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Die Waechter von Marstrand

Die Waechter von Marstrand

Titel: Die Waechter von Marstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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nachdenklich gemacht. Er versteht nicht, wie sie sich von allein verriegelt hat.«
    »Ich habe auch schon erlebt, dass sie wahnsinnig geklemmt hat. Einmal hatte sich das Holz im Regen so verzogen, dass ich mit voller Wucht dagegentreten musste, aber ich habe noch nie erlebt, dass ich eingesperrt wurde, und dabei bin ich oft bei Astrid. Aber es ist natürlich eine alte Tür, das ist klar.«
    »An und für sich, ja.«
    »Hast du was dagegen, wenn ich mich schnell anziehe? Im Bademantel komme ich mir so komisch vor.«
    »Natürlich nicht. Könnte ich danach vielleicht einen Kaffee bekommen? Wenn du mir die Maschine zeigst, kann ich ihn schon mal aufsetzen.«
    »Ich mache das gleich. Oder weißt du was, wenn du willst, kannst du dich auch selbst darum kümmern.« Sie nahm eine Emailledose von dem blau lasierten Küchenschrank und stellte sie neben die Kaffeemaschine. Dann zeigte sie auf eine herzförmige Halterung aus gelbem Plastik, in der sich die Kaffeefilter befanden.
    »Wasser kommt aus dem Hahn.« Sie lächelte. Er schaute ihr nach, während sie in den Flur und die Treppe hinaufeilte. In einem anderen Leben hätte er sie gefragt, ob sie mit ihm ausgehen würde.
    Noch bevor die letzten Tropfen in die Kanne geronnen waren, kam Vendela zurück. Er sah, dass sie sich die Haare nass gemacht und neu zusammengebunden hatte. Ihre Jeans sah alt und bequem aus, und die Ärmel ihres karierten Hemds hatte sie hochgekrempelt.
    »Möchtest du ein Butterbrot?«, fragte sie.
    »Ja, gern.«
    Sie öffnete den Kühlschrank.
    Er hatte fast den Eindruck, sie wolle das Gespräch so lang wie möglich hinauszögern. Vielleicht sollte er auch einfach anfangen zu reden, während sie beschäftigt war. Möglicherweise wurde es dann leichter für sie.
    »Kann ich dir helfen?«, fragte er.
    »Nein, aber red nur. Ich höre zu.«
    »Wäre es okay, wenn ich ein paar Fragen stelle?«
    »Schieß los.«
    »Charlie«, sagte er.
    Vendela hielt mitten in der Bewegung inne. Mit der Butter in der Hand blieb sie wie erstarrt vor dem offenen Kühlschrank stehen, drehte sich aber nicht um.
    »Diese Frage muss ich stellen«, fuhr Robert fort. »Und zwar nur, um ihn aus dem Kreis der Verdächtigen auszuschließen. Ich habe so viele Informationen erhalten, als ich seinen Namen in unsere Datenbank eingegeben habe. Also sei so nett und erzähl mir etwas über ihn.«
    Ohne die Kühlschranktür zu schließen, drehte sich Vendela zu ihm um.
    »Klöverö ist der Ort, wo wir Luft holen. Wenn wir hierherkommen, lassen wir den ganzen Mist und jeden Ärger in Göteborg zurück. Die vielen Gespräche mit Schulleitern, Lehrern, Polizisten und Sozialarbeitern. All dieser Kram. Sag jetzt nicht, er hätte was mit der Sache zu tun.«
    »Das sage ich doch gar nicht.«
    »Was sagst du denn?«
    »Ich habe dich gebeten, mir etwas über ihn zu erzählen. Setz dich her und fang an.«
    »Weißt du eigentlich, mit wie vielen Polizisten ich schon geredet habe?«
    »Es waren bestimmt viele.«
    »Tierisch viele. Und der Typ, der beim letzten Mal dabei war, hat den Vogel abgeschossen. Er sollte nicht auf Menschen losgelassen werden.«
    »Als Kollege hat man es auch nicht leicht mit ihm.« Robert erinnerte sich daran, wie Charlie Folke ein Arschloch genannt hatte und dann davongerannt war.
    »Aber nun sitze ich ja hier.«
    »Und du weißt, wie es ist, wenn dich Menschen anrufen und dir erzählen, dass dein Kind ein Auto geklaut, ein Schaufenster zerdeppert, Haschisch geraucht oder einen Geräteschuppen abgefackelt hat …«
    »Meine Kinder sind noch kleiner. Sie werden sicher auch noch einiges anstellen.«
    »Wenn der Vater Polizist ist?«
    »Glaubst du etwa, Polizisten bleiben von solchem Unsinn verschont?«
    »Wie viele Kinder hast du?«
    »Drei. Zwei Jungs und ein Mädchen.«
    »Ui. Und ich habe schon mit einem alle Hände voll zu tun.«
    »Ja, aber du bist alleinerziehend.«
    »Danke, das weiß ich.«
    »Ich meinte das positiv. Du gibst dir Mühe mit Charlie. Das ist nicht so einfach.«
    Robert stand auf und machte den Kühlschrank zu. Dann lotste er Vendela zu einem Stuhl und stellte Käse und Marmelade auf den Tisch. Er füllte zwei Becher mit Kaffee und setzte sich ihr gegenüber.
    »Das Schlimmste daran ist, dass ich nicht weiß, was ich falsch mache.« Vendela sah ratlos aus.
    »Ich glaube nicht, dass du etwas falsch machst.« Robert unterdrückte den Impuls, tröstend ihre Hand zu streicheln.
    »Charlie und Jessica haben noch nie harmoniert. Mit mir hat sie eigentlich auch nie

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