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Die Vollstrecker

Die Vollstrecker

Titel: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kurzen Klinge zu Gesicht. All seine Lockerheit war von ihm wie weggeblasen. Jetzt war er nur mehr der Mensch, der kämpfen wollte und mußte.
    Aber gegen wen?
    Für mich war der Fensterplatz nicht mehr gut genug. Ich lief so schnell wie möglich die kurze Strecke zurück, erreichte die Halle und stürmte auf die Tür zu.
    Die verwunderten Blicke nahm ich gar nicht wahr. Für mich zählte nur die Szene vor dem Bau.
    Ich riß die Tür auf.
    Was ich sah, war unglaublich und auch ungeheuerlich…
    Das Wesen hatte sich vom Dachrand in die Tiefe gestürzt und kam wie ein Sturmwind. Ein gewaltiges Gebilde, eine Erscheinung, die menschliche Dimensionen sprengte. Es wirbelte tatsächlich die Luft durcheinander, und die beiden spürten den Anprall.
    Purdy Prentiss, die nicht so sicher auf den Beinen stand, taumelte zurück. Sie hatte das Pech, über die eigenen Beine zu stolpern und fiel hin.
    Eric blieb auf den Füßen. Er stellte sich dem Wesen. Er schrie, während er sein Schwert kreisförmig über den Kopf schwang, als wollte er das herannahende Ungeheuer zerhacken.
    Purdy, die keine Waffen besaß, blieb sitzen und schaute zu. Mit ihren Fäusten kam sie gegen das Monstrum nicht an. Sie konnte nur hoffen, daß Eric nicht von dem gewaltigen Maul verschlungen wurde.
    Er stand breitbeinig. Nichts an ihm wies darauf hin, daß er sich ergeben wollte. Er war ein Vollstrecker und führte schleudernde Bewegungen mit seinem Schwert durch. Er hackte in den Körper hinein, zerschnitzelte das Gesicht, das sehr dicht bei ihm erschien. Er mußte damit rechnen, von einer Welle aus Blut überschwemmt zu werden. Dazu von Stücken aus dem Gesicht, dem Körper und vielleicht sogar noch den Flügeln.
    Nichts geschah dem Monster, aber auch nicht ihm. Obwohl das Maul so dicht bei ihm erschienen war, bissen die Zähne nicht zu. Auch die Krallen packten ihn nicht, um ihn noch über der großen Freitreppe in der Luft zu zerreißen.
    Dann war es weg!
    Kein Tropfen Blut war geflossen. Eric La Salle war unverletzt. Es lagen keine Stücke des Wesens herum. Nur ein letzter Windstoß erwischte den Mann und zerrte an ihm, bevor er verschwand.
    Das Monster gab es nicht mehr. Als sich auflösender Schatten war es letztendlich in den Himmel hineingejagt und dort regelrecht verschlungen worden.
    Purdy Prentiss saß noch immer am Boden. Sie konnte es nicht fassen. Vor und auf der Treppe waren Menschen stehengeblieben. Sie hatten etwas gesehen, sie sahen auch jetzt noch den Mann mit dem Schwert und die sitzende Frau, aber keiner wußte so recht, was da eigentlich passiert war. »Purdy?« fragte La Salle, während er sich drehte und nach dem Untier suchte.
    »Ja…?«
    »Ich denke, von nun an läuft unser Leben anders ab. Und ich glaube auch, daß wir zusammengehören.«
    Die Staatsanwältin nickte nur…
    ***
    Ich hatte die letzten Worte ebenfalls gehört. Zum Eingreifen war ich nicht gekommen. Zwar hielt ich meine Beretta in der Hand, aber ich kam mir irgendwie lächerlich vor, denn mit einer geweihten Silberkugel hätte ich das Monstrum sicherlich nicht aus dem Weg räumen können. Eric hatte der Frau die Hand entgegengestreckt und half ihr auf die Beine. Noch etwas verwirrt blieb Purdy stehen und wußte nicht, wohin sie schauen sollte. In die Luft, zu Eric oder zu mir. Da war sie schon ziemlich durcheinander.
    Schließlich wandte sie sich an mich. »Haben Sie das gesehen, Mr. Sinclair?«
    »Ja, alles.«
    »Das ist gut.« Ihre Stimme zitterte ein wenig, und sie holte tief Luft. Dann schüttelte sie den Kopf. »Begreifen kann ich das noch immer nicht. Es war so plötzlich da. Ohne jede Vorwarnung, und es stammte auch nicht von dieser Welt.«
    »Das war ein Besuch aus der Zeit, in der wir schon einmal gelebt haben!« erklärte La Salle.
    »Wo ist das gewesen?«
    Er zuckte die Achseln, schaute aber zugleich mich an.
    »Tut mir leid, ich kann Ihnen da keine genaue Auskunft geben. Es stellt sich die Frage, ob das Geschöpf überhaupt von dieser Welt ist oder von einer anderen.«
    »Wieso?«
    Ich lächelte Purdy Prentiss zu. »Das ist im Prinzip ganz einfach, wenn auch schwer zu fassen. Meiner Ansicht nach hat sich das Tor zu einer anderen Dimension geöffnet, damit das Wesen zuschlagen kann, das Ihren Tod herbeiführen möchte.«
    »Andere Dimension?« hakte Eric nach. »Moment mal, da müßte ich nachdenken. Spielen dabei auch Zeiten eine Rolle oder überhaupt die Zeit, Mr. Sinclair?«
    »Aber ja. Nur ist die Zeit ad absurdum geführt worden. Was wir als

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