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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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sich ein und nahm einen neuen Anlauf. Er richtete den Degen auf Merediths Herz und machte einen Ausfall. Aber seine Gegnerin sprang blitzschnell zur Seite und hob ihrerseits die Waffe. Sie traf Mackay an der Schulter, und ein roter Fleck sickerte durch den dicken Stoff seines Umhangs und breitete sich langsam aus.
    Mackay fluchte und holte wieder zum Schlag aus. Diesmal hätte er sie fast getroffen, aber im letzten Moment duckte sie sich, und ihr Degen sirrte haarscharf an seinem Kopf vorbei.
    Mackay kniff die Augen zusammen. Die Frau war gut. Sehr gut. Und er war im Begriff, sich zum Narren zu machen.
    Wieder hob er das Schwert, und wieder reagierte Meredith blitzschnell und konterte. Der Schlag, der ihr gegolten hatte, traf den Zweig eines Busches.
    „Ihr seid eine Gefahr für den Wald“, spottete Meredith. „Mit Euren kühnen Hieben werdet Ihr noch glatt einen Baum fällen.“
    „Hütet Eure Zunge, Mylady. Ihr seid es, die ich zurechtstutzen werde. Und wenn ich mit Euch fertig bin, dann werdet Ihr nur noch Euer Ende herbeiwünschen.“
    Meredith sparte sich eine Antwort. Mit flinken Schritten drängte sie Mackay gegen den Stamm eines Baumes und drückte ihm die Schwertspitze an die Kehle. „Das waren Eure letzten Worte, Mackay.“
    „Oh, das bezweifle ich.“ Auf seinem Gesicht breitete sich langsam ein boshaftes Lächeln aus, und plötzlich hatte er das
    Aussehen einer gefährlichen Schlange.
    Er presste die Hand auf die Stelle, an der Merediths Degen ihn getroffen hatte. Blut sickerte zwischen seinen Fingern heraus und tropfte auf die Erde und das Felsgestein. „Übergebt den Männern hinter Euch Euer Schwert, sofort! Sonst zerstückeln sie Euch und lassen Eure Überreste den Raubtieren zum Festschmaus liegen.“
    Meredith lachte auf. „Haltet Ihr mich wirklich für so dumm, dass Ihr mich mit diesem alten Trick hereinzulegen versucht? Ich soll mich umdrehen, damit Ihr freie Hand habt. Oh nein, Mackay, so leicht bekommt Ihr mich nicht.“
    Sein Lächeln wurde noch breiter. „Nehmt ihr das Schwert ab!“, befahl er.
    Meredith spürte eine Hand auf ihrer Schulter. Auf einen zweiten Gegner gefasst, drehte sie sich angriffsbereit um. Ein halbes Dutzend Männer stand ihr gegenüber, alle mit gezogenem Schwert. Ihren Mienen konnte sie entnehmen, dass es ihnen nichts ausmachen würde, sie auf der Stelle zu töten.
    Holden Mackays teuflisches Lachen ertönte hinter ihr. „Lasst Euer Schwert fallen, Lady, oder meine Männer werden Euch durchbohren.“
    Der Degen fiel auf den feuchten Erdboden.
    Mackay lachte triumphierend. „Und nun, Mylady, haben wir beide etwas zu regeln, wenn ich mich recht entsinne.“ Er wandte sich an seine Männer. „Fesselt sie, und werft sie auf mein Pferd. Sie gehört mir. “ Er beugte sich dicht zu Meredith, sodass nur sie ihn hören konnte. „Und ich werde mich prächtig mit ihr unterhalten.“
    Brice und seine Männer brauchten nur den Hufabdrücken zu folgen, die sich tief in dem feuchten Erdreich abzeichneten. Sie ritten auf dem schmalen Pfad schweigend hintereinander, müde von dem stundenlangen Ritt.
    Aber niemand beschwerte sich, denn alle wussten, wie sehr ihr Lord Campbell die Frau liebte, nach der sie suchten. Für Brice wären sie zur Hölle und zurück geritten.
    Auf einer Anhöhe zügelte Brice unvermittelt sein Pferd und sprang aus dem Sattel. „Seht mal, hier waren Männer und Pferde.“ Er zeigte auf die Spuren. „Und einen Kampf gab es anscheinend auch.“
    Mit zu Boden gesenktem Blick suchte er den Platz auf weitere Spuren ab. Plötzlich bückte er sich und starrte auf einen winzigen Fußabdruck. „Kein Mann hat so kleine Füße“, stellte er fest.
    Angus besah sich den Abdruck. Im Stillen stimmte er Brice zu, aber er mochte es nicht laut sagen. Dabei hatte er persönlich Meredith zum Sattler begleitet, um ihr Reitstiefel anmessen zu lassen. Kein Zweifel, dies war ihr Stiefel.
    „Sucht weiter!“, befahl Brice ungeduldig. „Vielleicht könnt Ihr aus den Spuren lesen, wem die Pferde gehören.“
    Angus rief Alston, und sie untersuchten genau jede Spur, jeden noch so winzigen Abdruck.
    „Highlander!“, rief Angus nach einer Weile. „Sechs oder sieben.“
    „Sie sind von Norden gekommen“, ergänzte Alston. „Und sie sind auch in Richtung Norden fortgeritten.“
    „Es waren Mackays“, bemerkte Alston in einem so sanften Ton, als handele es sich um Waldelfen.
    Angus vermied es, Brice anzusehen. „Holden Mackay“, murmelte er. „Es musste ja so kommen

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