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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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schon, korrigierte sein innerer Lektor, es sollte wohl besser »nicht erwartet« heißen.
    »Es tut mir schrecklich Leid«, sagte er. Das ist eine Notlüge, teilte ihm sein Lektor mit. Als würdest du behaupten, dich über die Taschentücher zu freuen, die dir deine Tante zum Geburtstag schenkt.
    William wich behutsam zurück und stand unsicher auf. Die Zwerge erhoben sich ebenfalls. Ein oder zwei übergaben sich recht laut.
    Otto Chriek lag auf dem Boden. Vor seiner Abreise war Bruder Nadel ein Schnitt in Höhe des Halses gelungen.
»Meine Güte«, sagte William. »Wie grässlich…«
    »Geköpft zu werden, meinst du?«, fragte Boddony, der den Vampir nie gemocht hatte. »Ja, ich schätze, man könnte es so nennen.«
    »Wir… sollten irgendetwas für ihn tun…«
»Glaubst du?«
»Ja! Wenn er nicht die Aale benutzt hätte, wäre ich jetzt tot!« »Entschuldigung? Entschuldigung, bitte!«
Die halb singende Stimme drang unter der Druckbank hervor. Gutenhügel ging in die Hocke.
    »O nein…«, brachte er hervor.
»Was ist?«, fragte William.
»Da liegt, äh, Otto.«
»Entschuldigung, bitte. Könnte mich jemand herrvorrholen?« Gutenhügel verzog das Gesicht und tastete mit der einen Hand unter
    die Druckbank, während die Stimme fortfuhr:
»Oh, herrje, hierr liegt eine tote Rratte. Offenbarr hat jemand sein Es
    sen fallen gelassen, wie eklig… Bitte nicht am Ohrr, bitte nicht am Ohrr… am Haarr…«
    Die Hand des Zwergs kam wieder zum Vorschein und hielt Ottos Kopf wunschgemäß am Haar. Die Augen drehten sich hin und her. »Ist jemand verrletzt?«, fragte der Vampir. »Da haben wirr noch einmal Glück gehabt, wie?«
    »Ist, äh, alles in Ordnung mit dir, Otto?«, fragte William und begriff, dass er mit dieser Frage Aussicht hatte, den Wettbewerb Für Wirklich Dumme Bemerkungen zu gewinnen.
    »Was? Oh, ja. Ich glaube schon. Kann mich nicht beklagen. Ja, es geht mirr gut. Allerrdings hat mirr jemand den Kopf abgeschnitten, was wenigerr errfrreulich ist…«

»Das kann unmöglich Otto sein«, sagte Sacharissa. Sie zitterte. »Natürlich ist er das«, erwiderte William. »Ich meine, wer sonst…«
    »Otto ist größer«, sagte Sacharissa und begann zu lachen. Die Zwerge folgten ihrem Beispiel, wenn auch nur deshalb, weil sie in der gegenwärtigen Situation über alles gelacht hätten. Otto stimmte mit ein, aber es klang nicht sehr begeistert.
    »Oh, ja. Ho ho ho«, sagte er. »Ankh-Morrporrks berrühmter Sinn fürr Humorr. Sehrr komisch. Selten so gelacht. Macht euch nurr keine Sorrgen um mich.«
    Sacharissa schnappte nach Luft. William hielt sie so sanft wie möglich fest, denn es handelte sich um die Art von Lachen, an der man sterben konnte. Und dann weinte die junge Frau so hingebungsvoll, dass sie am ganzen Leib bebte.
    »Ich möchte tot sein«, schluchzte sie.
    »Du solltest es mal verrsuchen«, sagte Otto. »Herrr Gutenhügel, bitte trrag mich zu meinem Körrperr. Err liegt hierr irrgendwo.« »Sollen wir… ist es notwendig…« Der Zwerg suchte nach den richtigen Worten. »Müssen wir deinen Kopf annähen?«
    »Nein«, antwortete Otto. »Wirr heilen leicht und schnell. Ah, da ist err ja. Wenn du mich bitte daneben legen und dich dann umdrrehen würrdest? Dies ist ein bisschen, äh, peinlich. Wie das Wasserrlassen.«
    Die Zwerge litten noch immer an den Nachwirkungen des dunklen Lichts, kamen der Aufforderung des Vampirs aber nach.
    Nach einigen Sekunden hörten sie: »In Orrdnung, alles vorrbei.« Otto, wieder in einem Stück, setzte sich auf und betupfte seinen Hals mit einem Taschentuch.
    »Errforrderlich ist außerrdem ein Pflock durrchs Herrz«, sagte er, als alle ihn anstarrten. »Und nun… Was ist überrhaupt passierrt? Derr Zwerrg sprrach von derr Notwendigkeit eines Ablenkungsmanöverrs…«
»Wir wussten nicht, dass du dunkles Licht verwenden würdest!«, entgegnete Gutenhügel scharf.
    »Entschuldigung! Ich hatte nurr die Landaale zurr Hand, und du meintest, es sei drringend! Was hast du von mirr errwarrtet? Ich habe den Vampirrdingen abgeschworren !«
    »Das dunkle Licht bringt Unglück«, meinte ein Zwerg, von dem William wusste, dass sein Name Dösig lautete.
    »Ach, glaubst du?«, erwiderte Otto. »Zufälligerrweise bin ich derrjenige, dem derr Kopf abgeschnitten wurrde!«
    William gab sich alle Mühe, Sacharissa zu beruhigen, die noch immer zitterte.
»Was waren das für Leute?«, fragte sie.
    »Ich… bin mir nicht sicher. Aber eins steht fest: Sie hatten es auf Lord Vetinaris Hund

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