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Die Waechter von Marstrand

Die Waechter von Marstrand

Titel: Die Waechter von Marstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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brachte sie ein verziertes grünes Schraubglas mit. Den Inhalt schüttete sie Karin in die Hand. Es waren Münzen. Fünf Stück. Karin betrachtete sie verwundert.
    »Ui, die müssen irrsinnig alt sein.«
    »Das glaube ich auch.« Astrid nickte.
    »Sieh mal, von 1820.«
    »Ein halber Schilling, steht da. Sind die beiden gekreuzten Pfeile nicht schön?« Astrid tippte mit ihrem breiten Zeigefinger darauf.
    »Auf dieser hier sind drei Kronen abgebildet. Außerdem steht da FRS und eine Jahreszahl. Vielleicht soll das 1724 heißen.« Karin hielt die nächste Münze in die Höhe. Sie drehte sie um und rieb sie vorsichtig an ihrer Hose, so wie Johan es mit alten Münzen machte, zu denen er eine Einschätzung abgeben sollte.«
    »Diese scheint aus Holland zu sein.«
    »Was?«, staunte Astrid. »Ein holländische Münze? Ich muss zugeben, das ist mir noch nie aufgefallen.«
    Karin versuchte, die angelaufene Prägung zu entziffern. »WILLEM KONING« konnte sie lesen. Auf der einen Seite erahnte sie ein Männergesicht und auf der anderen eine Krone. Links von der Krone stand eine 10 und rechts davon ein G.
    »Zehn Gulden?«, fragte Astrid nachdenklich. »Könnte es das bedeuten? Aber die ist doch nie im Leben aus Gold, oder?«
    »Ich weiß nicht, das musst du untersuchen lassen. Wo hast du sie denn gefunden?«, fragte Karin.
    »Unter dem Gartentisch zu Hause auf dem Bremsegård. Als ich noch klein war.«
    »Und wie könnten sie dorthin gekommen sein?«
    »Tja, das habe ich mich auch schon oft gefragt.«
Die Flagge von Oranje
    Der kalte Wind füllte das Segel und führte das Boot fort von Klöverös Anlegesteg. Oskar ergriff die Ruderpinne und dachte daran, dass er nun Großvater war. Es war bestimmt richtig, dass Agnes zu Hause blieb und sich um Lovisa und den Kleinen kümmerte. Sie hatte Oskar eine umfangreiche Einkaufsliste mitgegeben. Im Hafen von Marstrand lag ein großes Schiff vor Anker, die holländische Flagge flatterte im Wind. Mit so einem Schiff kam nicht irgendjemand. Er segelte daran vorbei und bewunderte Rumpf und Masten. War königlicher Besuch eingetroffen? Oskar legte am Kai an und beschloss, zunächst ins Wärdshus zu gehen und sich zu erkundigen, was hier los war.
    An den Tischen ringsherum wurde Holländisch gesprochen. Er wünschte, Agnes wäre als Dolmetscherin bei ihm gewesen. Ein Wort verstand er jedoch auch so. Es war ein Name. Aleida. Aleida Maria van der Windt.
    »Ist das eine Invasion?« Er bat den Wirt, sein Glas noch einmal voll zu schenken.
    »Das Flaggschiff der holländischen Flotte. Hohe Herren. Botschafter und der Teufel und seine Großmutter. Sind vorgestern angekommen. Irgendjemand hat behauptet,die Königin persönlich wäre auch an Bord, aber das bezweifle ich.«
    »Die Königin? Was will die denn hier?«
    »Sie suchen nach einem Schiff oder zumindest nach der Besatzung. Der Kapitän und seine Frau hatten offenbar eine enge Beziehung zum Königshaus.«
    »Sieh mal einer an. Und die beiden sollen sich hier in Marstrand befinden?«
    »Das kann ich mir kaum vorstellen, denn sonst hätten wir davon erfahren.«
    »Das will ich meinen.« Oskar trank sein Bier aus und fragte sich, wie lang es noch dauern würde, bis die Holländer nach Klöverö herüberkommen würden. Das hing natürlich ganz davon ab, mit wem sie ins Gespräch kamen.
    »Heute Abend richten die Kaufleute den Holländern zu Ehren anscheinend ein Festmahl aus.«
    Die Kaufleute, tatsächlich, dachte Oskar bei sich. Dieselben Männer, die sich, nachdem sie die Besatzung erschlagen hatten, an der geraubten Schiffsladung bereichert haben. Alle tot, außer Aleida. Sie würde ihnen alles erzählen. Oskar hatte es plötzlich eilig. Er musste zurück. Was, wenn Aleida bei Agnes Schutz suchte. Er wusste, dass die beiden Kontakt miteinander gehabt hatten. Möglicherweise waren auch Lovisa und der Junge in Gefahr. Er hastete zum Kai, legte ab und machte sich auf den Weg nach Hause.

26
    »Hallo«, sagte Robert, als Vendela die Tür öffnete. Dann bemerkte er den Bademantel. »Verzeihung. Habe ich dich geweckt?«
    »Nein, ich war schon wach. Nach dieser Sache bekommt man sowieso kein Auge zu. Rickard schläft noch, weil der Arzt ihm Tabletten gegeben hat, und Charlie, tja, der ist ein Teenager.«
    »Darf ich kurz reinkommen?«
    »Klar.« Vendela machte die Tür hinter ihm zu und band ihr Haar zusammen.
    »Wisst ihr schon genauer, was passiert ist?«
    »Wir hoffen, dass es ein Unfall war, aber diese Klotür hat unseren Kriminaltechniker Jerker

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