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Die Vollstrecker

Die Vollstrecker

Titel: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vorsichtsmaßnahme. Die Waffe einzusetzen brauchte er nicht, denn aus der Wohnung drang ihm keine Gefahr entgegen.
    Er überschritt die Schwelle. Draußen war es nicht eben hell, und dieses recht trübe Tageslicht war auch durch die Fenster in die Wohnung eingesickert.
    Im Flur machte er Licht.
    Eine karge Einrichtung geriet in das Blickfeld der Staatsanwältin. Der Bewohner hatte sich nur auf das Nötigste beschränkt. Ein Schrank für die Schuhe, eine Hakenleiste an der Wand, das war schon alles.
    Eric führte Purdy in das große Zimmer, in dem er sich ansonsten aufhielt.
    Purdy Prentiss schaute sich um. Für einen Junggesellen war es erstaunlich gut eingerichtet und auch aufgeräumt. Selbst das Bett war einigermaßen gemacht.
    La Salle bemerkte ihre Blicke, lächelte in sich hinein und deutete auf einen Sessel. »Nimm solange Platz, ich brauche fürs Packen nicht lange.«
    »Schon gut.«
    Ein Koffer lag bereit. Er suchte auch seine Sachen recht schnell zusammen, und Purdy wartete. Sie dachte darüber nach, wie schnell sich ihr Leben verändert hatte. Praktisch von einem Moment auf den anderen war es auf den Kopf gestellt worden. Besuch aus der Vergangenheit, aus ihrem ersten Leben. Etwas hatte sich aus dieser alten Zeit gelöst, und der Anblick des Monstrums wollte ihr einfach nicht aus dem Sinn. Sie hätte auch keinen Namen dafür gefunden. Es war einfach ein Wesen, das es in der Natur nicht so gab. Eine Mutation, die sich aus verschiedenen Teilen zusammensetzte. Ein grauenvolles Etwas, in dem die Eigenschaften und das Aussehen der Fabeltiere überwogen.
    Aber war es wirklich so neu?
    Sie wußte es nicht. Immer wieder dachte sie darüber nach und hatte das Gefühl, genau dieses Wesen schon einmal in ihrer Vergangenheit oder im ersten Leben gesehen zu haben.
    Aber wo war es gewesen? Hatte sie sich des Monstrums erwehren müssen? Oder war sie nicht angegriffen worden?
    Zu lange lag es zurück. Tief vergraben in einem ersten Leben, als sie noch eine andere Person gewesen war, die sich zumeist mit ihren Fäusten verteidigt hatte.
    Eric La Salle war dabei, seine Sachen zusammenzusuchen. Hin und wieder warf er ihr einen lächelnden Blick zu, zwinkerte auch mal, machte aber weiter.
    Purdy schaute aus dem Fenster. Viel war nicht zu sehen. Nur die gegenüber liegende Hauswand mit den zahlreichen Fenstern im blassen Grau der Mauer. Sie hörte auch keine Geräusche aus den Nachbarwohnungen. Es war recht still im Haus.
    Purdy Prentiss fühlte sich in einer ungewöhnlichen Lage. Sie saß im Sessel, sie schaute ihrem neuen Freund zu, wie er seinen Koffer packte, und sie hatte dabei den Eindruck, als wäre eine andere Kraft gekommen, die sich zwischen sie beide geschoben hatte.
    Eric war sehr nahe und trotzdem weiter weg. Sie war von ihm auf eine ungewöhnliche Art und Weise getrennt worden, und damit konnte sie nichts anfangen. Zwischen ihm und ihr hatten sich dünne Glasscheiben aufgebaut. Gedanklich wanderte sie weg, während sie noch immer auf der gleichen Stelle saß.
    Die Perspektive verzerrte sich. Gewisse Dinge nahm sie nicht mehr wahr. Die Geräusche verloren auch an Lautstärke. Jemand schien aus einer anderen Welt an ihr zu ziehen, und sie merkte auch eine gewisse Kälte, die sich nicht im Zimmer, sondern in ihr ausgebreitet hatte und durch die Knochen kroch.
    Purdy stand auf.
    Eric La Salle bekam es mit, schaute sie an, stutzte und schüttelte den Kopf. »Was ist los mit dir? Du bist so blaß geworden…«
    »Ich weiß auch nicht«, erwiderte sie flüsternd.
    »Doch, da ist doch was!«
    »Ich bin doch hier – nicht?«
    Erstaunt sah er sie an. »Was soll die Frage? Natürlich bist du hier, Purdy.«
    »Danke, Eric. Ich komme mir trotzdem so anders vor. Als wäre ich hier und gleichzeitig weg. Man kann sich nicht zweiteilen.«
    La Salle runzelte die Stirn. »Deine Vergangenheit?«
    »Ich glaube schon.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Ich schwimme. Ich sehe dich und denke an etwas anderes.«
    »An was?«
    »Keine Ahnung.« Sie hatte mit schwerer Stimme gesprochen und spürte nun, daß es ihr nicht leichtfiel, sich auf den Beinen zu halten. Deshalb ging sie bis zum Sessel zurück und ließ sich wieder hineinsinken. Sie strich über ihr Gesicht. Dabei schaute sie zu, wie Eric auf sie zukam und dicht vor ihr stehenblieb. Er hatte den Kopf gesenkt, um auf sie nieder zu schauen.
    »Kannst du mir nicht erklären, was du alles fühlst oder vielleicht sogar siehst?«
    »Nein, Eric, das ist seltsam. Ich merke, daß etwas

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