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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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solche«, sagte er ruhig.
    »Es wird langsam eng in der Stadt«, sagte Herr Windling, der unbekannten klerikalen Aufgaben nachging. »Nun, Zombies sind wenigstens
    Menschen. Womit ich natürlich niemanden beleidigen möchte.«
    Herr Langschacht lächelte vage, als er Butter auf die Scheibe Brot
    strich. William fragte sich, warum er Leute unsympathisch fand, die
    »womit ich natürlich niemanden beleidigen möchte« sagten. Vielleicht
    lag es daran, dass sie es leichter fanden, solche Worte zu benutzen, als
    tatsächlich niemanden zu beleidigen.
    »Nun, ich schätze, wir müssen mit der Zeit gehen«, sagte Frau Arka-
    num. »Und ich hoffe, dass der arme Mann seine Uhr wieder findet.«

    Herr Harri wartete bereits, als Wil iam den Schuppen erreichte. Er griff
    nach Williams Hand und schüttelte sie.
    »Es ist erstaunlich, wirklich erstaunlich!«, sagte er. »Wie hast du das nur geschafft? Bestimmt steckt Magie dahinter! Du bringst die Meldung
    in der Zeitung, und als ich nach Hause zurückkehre… Meine Güte, da
    steckt die Uhr in der anderen Jacke! Die Götter mögen deine Zeitung
    segnen!«
    Im Innern des Schuppens nahm William die Neuigkeiten entgegen.
    An diesem Tag waren bisher achthundert Exemplare der Times verkauft worden. Bei einem Preis von fünf Cent betrug Wil iams Anteil rund
    sechzehn Dol ar.
    »Das ist Wahnsinn«, sagte Wil iam. »Wir schreiben doch nur Dinge
    auf!«
    »Es gibt da ein Problem, Junge«, erwiderte Gutenhügel. »Wil st du
    morgen wieder eine Ausgabe herausbringen?«
    »Meine Güte, ich hoffe nicht!«
    »Nun, ich habe da eine Geschichte für dich«, sagte der Zwerg be-
    drückt. »Wie ich hörte, richtet die Graveursgilde eine eigene Drucker-
    presse ein. Bei ihr steckt viel Geld dahinter. Beim al gemeinen Drucken
    könnte sie uns aus dem Geschäft drängen.«
    »Wäre das wirklich möglich?«
    »Ja. Die Gilde verwendet ohnehin Pressen. Drucktypen sind nicht
    schwer herzustel en, wenn man viele Graveure hat. Sie können sehr
    gute Arbeit leisten. Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe nicht erwartet,
    dass sie so schnell reagieren würden.«
    »Ich bin verblüfft!«
    »Nun, die jüngeren Mitglieder der Gilde kennen die Druckwerke aus
    Omnien und dem Achatenen Reich. Sie haben nur auf eine solche
    Chance gewartet. Wie ich hörte, hat gestern Abend eine besondere Ver-
    sammlung stattgefunden. Dabei wurden einige Posten neu besetzt.«
    »Das muss sehr interessant gewesen sein.«
    »Wenn du also deine Zeitung weiterhin herausbringen könntest…«,
    sagte der Zwerg.
    »Ich wil nicht so viel Geld!«, klagte William. »Geld verursacht Probleme.«
    »Wir könnten die Times billiger verkaufen«, schlug Sacharissa vor und bedachte ihn mit einem seltsamen Blick.
    »Dann würden wir noch mehr Geld verdienen«, erwiderte William niedergeschlagen.
    »Und wenn wir… den Straßenverkäufern mehr bezahlen?«, fragte Sa-
    charissa.
    »Riskant«, meinte Gutenhügel. »Ein Körper verträgt nur eine be-
    stimmte Menge Terpentin.«
    »Aber wir könnten zumindest dafür sorgen, dass sie ein ordentliches
    Frühstück bekommen«, sagte Sacharissa. »Zum Beispiel Eintopf mit
    Fleisch, das von bekannten Tieren stammt.«
    »Aber ich weiß nicht einmal, ob es genug Nachrichten gibt, um jeden
    Tag…« William unterbrach sich. So funktionierte es nicht. Wenn es in
    der Zeitung stand, dann war es eine Nachricht. Wenn es eine Nachricht
    gab, so kam sie in die Zeitung, und wenn sie in der Zeitung stand, war
    es eine Nachricht. Und sie entsprach der Wahrheit.
    Er erinnerte sich an den Frühstückstisch. »Man« würde bestimmt
    nicht zulassen, dass »sie« Dinge in der Zeitung bringen, die nicht wahr
    sind.
    William war nicht sehr politisch, aber er benutzte unvertraute mentale
    Muskeln, als er über »sie« nachdachte. Einige von ihnen hatten mit Er-
    innerungen zu tun.
    »Wir könnten weitere Leute einstel en, um Nachrichten zu beschaf-
    fen«, sagte Sacharissa. »Und was ist mit Neuigkeiten von anderen Or-
    ten, Pseudopolis oder Quirm? Wir brauchen nur mit den Passagieren zu
    reden, wenn sie die Kutschen verlassen…«
    »Die Zwerge würden sicher gern hören, was in Überwald oder Kup-
    ferkopf geschieht«, sagte Gutenhügel und strich sich über den Bart.
    »Von dort aus ist eine Kutsche fast eine Woche bis nach Ankh-
    Morpork unterwegs!«, entfuhr es William.
    »Na und? Es wären trotzdem Neuigkeiten .«
    »Könnten wir nicht die Nachrichtentürme benutzen?«, fragte Sacha-
    rissa.
    »Die Semaphoren?«, vergewisserte

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