Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)
war, würden sie sich im Ritz treffen und dort zusammen frühstücken.
12
Als Alex vor seiner Haustür ankam, hatte er nur einen Gedanken: Er musste sich sofort am Computer diese Aufnahmen ansehen! Er wollte wissen, welche der beiden Schwestern sich mit diesem Steel eingelassen hatte und dazu musste er die Fotos vergrößern.
Als er den Schlüssel ins Schloss steckte, wurde die Eingangstür von innen geöffnet. Cindy stand ihm gegenüber und fiel ihm sofort um den Hals. Sie trug sein Pyjamaoberteil und darunter nichts. Verführerisch lächelte sie ihn an. Verdammt! Warum war sie immer noch da? Er überlegte, wie er sie am besten loswerden könnte.
»Du kommst spät. Hat die Stunde so lange gedauert?« Cindy schmiegte sich an ihn und führte seine Hand auf ihre nackte Haut unter ihren Pyjama.
»Welche Stunde?« Er zog die Hand zurück.
»Die Klavierstunde für den neuen Schüler.«
»Ach so, ja! Ich saß mit seinen Eltern danach noch zusammen. Du weißt ja, wie das läuft.«
»Ja, ich weiß.« Cindy lächelte auf eine seltsame Art. Dann schmiegte sie sich erneut an ihn und küsste ihn.
»Ich habe dich vermisst.«
Er machte sich los und schob sie von sich. »Cindy, bitte, ich bin sehr müde.«
»Ich bin der perfekte Muntermacher. Komm!« Sie versuchte, ihn ins Schlafzimmer zu ziehen.
Er machte sich los. »Cindy, hör auf, ich bin wirklich sehr müde!«
Cindy wurde langsam sauer. »Müde? Von einer Unterrichtsstunde?« Sie äffte ihn nach: »Schatz ich bin müde! Schatz, ich habe Kopfschmerzen! Wie wird das erst, wenn wir verheiratet sind?« Erschrocken hielt sie inne. Das hatte sie nicht sagen wollen. Aber es war zu spät. Der Satz war raus.
»Wie bitte?« Alex war ehrlich verblüfft. Sprach Cindy wirklich von Heirat?
Cindy ging in die Offensive: »Jetzt sieh mich nicht so an, Alex! Was hältst du davon, wenn wir heiraten? Wäre das nicht schön? Wir sind jetzt schon so lange zusammen. Und ich hätte gern ein kleines Baby von dir!«
Wieder versuchte sie sich an ihn zu schmiegen, doch er wich aus.
»Wir heiraten überhaupt nicht, Cindy. Wie kommst du darauf? Wir haben eine Abmachung, schon vergessen? Und ich will kein kleines Baby!« Und schon gar nicht von dir! Den letzten Satz sprach er nicht aus, aber das war es, was er dachte. Von Cindy wollte er auf gar keinen Fall ein Kind.
»Ich kann deine Abmachung nicht mehr leiden.« Schmollend kaute sie auf ihrer Unterlippe und starrte trotzig auf den Boden.
Er hob ihr Kinn zu sich: »Meine Abmachung? Das war unsere Abmachung, mein Schatz. Wir haben Spaß miteinander, und wir gehen uns nicht auf die Nerven. Das war der Deal.«
»Dann kündige ich jetzt diesen Deal.« Trotzig starrte sie ihn an. »Ich möchte nämlich heiraten. Und zwar bald!«
Alex atmete tief durch. »Cindy, ich wäre dir sehr dankbar, wenn du jetzt einfach gehen würdest.«
»Wie bitte?«
»Ja. Ich brauche meine Ruhe. Wie du weißt, habe ich heute Abend ein Konzert.«
Fassungslos sah sie ihn an. »Du schmeißt mich raus?«
»Ich schmeiße dich nicht raus, ich sage nur, dass ich jetzt meine Ruhe brauche!«
»Du hattest heute Morgen gar keinen Unterricht.« Cindy zog ihr letztes Ass aus dem Ärmel.
»Wie bitte?« Alex starrte sie irritiert an.
»Ja. Ich war drüben in der Akademie. Ich wollte dich abholen, aber niemand hatte dich gesehen und niemand wusste auch etwas von einem neuen Schüler.«
»Du spionierst mir nach!« Alex wurde laut.
»Du lügst mich an?« Cindys Stimme wurde scharf.
Ja, so kannte er sie. Eine Kämpferin. Und er wusste, dass er so nicht weiterkommen würde.
»Cindy, bitte, ich werde dir alles erklären, aber im Augenblick brauche ich wirklich nur meine Ruhe.«
Doch Cindy ließ nicht locker: »Wo warst du heute Morgen?«
Alex seufzte. Um dieses Gespräch würde er nicht herumkommen. »Ich wollte Emma besuchen. Aber sie war nicht da.«
»Ach so, du wolltest Emma besuchen, aber sie war nicht da?« Cindys Stimme troff vor Sarkasmus. »Nein, sie war nicht da, denn sie hat ja versucht, dich zu besuchen. Aber du warst ja auch nicht da, denn du warst ja auf dem Weg zu ihr, und so habt ihr euch beide verpasst. Ist das nicht rührend?« Cindy war inzwischen rot vor Wut. »Ihr seid wirklich zum Totlachen, alle beide!«
»Emma war hier?« Alex war plötzlich hellwach.
»Ja.«
»Was wollte sie?«
»Keine Ahnung, ich hab sie nicht hereingelassen.«
»Ich rufe sie an!«
»Mach doch, was du willst!« Cindy ließ Alex stehen und verschwand Türe knallend im
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