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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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überrhaupt nichts Geheimnisvolles!«
    »Es hat den beiden… Besuchern einen erheblichen Schrecken einge-
    jagt«, sagte William.
    » Dafür waren die Äxte verantwortlich«, betonte Gutenhügel.
    »Nein, es war das Gefühl, dass einem etwas den Kopf öffnete und
    Eiszapfen ins Gehirn bohrte«, meinte William.
    Gutenhügel blinzelte. »Ja, das auch«, räumte er ein und wischte sich
    Schweiß von der Stirn. »Ich muss sagen, dass du wirklich mit Worten
    umgehen kannst…«
    Ein Schatten erschien in der Tür. Gutenhügel griff nach seiner Axt.
    William stöhnte. Es war Mumm. Und schlimmer noch: Er lächelte auf
    die für ihn typische aggressive Weise.
    »Ah, Herr de Worde«, sagte er und trat ein. »Derzeit stürmen mehrere
    tausend Hunde durch die Stadt. Das ist eine interessante Tatsache,
    nicht wahr?«
    Er lehnte sich an die Wand und holte eine Zigarre hervor. »Nun,
    wenn ich von Hunden spreche…« Er entzündete ein Streichholz an Gutenhügels Helm. »…so meine ich größtenteils Hunde. Es sind auch einige Katzen dabei. Inzwischen dürften es mehr geworden sein, denn eine
    Art Flutwel e aus jaulenden, beißenden und miteinander kämpfenden
    Hunden kann, wie sol ich es ausdrücken, Bewegung in eine Stadt bringen. Besonders am Boden, denn die Hunde sind ziemlich nervös. Ach,
    und habe ich das Vieh erwähnt?«, fuhr Mumm im Plauderton fort. »Du
    weißt ja, wie das ist, Markttag und so. Die Leute treiben ihre Kühe zum
    Marktplatz, und plötzlich – meine Güte! – kommt ihnen eine gewaltige
    Woge aus heulenden Hunden entgegen… Ach, die Schafe habe ich
    ganz vergessen. Und auch die Hühner. Obwohl von denen jetzt nicht
    mehr viel übrig sein dürfte…«
    Er sah William an. »Gibt es da irgendetwas, das du mir mitteilen
    möchtest?«, fragte er.
    »Äh… wir hatten ein kleines Problem…«
    »Im Ernst? Bei den Göttern! Erzähl mir davon!«
    »Die Hunde erschraken, als Herr Chriek ein Bild von ihnen anfertig-
    te«, sagte William. Das stimmte durchaus. Dunkles Licht war schon
    dann erschreckend genug, wenn man wusste, was passieren würde.
    Mumm starrte Otto an, der unglücklich zu Boden sah.
    »Nun«, sagte Mumm, »soll ich euch was verraten? Heute wird ein
    neuer Patrizier gewählt…«
    »Wer?«, fragte William.
    » Ich weiß es nicht«, erwiderte Mumm.
    Sacharissa putzte sich die Nase. »Es wird Herr Pirsch sein, von den
    Schuhmachern und Lederarbeitern.«
    Mumm richtete einen argwöhnischen Blick auf William. »Woher
    weißt du das?«
    »Alle wissen es«, antwortete Sacharissa. »Das hat mir heute Morgen
    der junge Mann in der Bäckerei gesagt.«
    »Oh, was würden wir nur ohne Gerüchte anfangen?«, fragte Mumm.
    »Nun, Herr de Worde, heute ist kein geeigneter Tag dafür, dass irgend-
    welche Dinge schief gehen. Meine Männer reden mit einigen Personen,
    die Hunde hierher brachten. Nicht mit vielen von ihnen, das muss ich
    zugeben. Die meisten wol en nicht mit der Wache sprechen. Der Grund
    dafür ist mir ein Rätsel; immerhin sind wir gute Zuhörer. Gibt es jetzt etwas, das du mir mitteilen möchtest?« Mumm sah sich im Raum um
    und richtete den Blick dann wieder auf William. »Alle sehen dich an,
    wie ich feststelle.«
    »Die Times braucht keine Hilfe von der Wache«, sagte William.
    »Ich hatte dabei nicht an Hilfe gedacht.«
    »Wir haben uns nichts zuschulden kommen lassen.«
    »Darüber befinde ich.«
    »Ach? Das ist ein interessanter Standpunkt.«
    Mumm senkte den Blick – Wil iam hatte sein Notizbuch hervorge-
    holt. »Oh«, sagte er. »Ich verstehe.« Er griff nach seinem Gürtel und
    zog einen Gegenstand aus Holz dahinter hervor.
    »Weißt du, was das ist?«, fragte er.
    »Ein Schlagstock«, erwiderte William. »Ein Knüppel.«
    »Immer das letzte Mittel«, fuhr Mumm ruhig fort. »Rosenholz und
    Silber aus Llamedos, eine ausgezeichnete Arbeit. Und auf diesem klei-
    nen Schild steht, dass ich den Frieden bewahren sol , und du, Herr de Worde, wirst dabei immer mehr zu einem Problem.«
    Ihre Blicke trafen sich.
    »Womit war Lord Vetinari kurz vor dem… Zwischenfal beschäf-
    tigt?«, fragte William so leise, dass wahrscheinlich nur Mumm ihn hörte.
    Der Kommandeur blinzelte nicht einmal. Nach einigen Sekunden leg-
    te er den Schlagstock auf den Schreibtisch. Das Klacken schien unna-
    türlich laut zu sein.
    »Steck dein Notizbuch ein, Junge«, sagte er und senkte die Stimme.
    »Nur wir beide – ohne irgendwelche Buchstaben, die für weitere Unru-
    he sorgen.«
    Diesmal erkannte William den

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