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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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rief zur Mittagsmahlzeit.
    Alles strömte ins Refektorium. Der Tisch war mit dampfenden Suppenschüsseln und Fleischplatten beladen, aber die Männer griffen als Erstes nach den Krügen mit Met und Ale und schenkten sich die Becher voll. Unter jubelnden Willkommensrufen tranken sie auf das Wohl ihres Oberhaupts.
    Brice aß ohne großen Appetit, aber er fühlte sich inmitten seiner Männer wohl und merkte, wie die muntere Runde ihn belebte.
    „Möchtet Ihr noch hierbleiben und die Arbeiten beaufsichtigen, oder zieht es Euch wieder in die Stille des Krankenzimmers?“, fragte Meredith, als die Männer nach und nach aufstanden und wieder an die Arbeit gingen.
    „Der Besuch hier unten hat mir gutgetan“, verkündete Brice so laut, dass alle es hören konnten. „Meine Freunde haben mir Kraft gegeben. Aber ehrlich gestanden würde ich jetzt gern in mein Gefängnis zurückgehen.“
    Meredith war überrascht, wie mühelos Brice die Treppe bewältigte. Nicht mehr lange, und er würde wieder im Sattel sitzen und durch die Wälder reiten. Und bald ... bald wäre er kräftig genug, seine Gefangene in ihre Heimat zu begleiten.
    Der Gedanke behagte Meredith nicht. Sie würde Brice vermissen. Und diese Erkenntnis traf sie wie ein Schock.
    Oben angekommen, stieß sie heftig die Tür auf. „Ihr könnt in Euer Bett gehen, Mylord. Ich habe Cara angewiesen, es für Euch herzurichten.“
    Sie führte Brice in den Schlafraum, wo inzwischen das Kaminfeuer brannte und die Kerzen in den Wandleuchtern entzündet waren. Die frischen weißen Laken auf dem Bett waren zurückgeschlagen.
    „Versucht es, ich bin sicher, Ihr schafft es allein.“ Meredith ließ Brice los und sah zu, wie er unsicher auf das Bett zuwankte und sich auf den Rand setzte. „Wenn Ihr etwas benötigt, braucht Ihr nur nach mir zu schicken. Ich bleibe in der Nähe.“
    „Lasst mich nicht allein.“ Brice stöhnte leise auf.
    Meredith musterte ihn besorgt und kauerte sich vor ihm hin. „Es geht Euch nicht gut. Wo habt Ihr Schmerzen?“
    „Hier.“ Er zeigte auf seine Brust.
    „Aber an der Stelle sind keine Wunden.“
    Brice ergriff Merediths Hand und presste sie auf sein Herz. „Fühlt Ihr es nicht?“ „Was soll ich fühlen?“
    „Mein Herz. Es zerspringt, wenn Ihr es berührt.“
    „Mylord ...“ Meredith wollte die Hand wegziehen, aber Brice hielt sie fest auf seine Brust gepresst. Er hatte eine erstaunliche Kraft.
    „Ihr sagtet, ich brauchte Euch nur zu rufen, wenn ich etwas wünsche.“
    „Natürlich, aber ...“
    „Ich will Euch, Meredith. Ihr wart tagein, tagaus an meiner Seite, und in all diesen Tagen und Nächten habe ich Euch begehrt. Und jetzt, da ich wieder stark genug bin, möchte ich zeigen, was ich für Euch fühle.“
    „Brice, Ihr dürft nicht ..."
    „Ich lasse Euch nicht gehen, Mylady.“
    „Habe ich dazu nicht auch etwas zu sagen?“
    „Nein! “ Er zog sie ungestüm an sich. Sie wollte sich entziehen, aber es war zu spät. Er senkte den Mund über ihre Lippen und küsste sie.
    Dies war kein zärtlicher Kuss, keine sanfte Berührung ihrer Lippen. Aus Brice brachen Gefühle hervor, die er allzu lange zurückgedrängt hatte. Er küsste Meredith mit wilder Leidenschaft, und sie wehrte sich nicht.
    Überwältigt von ihrer ungestillten Sehnsucht nach diesem Mann, umarmte sie ihn und erwiderte seinen Kuss. Leidenschaftlich und hingebungsvoll.
    Beide versanken in einen berauschenden Wirbel. Wie lange hatten sie dieses übermächtige Verlangen nacheinander zurückgehalten? Sie konnten sich nicht voneinander lösen, verschmolzen in ihrer innigen Umarmung. Brice ertrank in Merediths Liebkosungen, und sie hungerte nach seinen Küssen.
    „Ich begehre dich, Meredith. Ich begehre dich so sehr“, flüsterte Brice mit heiserer Stimme.
    Seine Worte erschreckten Meredith. Sie wusste, dass kein anderer Mann ihr je so viel bedeuten würde wie Brice. Keinem anderen würde es gelingen, mit einem Wort, mit einem einzigen Blick ihr Verlangen zu wecken. Sie wollte Brice.
    Doch wenn sie ihrem Begehren nachgab, dann wäre ihr Name für immer befleckt. Ein Abenteuer mit dem Barbaren
    des Hochlands. Kein Mann in ganz Schottland würde sie mehr ansehen.
    Und wenn schon, flüsterte ihr eine Stimme zu. Sie würde doch niemals einem anderen ihr Herz schenken. Es gab nur ihn, Brice. Nur ihn liebte sie, und ihn würde sie immer lieben.
    Mit geschlossenen Augen, die Lippen halb geöffnet, kniete sie vor ihm. Er bedeckte ihren Mund, ihren Hals, ihre Wangen mit kleinen

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