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Die Voliere (German Edition)

Die Voliere (German Edition)

Titel: Die Voliere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc-Oliver Bischoff
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weiß nicht, ob es noch andere Abhörgeräte gibt.«
    Gideon schwieg verdächtig lange.
    »Weißt du etwas davon?«, fragte Nora.
    »Wovon? Dass deine schweren Jungs überwacht werden? Ich bin bei der Kripo, Nora, nicht beim Mobilen Einsatzkommando – schon vergessen?«
    »Tut mir leid, das war eine dumme Frage.«
    »Frag deine Kollegen vor Ort.«
    »Die sagen, sie wissen von nichts. Hast du nicht zufällig einen Kontakt beim LKA, mit dem du dich gleich am Montag in Verbindung setzen könntest?«
    »Die Geräte sind nicht von der Polizei. Du weißt genauso gut wie ich, dass es beinahe unmöglich ist, für solche Aktionen eine Genehmigung zu bekommen. Außer …«
    »Außer was?«
    Noras Spannung wuchs.
    »Außer einer von denen weiß etwas, was für uns extrem nützlich ist.«
    »Was könnte das sein?«
    »Du bist die Gutachterin, Frau Winter, beantworte dir die Frage gefälligst selbst.«
    »Das sind keine Terroristen, Gideon, sondern Einzeltäter, die fünfundzwanzig Jahre im Gefängnis gesessen haben. Die wissen oder haben nichts, was für uns von Interesse sein könnte.«
    »Ich würde an deiner Stelle noch mal in mich gehen«, sagte Gideon.
    Sie schwiegen eine Weile.
    Ein Piepton signalisierte Nora, dass sich ihre Batteriekapazität dem Ende zuneigte.
    »Frag doch mal deinen schönen Bruno«, sagte Gideon hämisch.
    »Was für einen Grund sollte Bruno haben, die Männer zu bespitzeln?«
    »Keine Ahnung, Nora. Was für einen Grund hat Herr Albrecht, den großen Wohltäter zu spielen?«
    »Nächstenliebe?«, entgegnete Nora trotzig, merkte aber im selben Moment, dass ihre Worte etwas pathetisch klangen.
    »Ach ja, Nächstenliebe! Oder ihn verbindet eben doch mehr mit den Männern als Hilfsbereitschaft.«
    »Weißt du etwas, was ich nicht weiß, Gitte?«
    »Nein, das war nur so eine Idee.«
    Nora spürte Zorn in sich aufwallen. »Du kannst ihn nicht leiden. Darum versuchst du jetzt, ihn mit deinen abwegigen Spekulationen schlechtzumachen.«
    »Du willst ja gar nicht genau hinschauen. Weil du Angst vor dem hast, was du finden könntest.«
    »Und du bist eifersüchtig.«
    Gideon lachte auf. »Klar. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?«
    »Frag beim LKA wegen der Überwachung nach.« Nora spürte die Schweißperlen über ihrer Oberlippe, die einen Wutanfall ankündigten.
    »Mach ich. Auch wenn ich mich dadurch zum Gespött der Kollegen mache. Aber wenn du erlaubst, nehme ich morgen früh auch deinen Bruno unter die Lupe.«
    Nora stampfte wütend mit dem Fuß auf. Tibursky sah neugierig durch die Tür herein.
    »Das lässt du schön bleiben, Gitte. Wenn du das in die Hand nimmst, weiß ich von vornherein, was dabei herauskommt.«
    »Dann wünsche ich dir eine gute Nacht. Ich rufe jetzt in der Leitstelle an und organisiere dir ärztliche Hilfe.«
    Nora atmete tief durch und bedankte sich.
    »Schönen Gruß von Ceyda soll ich dir übrigens ausrichten.«
    Sie erstarrte zur Salzsäule. »Heißt das, du bist bei uns zu Hause?«
    Heiseres Kichern im Hintergrund.
    »Nein, Ceyda ist bei mir.«
    Das hatte er absichtlich gemacht, der Mistkerl. Er legte es darauf an, sie zu demütigen. Aber worüber beschwerte sie sich überhaupt? Immerhin war sie es gewesen, die die beiden zusammengebracht hatte.
    »Beeil dich mit dem Notarzt. Ich weiß nicht, wie schwer der eine der beiden verletzt ist.«
    »Ich warte nur darauf, dass du auflegst.«
    Kannst du haben, du Idiot, dachte Nora und drückte Gideon weg. Nun wusste sie nicht, über wen sie sich mehr ärgern sollte, über ihren Freund und Exkollegen Gitte oder über sich selbst. Wenn sie ehrlich war: Etwas war an seiner Vermutung dran, auch wenn sie sich schwertat, das einzugestehen.
    Lefeber tauchte in ihrem Blickfeld auf. »Kaffee?«, fragte er leise.
    »Haben wir wieder Strom?«, sagte Nora.
    »Nein, ich habe den Holzherd in der Küche eingeheizt.«
    »Im Moment lieber nicht. Ich habe sowieso schon Probleme mit dem Einschlafen.«
    Lefebers Blick blieb auf dem Elektroschrott haften, den sie auf dem Tisch angehäuft hatte. Er trug einen braunen Morgenmantel mit dem Logo bruno by b .
    Nora stieß die Luft durch die Zähne aus. In diesem Haus war Brunos Präsenz anscheinend allgegenwärtig. Sie wartete, bis Lefeber wieder aus dem Zimmer verschwunden war, um Kaffee zu holen. Entschlossen suchte sie Brunos Nummer in der Kontaktliste und wählte. Drei Uhr morgens hin oder her, bei Gideon hatte sie schließlich auch keine Skrupel gehabt.
    Sie wurde auf den Anrufbeantworter

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