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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Rowena ihr die knielange Tunika auszog. Nun kam das safrangelbe Hemd zum Vorschein.
    „Herunter damit!“, befahl Mackay, als Rowena wieder zögerte. „Dies grobe Männerhemd ist nicht für einen zarten Frauenkörper gemacht.“
    Als Rowena die Knöpfe öffnen wollte, kam Meredith ein rettender Gedanke. „Was Eurem Herrn alles entgeht, nicht wahr?“, sagte sie zu der Frau, als würde Holden Mackay überhaupt nicht existieren. „Da sitzt er nun hier oben, während seine Freunde unten in der Halle trinken und sich ihre Jagdabenteuer erzählen. “
    Mackay zog misstrauisch die Augen zusammen. „Was für ein Spielchen hast du dir denn jetzt ausgedacht, du kleines Biest?“
    „Ein Spielchen?“, fragte Meredith mit unschuldigem Lächeln. „Ich dachte nur, dass Ihr Euch in Männergesellschaft bestimmt wohler fühlen würdet. Für einen Mann wie Euch muss es langweilig sein, hier herumzusitzen und sich Frauengeschwätz anzuhören.“
    Zu Rowena sagte Meredith in vertraulichem Ton. „Wusstet Ihr, dass unser Lord Mackay in den Wäldern auf Menschen Jagd macht? Weibchen sind seine bevorzugten Opfer. Weil sie wehrlos sind. Jedenfalls die meisten“, sie lächelte vielsagend, „nicht alle.“
    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Mackay sich die verletzte Schulter rieb. „Wie viele menschliche Weibchen habt Ihr im Lauf der Zeit denn schon gefangen, Mylord?“
    Mackay starrte sie lange wortlos an. Dann sprang er nervös auf. „Ich brauche etwas zu trinken“, sagte er, ging zur Tür und rief nach einer Dienerin.
    Von unten, aus der großen Halle, drang das Gelächter der Männer hoch. Mackay wurde schwankend. Was ließ er sich hier von einer Frau verhöhnen, während seine Kameraden zusammen tranken und sich ihre Heldengeschichten erzählten!
    „Was suchst du hier? Geh an die Arbeit!“, fuhr er die Dienerin an, die er eben gerufen hatte. Er drehte sich zu Meredith um und musterte sie vom Kopf bis zu den Füßen. „So gern ich
    Euch beim Baden zusehen würde, kleine Hexe, im Moment verspricht ein Krug Ale und ein Schwatz mit meinen Freunden größeren Genuss. An Eurem Liebreiz werde ich mich später erfreuen.“
    Er warf Meredith einen boshaften Blick zu. „Ich werde das Vergnügen haben, Euch ganz allein auszukleiden. Und dann werden wir ja sehen, wer der Sieger ist.“ Mit grölendem Lachen ging er hinaus.

14. KAPITEL
    Von ihrem Versteck aus hatten Brice und Angus einen ungehinderten Blick auf die Festung.
    Sie lagen auf dem Bauch an einem Hang und beobachteten seit einer Stunde jeden Vorgang in der Umgebung der Burg. Sie hatten die bucklige Gestalt auf dem Pferd gesehen, die in den Hof geritten war und offensichtlich erwartet wurde. Denn die Wachen hatten der alten Krähe in dem langen Umhang aus dem Sattel geholfen und den herbeieilenden Dienern das unförmige Bündel übergeben, das auf dem Pferderücken festgeschnallt war.
    Dann war die Gestalt im Innern der Burg verschwunden.
    Brice richtete sich halb auf und massierte seine verspannten Schultermuskeln. „Ich sag dir, Angus, das einfachste wäre, die Wachen zu überrumpeln und die Burg zu stürmen.“
    Angus warf ihm einen kurzen Seitenblick zu und sah dann wieder angespannt zur Festung hinunter. „Du hattest schon bessere Ideen, mein Freund“, meinte er. „Das Tor ist bestimmt von innen verrammelt. Ohne Rammbock können wir nichts ausrichten.“
    „Jede Minute, die wir verstreichen lassen, verlängert Merediths Tortur“, erwiderte Brice heftig.
    „Meinst du, das wüsste ich nicht? Aber wir sind nur zwölf Mann. Zwölf gegen wer weiß wie viele. Wir haben nur eine Chance, wenn uns ein genialer Trick einfällt. Irgendwie müssen wir die da drinnen überraschen.“
    „Wahrscheinlich hast du recht.“ Brice stand auf und fuhr sich durchs Haar. „Aber lange halte ich es nicht mehr aus. Wenn ich an Meredith denke, könnte ich verzweifeln.“
    „Ich weiß, mein Freund.“ Angus blickte auf. „Sieh mal, da kommt Alston. So, wie er rennt, muss er eine wichtige Neuigkeit haben.“
    „Was gibt’s, Alston?“, fragte Brice ungeduldig.
    Alston zeigte auf einen Pfad im Tal. „Da! Seht Ihr die beiden Reiter?“
    Brice und Angus spähten angestrengt in die Richtung, in die Alston zeigte. „Tatsächlich. Sie reiten direkt auf das Schloss zu“, stellte Brice fest und tauschte einen kurzen Blick mit seinem Freund. Der lächelte. Die Männer hatten sich ohne Worte verstanden.
    „Perfekt!“, sagte Brice. „Wir müssen sie unbedingt einholen, ehe sie die Burg

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