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Die Waechter von Marstrand

Die Waechter von Marstrand

Titel: Die Waechter von Marstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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sich Wiesen und Felder aus, und in der Ferne war ein Zaun zu erkennen, der darauf schließen ließ, dass dahinter Tiere weideten. Direkt vor ihnen ging es steil den Lindenberg hinauf, und gleich daneben lag die Schnauzenbucht.
    Sara nahm einen Schluck Kaffee.
    »Wir waren über den Lindenberg gestiegen.« Sie zeigte auf den bewaldeten Berg.
    »Ich kenne mich nicht so gut mit Pflanzen aus, aber ich glaube, sie wollten sich Sonnentau und eine seltene Orchidee ansehen, die angeblich am Rand des Moores wächst.« Sara deutete mit dem Kinn auf die Damen, die sich um den Mann mit der Baskenmütze geschart hatten. »Er wollte vorgehen, weil es gefährlich sein kann, einen sumpfigen Untergrund zu betreten, den man nicht genau kennt. Eigentlich glaube ich eher, dass er vorausgehen wollte, weil er eine kleine Überraschung eingeplant hatte. Wir sollten nämlich miterleben, wie einige Biologen von der Universität Göteborg Bodenproben aus dem Moor entnehmen. Er kennt die Dozentin, es ist die Frau dort drüben.« Karin folgte Saras Blick.
    »Niemand hätte erwartet, dass wir ein Ohr finden.«
    Karin stellte noch ein paar Fragen, um sich ein Bild davon zu machen, wie die Bodenprobe entnommen worden war. Während Sara berichtete, betrachtete Karin die Studenten und deren Dozentin auf der einen Seite und die Damen, die unter Leitung des Vorsitzenden der Botanischen Vereinigung Göteborg gekommen waren, auf der anderen Seite des kleinen Moores.
    »Sind alle hier, die an der Wanderung teilnehmen wollten? Oder ist jemand abgesprungen oder hinzugestoßen?«
    Sara sah sich um.
    »Ich glaube, das sind alle. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele wir waren.«
    »Ist dir sonst irgendetwas aufgefallen?«
    Sara überlegte eine Weile, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Oder doch, eine Sache schon, aber die hat wahrscheinlich nichts damit zu tun. Astrid Edman hat uns mit ihrem Boot hierhergebracht.«
    »Astrid Edman?«, fragte Karin.
    »Sie wohnt auf Klöverö. Ich glaube, sie hat ihr ganzes Leben hier verbracht.«
    »Und sie hat euch von Koö herübergefahren?«
    »Ja, aber sie mag den da drüben nicht. Sie hat ihn als Wichtigtuer bezeichnet, was ich voll und ganz verstehen kann. Im vorigen Jahr war Astrid bei derselben Wanderung auch dabei, und da haben sie sich offenbar gestritten.«
    »Hast du hier sonst heute nichts gesehen?«
    »Nein, nichts. Niemanden. Aber frag doch mal die anderen, vielleicht haben die etwas bemerkt, was mir nicht aufgefallen ist.«
    »Weißt du, warum ausgerechnet dieser Ort für die Bodenprobe ausgewählt wurde?«
    »Nein.« Sara schüttelte den Kopf.
    Wer auch immer das Moor als Grabstätte gewählt hatte, konnte nicht mit der Exkursion der Göteborger Universität gerechnet haben, dachte Karin. Ohne sie wäre die Leiche vielleicht nie gefunden worden.
    »Hast du schon zu Hause angerufen und Tomas erzählt, was passiert ist?«, fragte sie Sara.
    »Nein, auf dieser verdammten Insel gibt es ja keinen Empfang. Die Ärmste da im Sumpf hätte also nicht einmalum Hilfe rufen können, wenn sie ihr Handy dabei gehabt hätte.«
    »Bleib einfach hier sitzen und komm ein bisschen zu Ruhe. Wenn ich mit den anderen geredet habe, werdet ihr im Polizeiboot zurückgebracht. Falls etwas ist, ruf mich einfach. Okay?«
    »Okay«, erwiderte Sara. Karin nahm sie in den Arm.
    Die Kollegen hatten bereits mit den anderen gesprochen. Hastig überflog Karin die Zeugenaussagen. Sie schienen alle übereinzustimmen.
    »Was meinst du?«, fragte der Kollege aus dem Polizeiboot.
    »Ich glaube, wir sind so gut wie fertig. Ich will die Dozentin noch fragen, nach welchen Kriterien die Stelle für die Bohrprobe ausgewählt wurde, aber dann bringen wir die Leute an Land. Hast du Lust, mal nachzusehen, wo die Techniker stecken? Am besten holen wir sie gleich auf Koö ab, wenn wir diese Truppe dort abgesetzt haben.«
    »Klar. Ich gehe zum Boot und rufe sie an.«
    »Übrigens die Frau da drüben, Sara. Sie wohnt hier draußen in Marstrand. Könntest du Tomas von Langer, ihren Mann, anrufen und ihn bitten, sie hier abzuholen? Erzähl ihm, was passiert ist. Ich befürchte, sie steht unter Schock, und möchte sie nicht allein lassen. Einen Arzt braucht sie wahrscheinlich nicht, nur ein bisschen Fürsorge und jemanden zum Reden. Äh, du weißt schon, was ich meine, sorge einfach dafür, dass sich ihr Mann um sie kümmert.«
    »Verstanden. Tomas von Langer.«
    »Während ihr die Leute nach drüben bringt, kann ich hier aufpassen, dass niemand durchs Moor

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