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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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voneinander. Sie war eine Dame von Adel, gebildet und kultiviert. Er ein rauer Highlander, ein Barbar.
    Aber er liebte sie. Liebe. Brachte sie immer nur Schwierigkeiten?
    Er hatte sich nicht verlieben wollen. Warum musste er eine Frau lieben, die seine Gefühle nicht erwiderte?
    Meredith gab einen leisen Seufzer von sich, bevor sie die Augen öffnete und Brice benommen ins Gesicht blinzelte. Es dauerte einen Moment, bis sie ihre Umgebung erkannte. Als ihr klar wurde, wo sie sich befand, setzte sie sich unvermittelt auf.
    Wie hatte sie nur einschlafen können, in den Armen dieses halbnackten Mannes! Kaum war Brice von den Toten auf erstanden, brachte er sie auch schon in die größte Verlegenheit.
    Brice kam aus dem Staunen nicht heraus, als er Merediths schamhaften Blick und die roten Flecken auf ihren Wangen bemerkte. War dies verlegene junge Mädchen dieselbe Person wie seine unerschrockene Retterin?
    Die mutige Frau, die ihn bis auf die Haut entkleidet und seine Wunden mit der Gründlichkeit eines königlichen Leibarztes behandelt hatte, sie hatte plötzlich Hemmungen vor ihm. Ihr Benehmen war sehr sonderbar.
    „Wie geht es Euch heute Morgen?“, fragte sie freundlich, aber nicht zu freundlich. Sie musste sich zwingen, Brice ins Gesicht zu blicken, statt auf seine dunkel behaarte Brust oder die eindrucksvollen Muskeln seiner Schultern und Arme zu starren. Tagelang war er ein Todgeweihter gewesen, ein aus Wunden bestehendes Bündel Mensch. Jetzt war er ein Mann.
    Brice lächelte. „Wie es mir geht? Nun, wie jedem Mann, der an der Seite einer schönen Frau aufwacht.“
    „Das ... das meinte ich nicht ..."
    „Meredith.“ Brice lachte in sich hinein. „Schau mich an, Meredith.“ Er umfasste ihr Kinn, damit sie seinem Blick nicht ausweichen konnte. „Es beruhigt mich ungemein, dass meine Männlichkeit trotz der schweren Verwundungen nicht beeinträchtigt ist. Könnt Ihr das nicht verstehen?“
    Sie wurde rot und sprang hastig auf. „Ich hole Euch etwas zu essen. Das Krankenlager hat Euch sehr geschwächt.“
    „Im Moment fühle ich mich alles andere als schwach. Und ich hungere nicht nach Nahrung.“
    Meredith drehte sich in der Tür um. „Ich werde mit Mistress Snow reden. Vielleicht kennt sie in den Highlands eine Weibsperson, die Abhilfe schaffen kann. Irgendeine alte Krähe wird sich schon finden, die Euch nicht zu abstoßend findet.“ Sie rannte schnell hinaus, verfolgt von dröhnendem Gelächter.
    Sie hat Witz und Temperament, dachte Brice belustigt. Und das waren nur zwei von den vielen Dingen, die er an Meredith so liebte.
    „Was für ein furchtbarer Lärm ist das?“
    Meredith blickte von ihrer Näharbeit auf und musterte Brice amüsiert. Sein altes Temperament bricht durch, dachte sie. Ein deutliches Zeichen, dass er sich auf dem Weg der Besserung befindet.
    „Die neuen Stützpfeiler in der großen Halle werden eingebaut.“
    „Kann mir jemand erklären, wie ein Kranker bei solch höllischem Krach genesen soll?“
    „Die Männer tun es für Euch.“ Meredith biss den Faden durch und legte die Tunika beiseite. „Sie haben sich in den Kopf gesetzt, das Schloss völlig wiederaufzubauen, noch bevor ihr Lord Campbell wieder gesund und auf den Beinen ist.“
    Brice warf sich auf seinem Lager herum. „Das könnte ihnen so passen. Ohne meine Leitung schaffen sie es nicht. Es wird Zeit, dass ich mich wieder unter den Lebenden blicken lasse. Ich war lange genug untätig. “
    „Unter Angus’ Anleitung verläuft alles wunderbar.“ Meredith hatte keine Ahnung, dass sie Brice mit ihren Worten nur noch mehr anstachelte.
    „Bestellt Mistress Snow, dass ich heute Nacht in meinem Bett schlafen will!“, polterte er. „Ich bin dieses Lumpenlager auf dem Fußboden leid.“
    Meredith stand auf. „Ich werde sofort zu ihr gehen“, sagte sie getroffen. Als sie an Brice vorbeiging, hielt er ihre Hand fest.
    „Verzeiht, wenn ich Euch gekränkt habe, Meredith. Aber ich bin es nun einmal nicht gewöhnt, faul herumzuliegen und mich wie ein verweichlichter Höfling versorgen zu lassen.“ Meredith kauerte sich neben Brice nieder und lächelte ihm zu. „Das weiß ich, Mylord. Aber Ihr liegt nicht faul herum. Ihr seid krank und braucht noch viel Pflege. Muss ich Euch daran erinnern, dass Ihr noch vor wenigen Tagen mit dem Tod gerungen habt? Ihr habt überlebt, und umso mehr freuen wir uns jetzt, Euch gesund pflegen zu können. Wir alle haben um Euer Leben gezittert.“
    Brice strich mit dem Daumen über Merediths

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