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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Gemächer?«
    »Genau über uns. Es gibt eine Hintertreppe.«
    »Gut, ich lade mein Gepäck ab und bringe es hinauf, während du die Offiziere versammelst.«
    »Wie Ihr wünscht, Ser.« Nesmyl folgt Lorn den Flur entlang und hinaus in die heiße Nachmittagsluft.
    Der Haupttruppenführer überquert den Hof zu den Unterkunftsgebäuden, die auch die Offiziersgemächer und das große Arbeitszimmer der Offiziere beherbergen.
    Lorn bindet das Gepäck hinter dem Sattel des Wallachs los und trägt es am Wachmann vorbei in den Turm, den kurzen hinteren Flur entlang und die hintere Treppe hinauf. Er muss eine Tasche vor und die andere hinter sich halten, so eng ist die Treppe in das nächsthöhere Stockwerk.
    Wie Nesmyl gesagt hat, befinden sich die Kommandantengemächer im oberen Stockwerk des Turmes unmittelbar über dem Arbeitszimmer. Sie sind ebenfalls sehr viel kleiner als die in Biehl, es gehört lediglich eine winzige Küche mit einem Essbereich dazu, ein ähnlich kleines Arbeitszimmer und eine Schlafkammer, die kaum groß genug ist für ein Doppelbett und einen kleinen Schrank.
    Lorn stellt seine Taschen am Fußende des Bettes ab, holt die Schriftrollen mit den Befehlen und die wenigen Berichte und Schriftstücke heraus, die er mitgebracht hat, und läuft über die Treppe hinunter zurück ins Arbeitszimmer.
    Kaum hat er die Befehle und Papiere auf dem Schreibtisch abgelegt, da kommt der Haupttruppenführer schon wieder herein.
    »Sie werden in Kürze hier sein, Ser.« Nesmyl verbeugt sich.
    »Gut. Bring sie herein, wenn sie alle da sind, Nesmyl.«
    »Ja, Ser.«
    Lorn blickt sich im Arbeitszimmer um. Die eingebauten Regale sind fast leer, nur ein abgenutztes Exemplar des Kaiserlichen Gesetzbuches steht darin, das dünne Handbuch der Spiegellanzenkämpfer und einige andere Bände, die er nicht kennt, einschließlich einem Buch, das den Titel Der Navigator trägt. Er nimmt es heraus, blättert durch die Seiten und stellt es wieder zurück. Dann öffnet er die erste Truhe links vor ihm. Sie enthält Patrouillenberichte – die der Ersten Kompanie. Er lächelt. Sechs kleine Truhen stehen an der Wand aufgereiht, den Inhalt von fünfen kann er sich denken. Er geht zu der auf der ganz rechten Seite. Sie enthält Aufzeichnungen über Vorräte, Pferde, Lebensmittel und Feuerlanzen. Lorn schließt sie. Diese Aufzeichnungen wird er genau studieren müssen.
    Da klopft es an die Tür.
    Lorn blickt auf. »Ja?«
    »Die Offiziere sind da.«
    »Sie sollen hereinkommen.« Lorn steht hinter seinem Schreibtisch, als die fünf der Reihe nach eintreten. Er wartet, bis Nesmyl draußen ist und die Tür hinter sich geschlossen hat. Lorn bleibt stehen. »Ich bin Sub-Major Lorn. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Ihr Euch selbst vorstellen könntet, sodass ich jedem Gesicht einen Namen zuordnen kann.«
    »Hauptmann Emsahl …«
    »Hauptmann Cheryk …«
    »Hauptmann Esfayl …«
    »Unteroffizier Rhalyt …«
    »Unteroffizier Quytyl …«
    Lorn sieht die fünf an. Zwei der drei Hauptmänner - Emsahl und Cheryk – sind altgedient, älter als er, viel älter. Esfayl scheint erst kürzlich zum Hauptmann befördert worden zu sein, während Rhalyt und Quytyl ganz frische Unteroffiziere sind. Kurz gesagt: er hat zwei fähige Hauptmänner, einen möglicherweise viel versprechenden jungen Hauptmann und zwei Unteroffiziere, die noch Führung brauchen.
    »Ich gehöre nicht zu denen, die etwas verbergen wollen«, beginnt Lorn. »Da ich sicher bin, dass die Gerüchte um mich auch hier in Inividra kursieren, werde ich Euch über die Einzelheiten in Kenntnis setzen. Ich komme aus Cyad. Die ersten drei Jahre meiner Dienstzeit verbrachte ich in Isahl, unter Major Brevyl. Dann wurde ich für einige Zeit zu den nordöstlichen Sperrenmauern am Verwunschenen Wald versetzt. Uns wurde dort die zweifelhafte Ehre zuteil, mehr Bestien und Baumstürze bekämpfen zu dürfen als die anderen drei Kompanien zusammen im selben Zeitraum. Danach wurde ich Kommandant des Hafenpostens in Biehl und war dafür verantwortlich, den Posten, der aus weniger als einer Kompanie bestand, auf zwei Kompanien aufzustocken. Wir entdeckten dort die ersten Jeranyi-Räuberbanden, die in den südöstlichen Teil der Grashügel einfielen. Die Streitkraft der Barbaren umfasste dreihundertfünfzig Kämpfer. Wie hatten zwei Lanzenkämpferkompanien und zwei Bezirkswachen-Kompanien zur Verfügung. Die Barbaren verloren alle bis zum letzten Mann, wir hatten den Verlust einer ganzen und einer halben

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