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Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Titel: Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Brightley
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hatte sie ihn so spielen hören. Es war, als würde er mit dem Klavier verschmelzen.
    Emma starrte ihn fasziniert an. Plötzlich drehte Alex den Kopf und sah ihr direkt in die Augen. Emma wurde hochrot vor Erregung. Sie hielt seinem Blick stand und die romantischen Klänge steigerten sich ins Unermessliche. Glühende Schauer liefen ihr über den Körper, sie atmete schwer, war gefangen in sehnsuchtsvollen Klängen. Immer weiter spannte Alex den musikalischen Bogen, auch den Rest des Publikums hatte inzwischen die Erregung gepackt. Emma war kurz vor einer Ohnmacht. Dillingham legte plötzlich seine Hand auf die ihre. Das brachte sie zur Besinnung. Sie riss sich aus Alex Blick und schloss zitternd die Augen
    Plötzlich war es totenstill. Alex hatte aufgehört zu spielen. Heftig atmend saß er am Klavier und starrte benommen auf die Tasten. Ein Raunen ging durch das Publikum. Das Orchester wurde unruhig. Der Dirigent klopfte mit seinem Stab an das Pult. Da gewann Alex die Kontrolle wieder. Er setzte erneut an und meisterte den Rest des ersten Teils mit Bravour.

    In der Pause gab es nur ein Thema. Was hatte den berühmten Pianisten so aus der Fassung gebracht, dass er sich so auffällig verspielte?
    »Er hat ins Publikum gestarrt, das habe ich deutlich gesehen!«
    »Wo hat er denn hingestarrt?«
    »Er hat zu der Blonden da hingestarrt, die da, in dem schwarzen Kleid!«
    »Wer ist denn das? Kennt die jemand?«
    »Das ist Emma Cavendish. Die Tochter von Margaret Cavendish.«
    »Der Sängerin Margaret Cavendish?«
    »Genau! Diese Woche war ein Bild von ihr in der Zeitung. Mit Alex Landon. Die zwei haben sich geküsst!«
    »Ach so. Dann hat er was mit ihr?«
    »Bestimmt. Haben Sie den Blick nicht gesehen, den er ihr zugeworfen hat?«
    Emma wurde von vielen Leuten offen angestarrt. Um sie herum ein einziges Getuschel und Gezische. Es war kaum auszuhalten
    Henry Dillingham nahm sie am Arm und führte sie nach draußen. Dann ging er los, um ihr ein Glas Wasser zu holen. Er hatte bisher kein Wort darüber verloren, was geschehen war. Emma atmete tief die kühle Nachtluft und versuchte sich zu beruhigen. War es wirklich ihre Schuld gewesen, dass Alex sich verspielt hatte?
    »Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass Sie sich von Alex fernhalten sollen?« Cindy Briggs stand plötzlich neben ihr.
    Emma wurde hochrot. »Ich habe nicht gewusst, dass er heute Abend spielt.« Sie hörte selbst, wie unglaubwürdig ihre Worte klangen, aber es war immerhin die Wahrheit.
    »Reden Sie keinen Blödsinn. Sie kommen hierher, setzten sich aufgebrezelt wie eine Prinzessin in die erste Reihe und wollen mir weismachen, Sie hätten nicht gewusst, dass Alex heute Abend spielt?«
    »Aber so war es!« Emma war ihrer Rivalin hilflos ausgeliefert. »Es tut mir wirklich leid, glauben Sie mir!«
    »Alex hat wegen Ihnen einen Fehler gemacht. In einem wichtigen Konzert! Das erste Mal in seinem Leben hat er sich öffentlich verspielt! Und daran sind Sie schuld! Sie verschwinden jetzt auf der Stelle, ist das klar!« Cindy Briggs kam drohend einen Schritt näher. »Und wenn nicht, dann…«
    »Was dann? Wollen Sie Miss Cavendish etwa schlagen?« Dillingham stand plötzlich in der Tür und trat zwischen die beiden Frauen.
    »Emma und ich haben jedes Recht, dieses Konzert zu besuchen. Und wenn Mr. Landon beim Klavierspielen Fehler macht, ist das sein Problem, nicht unseres. Guten Tag!«
    Er nahm Emma am Arm und zog sie zurück ins Foyer, doch sie blieb plötzlich stehen: »Henry, bitte, ich kann das nicht! Ich halte das nicht aus! Ich will nach Hause!« Emma riss sich von seinem Arm los und lief zum Ausgang. Mit langen Schritten eilte er ihr nach und hielt sie fest.
    »Emma! Wir beide gehen da jetzt wieder rein und werden dieses Konzert zu Ende hören! Vor was fliehst du? Vor dieser rothaarigen Eule? Wer ist das überhaupt?«
    »Cindy Briggs. Sie ist Alex Freundin.«
    »Tatsächlich. Sagt sie das?«
    »Ja, und sie bekommt ein Baby von ihm und wird ihn bald heiraten.«
    »So, so, sagt sie das?«
    »Ja! Und deshalb muss ich jetzt gehen! Ich darf nicht noch mehr Verwirrung stiften!«
    »Emma, so wie Alex Landon dich heute Abend angestarrt hat, wird er überhaupt niemanden heiraten. Höchstens dich.«
    »Das ist doch Blödsinn!«
    »Ist es nicht. Und du wirst jetzt da wieder rein gehen, dich auf deinen Platz setzen, und dich in deiner ganzen Schönheit präsentieren. Mal sehen, was nachher auf der Feier geschieht!«
    »Auf welcher Feier?«
    »Es gibt nachher noch eine

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