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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sich William. »Bist du verrückt?
    Die sind viel zu teuer!«
    »Na und? Eben hast du noch beklagt, dass wir zu viel Geld verdie-
    nen!«
    Es blitzte. William drehte sich um.
    Ein… Etwas stand in der Tür. Er bemerkte ein Stativ. Dahinter zeig-
    ten sich zwei dünne schwarze Beine, darauf ein großer schwarzer Kas-
    ten. Ein in schwarzen Stoff gehül ter Arm kam hinter dem Kasten her-
    vor und hielt eine Art kleine rauchende Tragmulde.
    »Hübsch«, erklang eine Stimme hinter dem Kasten. »Das Licht
    rreflektierrte so gut vom Helm des Zwerrgs, dass ich nicht widerrstehen
    konnte? Ihrr sucht einen Ikonogrraphen? Ich bin Otto Chrriek.«
    »Oh. Ja?«, erwiderte Sacharissa. »Leistest du gute Arbeit?«
    »Ich bin ein Zauberrerr in der Dunkelkammerr«, sagte Otto Chriek.
    »Ich experrimentierre die ganze Zeit überr. Außerrdem habe ich meine
    eigene Ausrrüstung und eine interressierrte, positive Einstellung.«
    »Sacharissa!«, flüsterte William mit Nachdruck.
    »Nun, ich nehme an, du könntest für einen Dol ar pro Tag begin-
    nen…«
    »Sacharissa!«
    »Ja? Was ist denn?«
    »Er ist ein Vampir!«
    »Da muss ich enerrgisch widerrsprrechen«, sagte der verborgene Ot-
    to. »Man nimmt immerr soforrt an, dass jemand mit einem Überrwald-
    Akzent ein Vampirr ist. Aberr in Überrwald gibt es Tausende von Perr-
    sonen, die keine Vampirre sind!«
    William winkte hilflos und versuchte, die Verlegenheit abzuschütteln.
    »Tut mir Leid, ich…«
    »Zufälligerweise bin ich ein Vampirr«, fuhr Otto fort. »Aberr wenn ich mit dem Akzent eines Gnoms gesprrochen hätte – für wen würrdet ihrr
    mich dann halten?«
    »Etwa für einen Gnom?«, fragte William skeptisch.
    »In derr Zeitung stand, dass ihrr einen Ikonengrraphen sucht, und ich
    bin einerr«, stel te Otto fest. »Außerrdem habe ich das hierr…« Eine
    schmale, von blauen Adern durchzogene Hand kam nach oben und
    hielt ein kleines schwarzes Band.
    »Oh? Du hast die Verpflichtung unterzeichnet?«, fragte Sacharissa.
    »Im Verrsammlungsrraum am Schlachthofweg«, erwiderte Otto tri-
    umphierend. »Jede Woche nehme ich dorrt am Gesang und am
    Teetrrinken teil. Wirr führren gesunde Gesprräche derr positiven
    Verrstärrkung, und es ist strrengstens verrboten, das Thema von Körr-
    perrflüssigkeiten irrgendeinerr Arrt zu berrührren. Ich bin kein dum-
    merr Saugerr mehrr!«
    »Was meinst du, Herr Gutenhügel?«, fragte William.
    Der Zwerg kratzte sich an der Nase. »Es liegt bei dir«, sagte er.
    »Wenn er irgendetwas bei meinen Jungs versucht, wird er bald nach
    seinen Beinen Ausschau halten. Worum geht es bei dieser Verpflich-
    tung?«
    »Das ist eine Erfindung der Enthaltsamkeitsbewegung von Über-
    wald«, erklärte Sacharissa. »Ein Vampir wird Mitglied, indem er
    menschlichem Blut abschwört…«
    Otto schauderte. »Wirr sprrechen in diesem Zusammenhang vom B-
    Worrt«, sagte er.
    »Indem er dem B-Wort abschwört«, korrigierte sich Sacharissa. »Die
    Bewegung ist inzwischen sehr populär geworden. Die Vampire wissen,
    dass es ihre einzige Chance ist.«
    »Nun… meinetwegen.« Wil iam begegnete Vampiren noch immer mit
    Unbehagen, aber Otto jetzt zurückzuweisen… Genauso gut konnte
    man junge Hunde treten. »Hast du was dagegen, deine Sachen im Keller
    unterzubringen?«
    »Hierr gibt’s einen Kellerr?«, fragte Otto. »Spitze!«
    Zuerst waren die Zwerge gekommen, dachte William, als er an seinen
    Schreibtisch zurückkehrte. Man hatte sie wegen ihres Fleißes und ihrer
    geringen Größe beleidigt, aber sie hielten den Kopf unten*, arbeiteten
    und brachten es zu etwas. Anschließend trafen die Trol e ein, und sie
    kamen etwas besser zurecht, weil die Leute nicht so viele Steine nach
    Geschöpfen werfen, die mehr als zwei Meter groß sind und Felsen zu-
    rückwerfen können. Dann stiegen die Zombies aus ihren Särgen. Ein
    oder zwei Werwölfe krochen unter der Tür durch. Trotz eines schwieri-
    gen Anfangs fanden die Gnome schnel einen Platz, denn sie waren
    zäh, und wenn man sie verärgerte, reagierten sie noch unangenehmer
    als Trolle – ein Troll kann einem wenigstens nicht am Hosenbein em-
    porlaufen.
    Es blieben kaum andere Spezies übrig.
    Die Vampire schafften es nie. Sie waren nicht gesel ig, nicht einmal
    unter sich. Sie dachten nicht als ein Volk. Sie wirkten auf unangenehme

    * Was ihnen auch nicht schwer fiel, wie unfreundliche Leute bemerkten.
    Weise seltsam, und natürlich hatten sie keine eigenen Lebensmittel ä-
    den.
    Einigen intelligenteren von

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