Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)
Männlichkeit gespürt.
»Jetzt Sie«, sagte er leise.
Mina zuckte zusammen. Er war noch nicht völlig nackt. Doch ihr Zögern währte nur kurz, schließlich verfügte sie über einen gewissen Schatz an Ideenreichtum, aus dem sie schöpfen konnte, auch wenn sie auf diesem speziellen Gebiet noch nicht so bewandert war. Sie entschied, mit den Handschuhen anzufangen und zog der Reihe nach an den Fingern, während Phin sich gegen die geschlossene Tür lehnte und ihr dabei zusah. Wie lässig er dastand, beinahe schon ein wenig zu entspannt, als handelte es sich um ein Spiel, das einzig seiner Belustigung diente. Aus diesem Grund beschloss Mina, keine gesteigerte Eile an den Tag zu legen und zog mit den Zähnen so behutsam an jedem Finger, dass sich der Handschuh nur Stück für Stück löste. Es hatte jedoch den Anschein, als wartete Phin gerne. Erst, als sie sich ins Haar griff, um die Nadeln zu lösen, stieß er einen kehligen Laut aus. »Lassen Sie mich das machen«, sagte er, woraufhin Mina sich umdrehte und den hellblauen Himmel durch die Äste vor dem Fenster betrachtete, während sie Phin näher kommen hörte.
Seine Finger umfingen ihren Nacken – eine Berührung, die warm und fest zugleich war. Mina spürte, wie seine Lippen über ihren Nacken streiften und sich öffneten. Sein heißer Atem strich über ihre Haut, während seine Hand langsam tiefer glitt und ihre Brust umschloss. Ganz sacht gruben sich seine Zähne in ihre Haut. Eine kleine Weile verharrte er so regungslos, als wollte er sie warnen, dass sie ihre Entscheidung jetzt getroffen hatte, als wollte er ihr unmissverständlich klarmachen, dass der Blick aus dem Fenster sie nicht mehr zu interessieren hatte, weil ab jetzt nur noch eines für sie wichtig war: dass sie sich voll und ganz in seiner Hand befand.
Seine andere Hand tastete nach ihrem Dutt, um ihn zu lösen. Wie ein schwerer weicher Wasserfall ergoss sich ihr Haar über eine ihrer Schultern, ehe Mina fast sofort spürte, wie sich seine Finger darin vergruben und es nach hinten strichen, es der Länge nach kämmten. Überrascht von seiner Behutsamkeit schloss Mina die Augen. Sie hatte das nicht von ihm erwartet und war nicht sicher, ob es das war, was sie wollte. Das Ganze war ihr eine Nummer zu zärtlich, denn das, was sich draußen zwischen ihnen entwickelt hatte, war elementarer und ungestümer gewesen und hatte nur wenig mit Einfühlsamkeit zu tun gehabt.
Nichts zwischen ihnen hatte mit Einfühlsamkeit zu tun. Sie riss die Augen auf und legte die Stirn in Falten. »Lassen Sie mein Haar los«, sagte sie.
Sanft und heiß spürte sie sein Lachen an ihrem Hals. Es klang verrucht und verführerisch zugleich, und Mina empfand ein köstliches Prickeln auf der Haut.
»Nein«, entgegnete er mit einer Schärfe in der Stimme, die in einem faszinierenden Kontrast zu seinen langsamen kämmenden Bewegungen durch ihr Haar stand.
»Und ob.« Am liebsten hätte Mina sich umgedreht, um ihn anzusehen, was ihr jedoch unmöglich gemacht wurde, weil er ihr Haar blitzschnell um seine Hand gewickelt hatte und daran zog, sodass sie den Kopf nicht mehr bewegen konnte.
Seine Lippen berührten ihre Ohren. »Nein«, wiederholte er eine Nuance leiser als zuvor. Seine freie Hand legte sich um ihre Brust, ehe er sie langsam nach unten über ihren flachen Bauch gleiten ließ und sie in den Stoff ihres Kleides zwischen den Schenkeln grub. Er legte die Hand auf ihren Venushügel und zog Mina nach hinten, sodass sich seine harte Erektion gegen ihren Po drängte. Als er die Finger leicht krümmte, spürte sie, wie sie feucht wurde und hörte, wie ein Stöhnen in ihrer Kehle erstarb.
Sie zwang sich, zu schlucken. »Einverstanden«, sagte sie so gelassen, wie es ihr möglich war. »Machen Sie doch, was Sie wollen. Mal sehen, ob es Ihnen gelingt, mich in irgendeiner Weise zu beeindrucken.«
»Das hoffe ich doch sehr«, lautete seine Antwort, ehe Mina spürte, wie er an ihrem Haar zog, sodass sich ihr Kopf wie von selbst nach links drehte. Sie schloss abermals die Augen und ließ Phin gewähren. Sie spürte, wie seine Zunge über ihren Hals glitt. Als er die Hand von ihrer Scham nahm, befiel Mina ein eigenartiges Gefühl des Verlustes, das jedoch schnell verebbte, als sie merkte, dass er sich stattdessen an den Haken ihres Kleides zu schaffen machte. Vielleicht wäre es besser gewesen, doch kein Korsett zu tragen, dachte sie im hintersten Winkel ihres Bewusstseins. Das machte das Ganze unnötig kompliziert. Hätte sie
Weitere Kostenlose Bücher