Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)
sie spürte, wie stark er sie ausfüllte, raubte Mina den Atem. Ein Prickeln durchströmte sie, als seine Hände sich auf ihre Hüften legten und sie leicht hochhoben und wieder heruntergleiten ließen. Zwei Mal ließ Mina sich so von ihm helfen, dann stützte sie die Hände auf seine Schultern und bewegte sich allein auf ihm weiter.
Phin schloss die Augen, seine Lider flatterten. Ein leises Stöhnen kam ihm über die Lippen. Ein Gefühl des Staunens floss heiß über Mina hinweg und machte sie schwach: dass Phin sich so rückhaltlos der Lust hingab! Dabei konnte er doch mit einem Körper wie dem seinen alles verlangen, sich alles nehmen . Sie bewegte sich auf und ab und rieb sich an seinem Schaft. Ihr Hunger war zurückgekehrt und pulsierte in ihr, gewann zwischen ihren Oberschenkeln mehr und mehr an Kraft. Ein tollkühner Gedanke schoss ihr durch den Kopf, und im selben Moment griff sie sich zwischen die Beine, dorthin, wo sich ihre Körper vereinten.
Phin stieß einen kehligen, erstickten Laut aus und umfasste ihr Becken, damit sie innehielt. Im ersten Moment dachte Mina, sie hätte etwas falsch gemacht, aber dem war nicht so. Er hielt sie in dieser Stellung, weil es ihm Lust bereitete. Der Druck seiner Hände wuchs, und während er sie nach unten drückte, bäumte er sich auf, sodass er tief in sie eindringen konnte.
Mina spürte, wie sie sich zusammenzog – eine Reaktion, die sie für den Bruchteil einer Sekunde beunruhigte, sie aber dann mit unbeschreiblicher Lust erfüllte. Wieder und wieder stieß Phin in sie, trieb sich tiefer und tiefer hinein, bis es Mina nicht mehr möglich war, sich aufrecht zu halten. Sie ließ sich auf ihn sinken, ihre Stirn ruhte in seiner von Schweiß feuchten Halskuhle. Sie lag mit gespreizten Beinen auf ihm, als er sie nahm und sie sich ihm ergab.
Er hatte recht, mit Einseitigkeit hatte dies nichts zu tun. Ihr Keuchen antwortete seinem; ihre Körper reagierten aufeinander, um dasselbe Ziel zu erreichen. Phin ließ den Kopf auf Minas Schulter sinken und stöhnte wohlig. Es war ihm egal, was sie in diesen Laut hineininterpretieren könnte. Und Mina dachte: Liebe, ja. Ich habe keine Angst mehr davor.
14
In der Nacht schliefen sie so eng umschlungen, als wären sie ein Körper. Phin wachte kurz nach Mitternacht auf und betrachtete Mina, die friedlich schlummerte. Er freute sich am Anblick ihrer weichen Lippen, die leicht geöffnet waren und vom Mondlicht zu trinken schienen, das durch das Fenster hereinfiel. Heute Nacht gab es keinen Hinweis darauf, dass schlimme Träume sie quälten. Vielleicht lag das zum Teil an ihm, zumindest wollte Phin das gern glauben. Die Liebe hat die Gabe, Schweres leicht zu machen. Entgegen dieser Weisheit fühlte er sich eher schwer, während er Mina ansah. Es war nicht zwangsläufig ein schlechtes Gefühl, wenngleich er eine bleierne Müdigkeit verspürte – wie ein Schiff, das nach einer langen, von Stürmen begleiteten Reise in einem Hafen vor Anker gegangen war.
Es schien ihm nicht sonderlich klug, sich der Entspannung hinzugeben, wenn es noch so viel gab, das getan werden musste. Sogleich rief er sich ihren Ratschlag in Erinnerung und gestattete sich, die Anspannung auszuatmen, die drohte, ihn starr werden zu lassen. Er streichelte ihre Wange, ehe er zurück in den Schlaf glitt.
Am nächsten Morgen herrschte ein neues Schweigen zwischen ihnen. Mina hatte sich den Brillantring ihrer Mutter angesteckt. Als sie in den Zug nach London gestiegen waren, warf sie Phin einen fragenden Blick zu. Doch noch nicht im Hafen , dachte Phin betrübt. Sie saßen zwar wieder nebeneinander in einem leeren Abteil, doch dieses Mal hatte sich Phin keine Zeitung gekauft, und Mina gab nicht vor, sich für die vorbeiziehende Landschaft zu interessieren. Wie eine dunkle, unheilvolle Wolke, die den Horizont verschleierte, kam London auf sie zu.
Er wollte nicht, dass sie für ihre Reisekosten selbst aufkam. Als sie die Randgebiete Londons passierten und die ersten dicht gedrängt in Reihen stehenden Häuser in Sicht kamen, berührte er flüchtig ihre Hand. »Bitte erlaube mir, dir die Überfahrt zu zahlen.«
Mina schaute erst auf seine Hand und dann auf ihn. »Ich bin diejenige, die besitzt, was Bonham haben will. Lass mich dir helfen. Ich kann ihn anlocken.«
In Gedanken sah Phin ihr Gesicht vor sich, wie er es vor vier Jahren wahrgenommen hatte, als sie aus dem Fenster zu ihm herabgesehen hatte. Er dachte daran, wie erstickend Erinnerungen und wie belastend
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