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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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»Es ist halb so schlimm. Sicher hat man dich aufgeklärt.«
    Laura schüttelte den Kopf. Dann fiel es ihr ein. Der Elf Galti hatte sie gewarnt. Sie sah keine äußerlichen Erkennungsmerkmale an ihnen, aber es musste so sein. Die »Elfenpolizei«! Waren sie »Geheimagenten« wie Cwym und Bathú, im Spezialauftrag unterwegs? Oder gehörte das zur Routine?
    »Ich ... ich bin ein ganz normaler Mensch«, flüsterte sie zaghaft.
    »Ich muss doch bitten«, sagte Liebesam oder wie er wirklich heißen mochte. »Wenn du das wärst, wären wir wohl nicht hier, oder?«
    Lauras Hand tastete wieder nach der Ruftaste.
    Die Dunkelhaarige warnte: »Das lass mal schön bleiben.«
    »Aber es ist so!«, verteidigte sie sich. »Ich bin überhaupt nicht wie ihr!«
    »Ein Glück für uns«, stellte die Blonde fest. »Und was ist das da?« Sie deutete auf Lauras versteckte Arme. Sie wandte sich dem Mann zu. »Nicht menschlich, das hat Winter gesagt.«
    Laura zog die Arme wieder hervor, es war sowieso zwecklos, etwas verbergen zu wollen, was längst jeder kannte. Mit zitternden Fingern rieb sie sich die Stirn. »Ich weiß nicht, was das ist. Wenn es nicht menschlich ist, müsstet ihr mir mehr sagen können ...«
    Liebesam hob die Brauen, so grau wie seine Haare. »Du scheinst kein bisschen erstaunt zu sein über uns. Wo kommst du her?«
    »Aktuell aus Innistìr.«
    »Was soll das sein?«
    Waren die alle so ungebildet? Galti hatte es auch nicht gekannt. Der war aber ein einfacher Elf gewesen, der es sich in der Menschenwelt gemütlich gemacht hatte, aber diese Agenten hier sollten einiges mehr draufhaben. »Das Reich des Priesterkönigs«, fügte sie als Erklärung hinzu.
    Die drei sahen sich an, und Laura merkte, dass sie ihr kein Wort glaubten. Hastig sagte sie: »Ich habe dort welche getroffen, die so was Ähnliches sind wie ihr. Cwym und Bathú, kennt ihr sie?«
    Sie reagierten sofort darauf und umringten Lauras Bett. »Was hast du mit denen zu schaffen?«
    »Gar nichts, außer dass sie quasi Verbündete sind im Kampf gegen Alberich ...«
    »Alberich?«, unterbrach Liebesam. »Der ist tot.«
    »Eben nicht! Er treibt dort in Innistìr sein Unwesen, und ...«
    »Es reicht!« Die Blonde beugte sich über Laura. »Wir sollten eine sofortige totale Amnesie veranlassen und eine neue Erinnerung einpflanzen. Die hat ja nicht mehr alle Federn am Balg.«
    »Ich wittere ebenfalls jede Menge Ärger«, stimmte die Dunkelhaarige zu. »Gerade jetzt dürfen wir kein Risiko eingehen.«
    »Einverstanden, aber nicht hier«, sagte Liebesam. »Wir müssen sie in die Geschlossene bringen. Und wenn die Behandlung voll angeschlagen hat, darf sie gehen.«
    »Nein!«, schrie Laura auf. Da geschah es zum zweiten Mal. Diesmal betraf es ihren linken Arm, der hochgerissen wurde, sich verschob, plötzlich doppelt zu sein schien, etwas schien an ihm zu zerren ... und dann war es wieder vorbei.
    Die drei Elfenpolizisten hielten inne. Der Ausdruck ihrer Gesichter wechselte zu Besorgnis.
    »Es ist schlimmer, als ich dachte«, murmelte Liebesam. »Los, sie muss sofort raus hier!«
    »Nein!«, wiederholte Laura und schlug mit den Armen um sich. »Rührt mich nicht an, lasst mich, ich muss zurück nach Innistìr, meine Freunde brauchen mich!«
    Alle drei packten sie, sie hatte keinerlei Chance. Laura schrie erneut laut auf, doch diesmal vor Schrecken und Schmerz. Ihr war, als würde ihr Innerstes nach außen gestülpt, und sie sah voller Entsetzen, wie etwas absolut Schwarzes aus ihr quoll, und dann wurden die drei Elfen von ihr weggeschleudert. Sie prallten an die gegenüberliegende Wand und fielen ächzend zu Boden.
    Die Schwärze waberte auf sie zu, doch sie rappelten sich, wie es Elfenart war, schnell hoch und antworteten mit einem Gegenzauber. Es blitzte, krachte und donnerte, aber das beeindruckte die wallende, diffuse, nicht greifbare Finsternis nicht im Geringsten.
    Laura sah, wie die drei Elfen Eismesser auf den schwer fassbaren Gegner schleuderten und eine Mauer aus Eis um ihn bildeten, um ihn zu fangen. Für einen Moment sah es auch so aus, und sie sprangen auf, griffen von drei Seiten an, verstärkten die Mauer und murmelten Sprüche.
    Vom Fenster herein strömte plötzlich grelles Licht, und es sah so aus, als würde sich ein Durchgang bilden. Dahinter wurde ein finsterer Turm sichtbar, mit einer Kammer darin, und dort rasselten und schlugen Ketten und zischten wie Schlangen. An den Enden einiger Ketten waren Klammem und Haken befestigt, mit denen sie zum

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