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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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anzugreifen.
    Fünf Krieger sollten Zoe und Finn schützen und die Felsen halten, sodass sie notfalls dort Deckung finden konnten. Der Prinz selbst würde mit den anderen in die Schlacht reiten.
    Leonidas’ Horde war inzwischen langsamer geworden, anscheinend schätzten seine Leute zuerst die Lage ein.
    »Seht mal!«, rief Nidi hinter ihnen. »Schnell, schnell, schaut her!«
    Die Belagerten drehten sich um und trauten ihren Augen kaum. Der Staub hatte sich verzogen, und was sie da sahen, war keine zerborstene Trümmerlandschaft. Das Felsmassiv hatte dem Angriff standgehalten!
    Gewiss, es sah jetzt gänzlich anders aus, die Formationen hatten sich völlig neu arrangiert. Es war immer noch ein Labyrinth, jetzt mit neuen Verstecken, Höhlen und Gängen.
    Prinz Laycham fackelte nicht lange. »Zurück, zurück in die Felsen, in Deckung, alle zusammen, los, los!«
    Das ließen sich die anderen nicht zweimal sagen. Nidi sprang auf Zoes Schulter und klammerte sich vor lauter Aufregung an ihre blonden Haare.
    Die Pferde verstanden gar nicht mehr, was das alles sollte, und zeigten sich störrisch, aber die Elfen wussten mit ihnen umzugehen. »Achtung, Weg frei!«, riefen sie nach vorn, dann trieben sie die ersten an, die wiehernd zurück in die Felsen stürmten, automatisch gefolgt von den anderen.
    Einige der Soldaten sicherten den Eingang, mehr als fünf brauchte es dazu nicht, die Übrigen verteilten sich zwischen den Felsen an strategisch günstigen Punkten. Die Bogenschützen kletterten hinauf und suchten sich oben eine Deckung und freie Sicht auf die Wüste.
    Leonidas’ Schar näherte sich im Schritt. Die Männer hatten die Lage erkannt - sie waren nur um ein paar Minuten zu spät eingetroffen.
    »Es ist jetzt sogar besser als vorher, mein Prinz«, meldete Birüc, der Anführer der Soldaten Dar Anuins. »Sie können nicht stürmen, an unserer Verteidigung vorn kommen sie nicht vorbei, weil sie immer nur höchstens zu dritt angreifen können, und außen über die Felsen klettern geht nicht, weil sie eine hervorragende Zielscheibe abgeben.«
    »Sie könnten ausschwärmen und von allen Seiten den Anstieg versuchen oder einen zweiten Weg suchen«, wandte Laycham ein.
    »Das werden wir mit einem Bann zu verhindern wissen, einige von uns arbeiten bereits daran. Außerdem bezweifle ich, dass es einen zweiten Zugang gibt. Wenn wir erst mal mitten zwischen den Felsen sind, können sie auch nicht einfach von oben herein.«
    »Gut. Warten wir ab, was sie Vorhaben, dann ziehen wir uns zurück und richten uns auf eine Belagerung ein. Haben wir noch Wasser?«
    »Die Quelle ist nicht versiegt, nur zur Hälfte eingestürzt, aber das macht uns nichts.«
    »Also dann. Wir haben Wasser, wir haben ... Fleisch.« Laycham nickte in die Richtung, in die die Pferde verschwunden waren - vermutlich zum Wasser. »Sie kommen nicht rein, und wir können hier drin warten, bis es ihnen draußen zu dumm wird.«
    »Und was ist mit Fokke?«, fragte Birüc.
    »Oh, der wird sich zurückhalten«, antwortete Finn. »Alberich will Laura ebenfalls lebend, und als Verbündeter sollte er besser keinen Streit mit dem Drachenelfen riskieren. Ich glaube nicht, dass er uns ein zweites Mal ausbomben wird, jetzt, da Leonidas eingetroffen ist.«
    »Außerdem glaube ich nicht, dass er die Seelen innerhalb kurzer Zeit mit derselben Schlagkraft wieder einsetzen kann«, fügte Nidi hinzu. »Er hat damit gerechnet, uns mit dem zweiten Angriff den Rest geben zu können, aber jetzt hat er mindestens das gleiche Problem wie zuvor, weil dieses Felsgebirge immer noch steht. Was sehr viel mehr Aufwand bedeutet.«
    Zoe zog geräuschvoll unter der Maske die Nase hoch. »Aber wir haben Laura verloren«, stieß sie mit erstickter Stimme hervor. »Und Milt ...«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Nidi.
    Finn schüttelte den Kopf. »Es ist nett, dass du uns trösten willst, aber das da ...«, er deutete auf die völlige Neuordnung des Labyrinths, »... kann niemand überlebt haben, der sich zum Zeitpunkt der Sprengung hier drin aufgehalten hat.«
    »Ihre Leichen können wir sowieso nicht finden, weil sie sich auflösen«, fügte Zoe hinzu. »Und ich glaube, das ist in dem Fall auch das Beste ...«
    »Hört mir zu«, sagte der Schrazel eindringlich. »Mir wäre nicht entgangen, wenn ihre Seelen aufgestiegen und von Fokke eingefangen worden wären. Vor allem hätten wir es alle mitbekommen, weil der Alte garantiert in ein Triumphgeheul ausgebrochen wäre und einen Stepptanz

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