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Die Waechter von Marstrand

Die Waechter von Marstrand

Titel: Die Waechter von Marstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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ins Feuer geworfen und ihr erklärt, wie gefährlich es sei, mit Aleida zu sprechen. Sie bringe die ganze Familie in Gefahr. Doch das wusste sie selbst. Agnes betrachtete die Glut im Herd. Eine einzige Bewegung, und sie bräuchte sich keine Sorgen mehr zu machen.

20
    »Was hast du gesagt?« Karin traute ihren Ohren kaum, als sie nach nicht einmal einer Woche ein zweites Mal nach Klöverö gerufen wurde. »Wir kommen gerade von Hisingen zurück, aber wir können natürlich umkehren und sofort hinfahren.«
    »Was war denn passiert?«, fragte Robert von der Rückbank.
    »War passiert?«, wiederholte Folke. »Was ist passiert, meinst du wohl.«
    »Ja, genau das meine ich. Und da du genau weißt, dass ich das meinte, kann ich ums Verrecken nicht verstehen, warum du dauernd deine Energie mit diesen bescheuerten Korrekturen verschwendest.«
    Karin beschloss, Folke ins Wort zu fallen, bevor er darauf etwas erwidern konnte.
    »Eine zweiunddreißigjährige Frau wurde von einer Wespe gestochen.«
    »Und da schicken die uns?«, fragte Folke erstaunt.
    »Wenn du mich ausreden lässt, erkläre ich euch gleich, warum wir benachrichtigt wurden. Sie ist allergisch gegen Wespenstiche. Während sich die Frau auf einem Plumpsklo befindet, fällt von außen der Riegel zu. Anschließendwird sie wahrscheinlich von einer Wespe oder Biene gestochen. Sie hat ihre Spritze nicht dabei, mit der sie die allergische Reaktion in Schach halten kann, und gelangt nicht hinaus, weil die Tür von außen verriegelt ist. Als der Rettungshubschrauber eintrifft, steht es bereits schlecht um sie. Sie kann nicht gerettet werden, sondern verstirbt vor Ort.«
    »War denn sonst niemand da?«, fragte Robert.
    »Doch, da war jemand. Die ältere Dame, die dort wohnt, aber sie befand sich hinter dem Haus und hatte keine Ahnung, dass die Frau eingesperrt war.«
    »Behauptet sie zumindest«, fügte Folke hinzu.
    »Exakt. Deshalb wurden wir wahrscheinlich eingeschaltet, Folke. Damit wir herausfinden, wie sich die Sache zugetragen hat.«
    Robert grinste in sich hinein, aber Karin seufzte. Manchmal kam sie sich wie eine Vermittlerin vor, die sich ständig bemühte, die Zusammenarbeit zwischen Folke und Robert zu vereinfachen oder gar zu ermöglichen.
    »Ich rufe Johan an und frage ihn, ob wir sein Boot nehmen können.«
    »Können wir nicht auch mit deinem fahren?«, fragte Robert.
    »Natürlich, aber mit dem von Johan ist es viel leichter. Es ist kleiner und wendiger.«
    Vierzig Minuten später startete Karin Johans Schärenboot. Sie machte den Achtertampen los, bevor sie vom Bootssteg ablegte. Johan legte immer rückwärts an, weil es so leichter war, das Boot zu beladen, und man bequemer abfahren konnte. Allerdings musste man genau wissen, in welche Richtung der Propeller rotierte, wenn man rückwärts die Anlegestelle anpeilte. Neugierig nahm Folke das ganze Boot in Augenschein.
    »Ich nehme an, dass man mit diesem Boot nicht segelt«, stellte er fest.
    »Du bist gar nicht so dumm, mein Lieber, da hast du wohl ganz scharf nachgedacht! Siehst du irgendwo einen Mast, Folke?«
    »Manche Schärenboote haben einen Mast, Robert«, sagte Karin. »Die sind allerdings selten.«
    Karin steuerte backbord an den neuen Pontons vorbei, und das Boot fügte sich willig ihren Anweisungen. Sie musste die Fähre abwarten, die in gemächlichem Tempo den Sund überquerte. Roberts Handy klingelte.
    »Das war Jerker, wir sollen ihn mitnehmen. Er ist gleich hier.«
    »Er soll beim Coop parken und einen Zettel hinter die Windschutzscheibe legen, sonst muss er Strafe zahlen, denn man darf dort höchstens zwei Stunden parken. Sag ihm, wir warten am Steg unterhalb des Supermarkts auf ihn, neben der Galerie Oskar.«
    »Okay.«
    Karin machte eine Kehrtwende und steuerte den Steg unterhalb des Supermarkts an.
    Robert und Folke gingen an Land, um Jerker tragen zu helfen, während Karin das Boot festhielt.
    Obwohl er so viel zu schleppen hatte, kam er pfeifend auf den Steg. Folke und Robert waren sich oben am Auto offenbar wieder in die Haare geraten, denn an Roberts Körpersprache konnte man erkennen, dass er wütend war, während Folke eine Verteidigungshaltung einnahm.
    »Hallo. Wird hier eine kostenlose Bootstour bei Sonnenuntergang angeboten?«
    »Unbedingt, guter Mann. Auch wenn die Sonne erst in ein paar Stunden untergeht. Aber geh bitte zuerst zwischen diese Streithammel. Und zwar, bevor sie eine Tasche ins Wasser fallen lassen.«
    Letzteres ließ Jerker zurückhasten und erzürnt auf seine

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