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Die Vollstrecker

Die Vollstrecker

Titel: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht stimmt. Äußerlich hat sich nichts verändert, aber es kommt etwas auf mich zu. Ich kann es fühlen.«
    »Was denn?«
    »Wenn ich das wüßte, wäre mir wohler. Ich kann es nicht sagen, ehrlich nicht.«
    Er ließ Purdy in Ruhe. Seine Sorgen wurden nicht geringer. Auf ihrem Gesicht malte sich ein Schweißfilm ab. Sie atmete nur durch den offenen Mund, und auch der Blick hatte sich verändert. Sie schaute Eric zwar irgendwie an, doch sie schien ihn nicht zu sehen. Dafür etwas anderes, das sie erschreckte.
    »Kannst du mir nicht erklären, was los ist?« fragte er sie sehr eindringlich.
    Purdy Prentiss schluckte ihren Speichel und merkte, daß er ziemlich bitter schmeckte. »Sie sind da, Eric. Hinter dir.«
    Er drehte sich um.
    »Ich sehe nichts. Wer ist da?«
    Zischend saugte sie die Luft ein. »Die… die Monster. Die schwarzen Vampire.«
    Noch einmal drehte er sich auf der Stelle. Wo er auch hinschaute, die von Purdy erwähnten Monster waren für ihn nicht sichtbar.
    Trotzdem war die Reaktion der Frau beängstigend. Sie war dabei, einen realen Alptraum zu erleben, ohne daß sie im Bett lag und schlief. Eric kam sich hilflos vor. Er zuckte mit den Schultern und schüttelte dabei den Kopf. »Es tut mir wirklich leid, aber ich kann keine Monster sehen, Purdy.«
    »Doch, sie sind da.«
    »Wo denn? Wie sehen sie aus?«
    »Hinter dir. Schwarz. Die schwarzen Blutsauger, die riesigen Fledermäuse«, brachte sie mühsam hervor. »Sie machen mir Angst. Sie… sie… können mich töten…«
    »Nein, das glaube ich nicht. So ist es nicht. Du bildest sie dir ein. Ich müßte sie dann auch sehen.«
    Mit einer heftigen Bewegung riß Purdy beide Arme in die Höhe, wie jemand, der sein Gesicht schützen will. Sie wurde attackiert, aber es war niemand zu sehen.
    Dann schlug sie mit den Händen um sich. »Da, da, da!«
    »Was denn?«
    »Ein Vampir!«
    Wieder fuhr Eric herum. Er schaute auf die Wand über seinem Bett, denn dort hatte Purdy hingezeigt, aber auch da war nichts zu sehen.
    Ihr Schrei ließ ihn wieder herumfahren. Er sah, wie Purdy Prentiss in einer sehr steifen Haltung im Sessel hockte, die Arme vorgestreckt hatte, wobei ihre Hände gekrümmt waren und die Finger so aussahen, als wollten sie etwas festhalten. Jetzt bewegte sie ihre Arme hektisch auf und ab. Das unsichtbare Ding zwischen den Fingern mußte aufund niederzappeln, sonst hätte sie nicht so reagiert. Ihr Gesicht war verzerrt. Man sah ihr die Anstrengung an, und immer wieder saugte sie scharf den Atem ein.
    Eric war verunsichert. Er sah seine Partnerin, war jedoch nicht in der Lage, ihre Bewegungen und Taten nachzuvollziehen. Die Arme der Frau zuckten auf und nieder. Sie schien zu schlagen, aber nicht aus eigener Kraft, sie wurde einfach von etwas Fremdem diktiert.
    »Komm doch, Eric…«
    Die Worte waren ein Hilferuf gewesen. Er sah auch, daß Purdy von dem unsichtbaren Ding in den Sessel gedrückt wurde. Sie konnte es nicht mehr halten und bog sogar ihren Kopf zur Seite, als wollte sie einem Blutsauger ihren Hals präsentieren.
    Dann trat er dicht an sie heran und genau in die Zone zwischen ihren beiden Händen. Er spürte etwas.
    Es war kalt, es war da, aber es war nicht zu fassen. Der Vollstrecker spürte auch das Böse, das von diesem unsichtbaren Wesen ausging. Es strahlte ab, er wischte über ihn hinweg. Es war einfach da, aber er war nicht in der Lage, es zu fassen, weil es sich nicht materialisiert hatte. Seine Furcht hielt sich noch in Grenzen, auch wenn Purdy immer wieder rief: »Tu doch was – bitte! Tu was…«
    Er tat nichts.
    Er blieb nur so nahe bei ihr stehen, um ihr einen gewissen Schutz zu geben. Seine Augen brannten. Sein Gesicht war verzerrt, und plötzlich hörte er ihre Stimme.
    Oder war es nicht ihre?
    Sie klang so verzerrt, so anders. Er vernahm ihr Keuchen, ihre Worte, die er nicht verstand.
    Es war eine Sprache, die er noch nie in seinem Leben gehört hatte. So völlig anders. Oder doch nicht?
    Plötzlich stellte sich bei ihm die Erinnerung ein. Doch, er hatte sie schon gehört. Aber nicht auf dieser Welt, sondern in einem anderen Leben. Damals, als er noch in Atlantis existiert hatte. Da hatten die Menschen so gesprochen.
    Trotzdem konnte er nicht verstehen, was sie unter Mühen und äußerst gequält hervorbrachte. Die Worte waren immer wieder durch zischende Atemzüge unterbrochen, aber sie ergaben einen Sinn.
    Beide hörten sie das Flattern.
    Noch war nichts zu sehen, aber nur eine Sekunde später zeigte sich das

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