Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)
lesen?“
„Kann ich auch , nur hatte Ti m sein Bewusstsein mit einem Bann belegt, den ich nicht so ohne Weiteres brechen konnte . Seere hat es trotzdem geschafft, ihn so zu demoralisieren, dass ich in seinen Geist dringen konnte.“
Morten glaubte, nicht richtig zu hören.
„Durch Folter?!“
„Nein, nicht zwangsläufig“, entgegnete Damian grinsend. „Aber das macht einfach mehr Spaß.“
Damit bestätigte sich Mortens Vermutung und ließ ihn wie eine Salzsäule erstarren.
Damian holte erneut mit der Peitsche aus und ließ sie auf Tims Rücken niedersausen, was ihm einen weiteren gequälten Aufschrei entlockte.
„Bitte ...“, flehte Tim, doch Damian beachtete ihn gar nicht.
„Halt’s Maul, du weißt haargenau, mit was du dir das verdient hast“, knurrte er und holte noch einmal aus. Diesmal kam er jedoch nicht dazu, den Hieb auszuführen. Morten hatte sich dazwischen gestellt und hielt Damians Handgelenk fest.
„Hör auf! Es reicht jetzt!“
„Geh aus dem Weg!“, befahl Damian kalt, was bei Morten lediglich ein stures Kopfschütteln auslöste. Nein, er würde diese Behandlung nicht weiter dulden. Schon gar nicht wegen so einer Lappalie.
„Siehst du nicht, dass er schon fertig genug ist? Er redet inzwischen ja freiwillig!“, fauchte er Damian an. „Ich versteh dich nicht! Was ist so schön daran, jemandem die Haut vom Leib zu schlagen? Der ist doch inzwischen mehr tot als lebendig!“
Damian warf einen mitleidlosen Blick auf den blutenden Körper und sah dann zurück zu Morten. Gerade öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, als er jäh unterbrochen wurde.
„Ich komme bereits in seine Gedanken und kann alles Wissen über die Rezepte löschen“, schaltete sich Dantalion mit Schadenfreude in der samtigen Stimme ein und grinste Morten breit an. „Seere ist anscheinend wirklich empfindlich, wenn es um dich geht, und hat deshalb noch ein bisschen weitergemacht.“ Seine Miene wurde ein wenig kälter, als er Morten n och einmal neugierig und gleichzeitig abfällig musterte.
„Du bist also der Grund, warum ich keinen Spaß mehr mit ihm haben kann“, grummelte er scheinbar verärgert, doch schon im nächsten Moment lachte er laut auf, kam auf Morten zu und legte ihm den Arm um die Schulter.
„Aber das macht nichts.“ Er kiche rte vergnügt, während er ihn ein wenig an sich drückte, was bei Seere sofort ein warnendes Knurren auslöste.
„Danke, ein Dämon reicht mir voll und ganz. Es war schon schlimm genug, als Leonard heute vor meiner Tür stand.“
Morten schälte sich aus Dantalions Umarmung und beobachtete, wie sich Erstaunen auf den Gesichtern der beiden abzeichnete. Es war Dantalion, der zuerst die Sprache wiederfand .
„Soso, selbst der große Meister schaltet sich ein. Und was machen wir jetzt damit ?“, fragte er und deutete dabei auf Tim.
„Ihr habt, was ihr wolltet. Könnt ihr ihn denn nicht freilassen?“, fragte Morten aufgebracht.
Damian schüttelte den Kopf.
„Er hat den Vertrag gebrochen. Er trägt zwar kein Siegel, doch für ihn gelten die gleichen Regeln wie für dich.“
Tim wimmerte ängstlich und zerrte kraftlos an seinen Ketten.
„Nein, Damian. Es reicht. Er hat aus der Aktion heute sicher gelernt. Gib ihm eine Chance. Und wenn du mich noch einmal anfassen willst, solltest du kein unschuldiges Blut an deinen Händen haben.“
„Genau, Seere, verstoße gegen unsere Regeln, die seit Jahrtausenden gelten, nur damit dein Betthäschen dir gewogen ist“, spottete Dantalion und äffte Mortens flehenden Ton nach.
Morten wollte gerade zurückschießen, doch Dantalion redete sofort weiter.
„ Aber er hat nicht unrecht. Eigentlich war Parker recht nützlich, bis er sich quergestellt hat.“
Er ging zu Tim hinüber und strich ihm über den offenen Rücken, was Tim gequält aufschreien ließ.
„Ich kümmere mich schon um ihn“, sagte er grinsend. „Ihr zwei könnt ja spielen gehen.“
Morten traute Dantalion nicht und zögerte, die beiden allein zu lassen. Dantalion mochte harmlos aussehen, doch hinter dem Gesicht eines Engels verbarg sich ein schlimmerer Dämon als Damian es je sein könnte. Damian bemerkte seinen Argwohn.
„Keine Sorge, Dantalion wird ihn nicht umbringen. Komm jetzt, wir haben zu reden.“
Nicht unbedingt freiwillig ließ Morten sich mitziehen. Aber er wollte hier raus, dem Geruch von Blut und Schweiß entkommen und nicht mehr mit ansehen müssen, wie Parker gequält wurde. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Dantalion sich an
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