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Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Titel: Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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ein junger Mann im eleganten Anzug samt Hut und ein Mädchen, das ein üppig dekoriertes weißes Kleid trug. Ihr offenes Haar wurde von einem Kranz aus Orangenblüten geschmückt.
    »Und da kommt auch die Kutsche«, merkte Ashmore trocken an, als das Gefährt im Schneckentempo in Sicht kam. Vier junge Burschen hockten auf dem Kutschbock, während eine Vielzahl von Armen und Händen aus den Fenstern herauslugte und dem frisch vermählten Paar Reis auf den Weg warf.
    Lachend stellte sich die Tochter des Wirts vor das nächste Fenster. An Mina und Ashmore gewandt sagte sie: »Wir schließen jetzt, um mitzufeiern. Wenn Sie beide mitkommen, kann ich Sie gleich mit John Marsh bekannt machen.«
    »Wir haben unsere Meinung geändert und bleiben nun doch über Nacht«, ließ Ashmore sie wissen.
    »Nichtsdestotrotz kommen wir gerne mit«, sagte Mina und erhob sich. Ashmore zog eine Augenbraue in die Höhe, was Mina mit einer Grimasse quittierte. »Ich bin neugierig. Meine Mutter ist auf dem Land aufgewachsen, müssen Sie wissen, und hin und wieder ergeht sie sich in Schwärmereien über Dorfwiesen und Maibäume. Und vergessen Sie nicht, was ich über die Ungeduld gesagt habe.«
    Überraschend folgsam, wenn auch mit einem Achselzucken, erhob Ashmore sich. Mina beschloss, diese Fügsamkeit zu belohnen und hakte sich bei ihm unter. Er zog daraufhin auch noch die andere Augenbraue hob, ließ aber zu, dass sie ihn nach draußen führte.
    Der Hochzeitsumzug schlängelte sich den Pfad entlang, der in einer stattlichen Allee mündete. Rechts und links davon befanden sich reetgedeckte Katen, deren Gärten von niedrigen Trockenmauern begrenzt wurden, auf denen Malven und Goldlack wuchsen. Der Dorfanger befand sich unweit einer steinernen Brücke, die sich über einen kleinen Fluss spannte und auf der sich bereits eine Traube schwatzender und trinkender Hochzeitsgäste eingefunden hatte.
    Ashmore und Mina nahmen auf einem der Strohballen Platz, die auf der Wiese verstreut standen. An einem Ende der Fläche stand ein Tisch, an dem die Getränke ausgegeben wurden. Mina sah, wie die Tochter des Wirts zu ihnen herüberblickte, ehe sie einen Mann am Ellbogen festhielt und eine Kopfbewegung in ihre Richtung machte. Wenig später brachte der Mann, der Mina von Kopf bis Fuß musterte, zwei Trinkkrüge herüber. »Feiern Sie doch mit«, sagte er.
    Das Bier war dunkel und sämig. Mina verzog das Gesicht, so bitter schmeckte es. Ashmore lachte. »Champagner wäre Ihnen lieber, nicht wahr?«
    »Normalerweise trinke ich …«
    »… nichts außer Champagner«, beendete er den Satz an ihrer statt. Sie lächelten einander an, ehe er hinzufügte: »Ich hoffe inständig, dass Sie nicht vorhaben, Ihre Langeweile in Bier zu ertränken.«
    Röte schoss ihr in die Wangen. »Das war gemein von mir.«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Ich vermute, dass Sie genau das damit beabsichtigt haben. Mich im Ungewissen zu lassen, war schon eine ziemlich starke Leistung.«
    Sie lachte. »Stimmt, das müssen Sie mir lassen. Aber Sie haben es sich ja nicht verkniffen, mir eine Standpauke zu halten, die es in sich hatte.« Um seine Schroffheit nachzuahmen, senkte sie die Stimme. »Die Leute denken noch, Sie sind trunksüchtig.«
    Nachdenklich verzog Ashmore den Mund. »O ja, ich war ein ziemlicher Schweinehund. Aber nur, weil Sie sich zu einer Art Störenfried entwickelt hatten. Mir war, als bliebe mir kaum eine andere Wahl.«
    »Genau wie mir. Bonham«, fügte sie hinzu, als er fragend dreinblickte. »Er war vollkommen versessen darauf, mich zur Frau zu nehmen. Und ich wollte alles daransetzen, ihn von dieser fixen Idee abzubringen beziehungsweise einen adäquaten Ersatz aufzutun, gegen den Collins nichts einzuwenden hatte.«
    Einträchtiges Schweigen senkte sich über die beiden. Die meisten Hochzeitsgäste flanierten über die Wiese, die vielen Kinder tollten lachend und kreischend zwischen den Erwachsenen umher und rissen hier und da eine Handvoll Stroh aus den Ballen, um sich damit zu bewerfen. Braut und Bräutigam hatten sich auf einer primitiven Bank am Rande der Wiese niedergelassen, um die Glückwünsche jener entgegenzunehmen, die sich in einer Schlange davor aufgebaut hatten.
    »Ist Ihre Neugierde damit befriedigt?«
    Sie seufzte. »Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass meine Mutter jemals ein Fest wie dieses besucht hat. Wenn es um Anstand geht, ist sie über die Maßen pingelig.« Minas Mutter hatte sich mit der Tatsache abgefunden, dass ihre Tochter in dieser

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