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Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Titel: Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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hatte kaum eine andere Chance, so tief saß sein Verlangen. Seine Hände glitten zu ihrem Po und umschlossen ihn. In weniger als einer Minute würde er es bereuen, sehr sogar, und sie würde sich daran weiden, ihn zu trösten: Regen Sie sich nicht auf, es ist schon in Ordnung. Aber erst einmal behielt sie die Zügel in der Hand. Eine Erfahrung, die er nicht so schnell vergessen würde.
    »Moment noch«, flüsterte er an ihrem Mund.
    »Nein«, raunte sie. Und er gehorchte, während sich seine Zunge wieder um ihre bemühte. »Berühren Sie mich«, verlangte sie und empfand ein Gefühl des Triumphs, als sie merkte, wie seine Hand sich trotz des Kleides problemlos zwischen ihre Oberschenkel schob. Es war zwar nicht das erste Mal, dass ein Mann sie dort berührte, aber dieses Mal war es eine gefügige Hand, was etwas völlig anderes war und ihr ein Gefühl der Macht verlieh. Mina ließ von seinem Mund ab und wandte sich seinem Hals zu, um ihm sachte, aber bestimmt in den Adamsapfel zu beißen. Sie spürte, wie sich sein Bizeps anspannte und ihm ein kehliges Raunen entfuhr. Ja! Als sie abermals zubiss, ergänzte sie es durch ein leichtes Saugen, woraufhin er jedoch stumm blieb und sie ihm anschließend ein wenig Luft auf die feuchte Stelle blies. Da, jetzt hatte er es wieder getan, hatte fast gegurrt und seinen eifrigen Fingern den Befehl gegeben, mit mehr Druck ans Werk zu gehen, sich einem zeitlosen Rhythmus hinzugeben, der ihr die Knie weich werden ließ und der ein Verlangen weckte, das wie ein straff gespanntes Band von ihren Brüsten über ihren Bauch bis zu ihrer Weiblichkeit zwischen den Beinen verlief.
    Es war an der Zeit, ihn wieder anzulachen. Als Mina sich dazu anschickte, spürte sie plötzlich jedoch nur noch das brennende Verlangen, sich fester gegen seine Hand zu pressen und sich dem Takt hinzugeben, den er vorgab. Wie muskulös dieser Mann war, dessen Oberschenkel Granitblöcken glichen. Wie weit konnte sie ihr Spiel mit ihm treiben, wie lange würde es dauern, bis er sie von sich stieß und sie beschimpfte? Bei Henry war es einfach gewesen. Nicht ein einziges Mal war es ihm gelungen, sie zu überraschen. Er hatte seinen Zweck erfüllt, aber nie mit einer Überraschung aufwarten können. Ganz anders als dieses Exemplar Mann.
    Der Gedanke traf Mina wie der Blitz. Ja, dieser Phin Ashmore konnte ihr immense Probleme bereiten. Handelte sie eigentlich wirklich noch aus purer Notwendigkeit oder aus dem Verlangen nach mehr, weil seine Hand auf ihrem Venushügel ihr den Verstand zu verwirren drohte? Lust war die eine Sache, aber sie musste dringend achtgeben, sich auf keinen Fall in diesem Gefühl zu verlieren.
    Mit einem leichten Gefühl der Panik riss Mina sich von ihm los. Ihre Blicke trafen sich, und sehr zu ihrem Missfallen vernahm sie den viel zu intim anmutenden Klang ihres und seines Keuchens, das die Luft erfüllte. Sie zwang sich, ihn anzustarren und abzuwarten, bis sie wusste, was er im Schilde führte.
    Sie beobachtete, wie er sich mit dem Handrücken über den Mund fuhr.
    »Sind Ihnen Ihre moralischen Grundsätze wieder in den Sinn gekommen? Wie enttäuschend«, sagte er.
    Die eher sanfte Reaktion überraschte Mina so sehr, dass sie einen Augenblick brauchte, um die Absurdität der Frage zu begreifen. Moralische Grundsätze? Er hatte sie doch geküsst. Und wo waren eigentlich die moralischen Grundsätze abgeblieben, als man von ihr erwartet hatte, dass sie sich brav einsperren ließ, während die Suche nach ihrer Mutter in den Händen eines möglichen Verräters lag?
    Mina war zumute, als säße sie zwischen zwei Stühlen, weshalb sie ein brennendes Streichholz an das Dynamit gehalten hatte, das er ihr gegeben hatte. »Muss ich mich denn an sie erinnern?«
    Lüstern wanderte sein Blick an ihr herunter, sein Mundwinkel begann zu zucken. »Gütiger Gott, nein.«
    Doch als Ashmore die Hand nach Mina ausstreckte, wich sie vor ihm zurück. Dass sie ihre Möglichkeiten auslotete war die eine Sache, dass er ihr Optionen diktierte jedoch eine gänzlich andere. »Ist es das, was Sie dazu bringen kann, mich nicht mehr einzusperren?«
    Das Gesicht zu einer Grimasse verzogen stieß er sich von der Wand ab. »Nein«, sagte er schroff. Als er an ihr vorbeiging, drehte sie sich um und sah ihm nach. Während die meisten seiner Landsleute steifbeinig und mit durchgedrückter Brust daherkamen, waren Phineas Granvilles Bewegungen glatt und geschmeidig. Wie eine große Katze, dachte Mina. Und genauso launisch.

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