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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Fall Ermittlungen einleiten und Fragen stel en. Er weiß
    bereits, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, aber er muss sich
    innerhalb des Rahmens von Beweisen und Indizien bewegen, und ihm
    fehlt beides. Wenn er den Hund findet, bekommt er einen Ansatz-
    punkt.«
    »Biete ihm ein paar tausend Dollar an«, sagte Herr Nadel. »Das funk-
    tioniert immer bei Wächtern.«
    »Die letzte Person, die Mumm zu bestechen versucht hat, kann noch
    immer nicht richtig ihre Finger bewegen«, erwiderte Herr Schräg.
    »Wir haben uns genau an deine …ten Anweisungen gehalten!«, rief
    Herr Tulpe und richtete einen wurstdicken Finger auf den Anwalt.
    Herr Schräg musterte ihn, als sähe er ihn jetzt zum ersten Mal.
    »›Tötet den Koch! !‹«, sagte er. »Wie amüsant. Bisher dachte ich, wir
    hätten die Dienste von Profis in Anspruch genommen.«
    Für Herrn Nadel kamen diese Worte nicht unerwartet, was ihn in die
    Lage versetzte, rechtzeitig zu reagieren. Er hielt Herrn Tulpes Faust
    fest, bevor sie das Gesicht des Zombies erreichte, und verlor dadurch
    für einige Sekunden den Boden unter den Füßen.
    »Die Umschläge, Herr Tulpe«, sagte er. »Dieser Mann weiß über gewisse Dinge Bescheid…«
    »Und wenn schon«, grollte Herr Tulpe. »Wer tot ist, weiß …t nichts mehr.«
    »Ganz im Gegenteil«, widersprach Herr Schräg. »Dann kann man kla-
    rer denken, als jemals zuvor.« Er stand auf, und Herr Nadel erkannte,
    wie dieser Vorgang bei einem Zombie ablief. Der Anwalt benutzte ab-
    wechselnd verschiedene Muskeln, er schien nicht in dem Sinne aufzu-
    stehen, sondern sich nach oben zu entfalten.
    »Der… andere Assistent ist nach wie vor in Sicherheit?«, fragte Herr Schräg.
    »Er sitzt wieder im Keller und leert dort eine Flasche nach der ande-
    ren«, antwortete Herr Nadel. »Ich verstehe nicht, warum wir ihn nicht
    einfach abmurksen. Er wäre fast weggelaufen, als er Vetinari sah. Wenn
    sein Erscheinungsbild den Patrizier nicht so sehr verblüfft hätte, wären
    wir in große Schwierigkeiten geraten. Wer würde eine Leiche mehr in
    dieser Stadt bemerken?«
    »Die Wache, Herr Nadel. Wie oft muss ich das noch betonen? Die
    Wächter verstehen sich ausgezeichnet darauf, Dinge zu bemerken.«
    »Herr Tulpe würde kaum etwas übrig lassen, das man bemerken
    könnte…« Herr Nadel unterbrach sich. »Du hast wirklich Angst vor der Wache, nicht wahr?«
    »Dies ist Ankh-Morpork«, sagte der Anwalt scharf. »Wir sind hier in
    einer sehr kosmopolitischen Stadt. In Ankh-Morpork tot zu sein, ist
    manchmal nur eine Unannehmlichkeit, verstehst du? Wir haben Zaube-
    rer und Medien al er Art. Außerdem neigen Leichen dazu, zum unpas-
    sendsten Zeitpunkt irgendwo zu erscheinen. Wir möchten unbedingt
    vermeiden, dass die Wache irgendeinen Hinweis bekommt, verstanden?«
    »Sie würde einem …ten Toten zuhören?«, fragte Herr Tulpe.
    »Warum denn nicht?«, erwiderte der Zombie. »Immerhin tut ihr das
    auch.« Er entspannte sich ein wenig. »Wie dem auch sei: Es ist nicht
    ausgeschlossen, dass wir noch Verwendung für euren… Kol egen ha-
    ben. Viel eicht ist ein weiterer kleiner Ausflug nötig, um die Skeptiker
    zu überzeugen. Er hat einen zu großen Wert für uns, um sich schon
    jetzt… in den Ruhestand zurückzuziehen.«
    »Na schön, einverstanden. Wir halten ihn einsatzbereit. Aber für den
    Hund verlangen wir eine Zulage«, sagte Herr Nadel.
    »Es ist nur ein Hund, Herr Nadel«, sagte Schräg und hob die Brauen.
    »Ich schätze, selbst Herr Tulpe könnte einen Hund überlisten.«
    »Aber zuerst müssen wir ihn finden«, meinte Herr Nadel und trat vor
    seinen Partner. »Es gibt viele Hunde in dieser Stadt.«
    Der Zombie seufzte erneut. »Ich kann eurem Honorar weitere fünf-
    tausend Dol ar in Edelsteinen hinzufügen«, sagte er und hob die Hand.
    »Und bitte beleidige uns nicht, indem du automatisch ›zehntausend‹
    sagst. Die Aufgabe ist nicht weiter schwer. In dieser Stadt schließen sich vermisste Hunde entweder einem der wilden Rudel an, oder sie beginnen als ein Paar Handschuhe ein neues Leben.«
    »Ich möchte wissen, von wem diese Anweisungen stammen«, sagte
    Herr Nadel und spürte das Gewicht des Disorganizers in der Tasche.
    Herr Schrägt wirkte überrascht. »Von mir, Herr Nadel.«
    »Ich meine deine Auftraggeber.«
    »Oh, ich bitte dich!«
    »Diese Angelegenheit bekommt einen politischen Aspekt«, sagte Herr
    Nadel. »Gegen Politik kann man nicht ankämpfen. Ich möchte wissen,
    wie weit wir weglaufen müssen,

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