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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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du das halten?«
    »Wir sind in Innistìr, das hast du vorhin selbst gesagt. Und wir haben noch was zu erledigen, stimmt’s?«
    Nidi musterte ihn misstrauisch. »Na, wer’s glaubt.«
    Laycham trat zu ihnen. »Zoe, Finn, Nidi - ich würde es für eine gute Idee halten, wenn ihr jetzt nach Laura und Milt sucht. Überlasst den Kampf uns.«
    Der Nordire nickte. »Danke«, sagte er. »Ich weiß nicht, wie wir dir das vergelten sollen, aber - danke.«
    »Unsinn«, erwiderte der Prinz, und es klang erstaunlich vergnügt. »Zum einen stehe ich auf ewig in Zoes Schuld, und zum Zweiten habe ich endlich Gelegenheit, etwas frei zu tun, für mich ... vielleicht auch für dieses Reich.« Er hielt Finn die Hand hin. »Wir sind Freunde, was auch kommen mag.«
    Finn war so gerührt, dass er die Hand des maskierten Prinzen nur stumm drücken konnte. Der war jedenfalls kein Zombie; wenngleich er nicht wusste, wie Leonidas’ Ausspruch tatsächlich gemeint war und was genau hinter der Maske steckte. Jedenfalls kein böses Wesen, da war Finn sicher. Offenbar hatte Laycham nie viel Freude in seinem Leben gehabt und noch weniger Freunde, dass er schon damit glücklich war, ein paar Reinblütige beschützen zu können. Und seine Leute hielten treu zu ihm, machten sich eifrig bereit zum Kampf, und sie sahen keineswegs so aus, als ob sie nicht wüssten, was sie da taten.
    »Tretet Leonidas in den Hintern«, murmelte er, dann zog er Zoe mit sich.
    »Laycham ist sehr diplomatisch«, bemerkte Zoe. »Und recht hat er - wir sollten wirklich dringend nach Laura und Milt suchen.«

    Leonidas konnte die Ungeduld seiner Leute spüren, noch bevor er bei ihnen angekommen war.
    »Es dürften nicht viel mehr sein, als wir vorhin gesehen haben«, sagte er. »Mit dem magischen Schutz werden wir leicht fertig. Die Lage ist klar: Den Menschen darf nichts geschehen, mit den anderen verfahrt, wie ihr wollt.«
    »Aye, mein General«, sagte Delios und salutierte im Sattel, bevor er den Befehl zur Formation gab.
    Zur Einschüchterung wollten sie zunächst auf breiter Linie gegen die Felsen reiten und dann ausschwärmen, sobald die Pfeile flogen. Einige würden diese Schüsse aus Armbrüsten und Bögen beantworten und die Schützen beschäftigt halten, während eine Zehntschaft absitzen und gegen den Eingang vorrücken sollte. Der Rest sollte in Bögen reiten, um die Schützen herauszufordern und zu demoralisieren.
    Die Hufe schlugen donnernd auf den sandigen Boden, als die Schar gesammelt vorwärtsgaloppierte. Die Pferde mussten zurückgehalten werden, so sehr brannten sie auf den Kampf, angesteckt von ihren Reitern; außerdem hatten sie das Wiehern von Artgenossen in den Felsen gehört und wollten sie in Augenschein nehmen.
    Delios ritt allen voran und warf einige magische Feuerbälle gegen die Felsen. Sie explodierten mit Blitz und Rauch, wo sie auftrafen. Die Verschanzten antworteten auf ähnliche Weise mit blauen Blitzspeeren, die die Feuerbälle in der Luft abfingen und so ein wahres Feuerwerk entfachten.
    Das behinderte die Schützen in der freien Sicht, und die Zehntschaft war schon dabei durchzubrechen, während von ihren Kameraden der erste Pfeilhagel aus den Felsen beantwortet wurde.
    Leonidas ließ sein Pferd zur Seite ausscheren und schloss zu Delios auf, der jetzt den Schützen Kommandos gab. Die Speerwerfer ritten wie verabredet vor den Felsen hin und her, sie sollten jeden der Verschanzten abfangen, der versuchte, nach draußen zu fliehen.
    Die ersten beiden Löwensoldaten waren bereits am Felseneingang angelangt, und Leonidas konnte das Klirren von Waffen und unterdrückte Laute hören. Die nächsten beiden Soldaten drängten nach, die anderen hielten sich außer Reichweite der Schützen.
    »Wie viele Chancen haben wir, reinzukommen?«, fragte Delios.
    »Keine, wenn die anderen gut sind - und das sind sie, wenn ich mir das Geschrei so anhöre und die Position der Schützen oben betrachte. Die sind keine Anfänger.«
    »Was glaubst du, wieso ist der Prinz aus Dar Anuin hier?«
    Leonidas rückte den Helm gerade. »Ich habe keine Ahnung. Die ganze Welt spielt inzwischen verrückt.« Plötzlich ruckte er hoch. »Da, was sage ich? Verrückt! Was macht der denn da?« Er deutete nach oben, hoch über den Felsen.

    Der Seelenfänger nahm mit geblähten Segeln direkten Kurs auf die Felsen, und vorn am Bug bildete sich erneut Nebel. Wieder wurden Seelen hineingeschoben, während Matrosen etwas in die Hände gedrückt bekamen - kleine, handliche

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