platzte Finn heraus und biss sich auf die Lippe. Zu spät. Nur einmal kurz den Mund gehalten, um gleich im nächsten Moment wieder übers Ziel hinauszuschießen? Ich lerne es nie, dachte er.
    Leonidas zeigte eine süffisante Miene. Erstaunlich, welche Gesichtsausdrücke er bei diesem tierhaften, haarigen Aussehen draufhatte. »Das bringt mich auf etwas anderes, Reinblütiger. Wo sind die Aufständischen? Hier bei euch?«
    »Das geht dich gar nichts an.«
    »Was ich auf die Entfernung gesehen habe, sind keine Rebellen, es sind Soldaten mit einem Wappen - vermutlich Dar Anuin. Der verwesende Prinz ist also

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