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Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Titel: Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Brightley
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Freundinnen erzählt hatte, wie sehr Alex in sie verliebt war. Außerdem war Alex unglaublich attraktiv, ein gefeierter Pianist, der begehrteste Junggeselle Londons und er war eine Granate im Bett. Cindy hatte in diesem Bereich Erfahrung, sie wusste, wovon sie sprach. Es gab nicht viele Männer, die sie reizten und Alex war einer davon. Kampflos würde sie ihn auf keinen Fall aufgeben. Also biss sie die Zähen zusammen und wurde plötzlich ganz nachgiebig unter seinem Griff. Ihre grünen Augen glimmten samtig. Sie hatte ihn sehr gereizt und wusste, dass sie jetzt eine andere Tour fahren musste:
    »Aber natürlich, Liebling. Bitte verzeih. Ich möchte einfach, dass es dir gut geht, das ist alles.«
    »Na dann ist ja alles klar. Und jetzt würde ich mich gerne noch ein paar Minuten konzentrieren. Ich muss nämlich gleich wieder da raus und ein paar Töne spielen. Also darf ich jetzt bitte ein paar Minuten allein sein? Ist das möglich?«
    »Aber ja, mein Schatz. Ich freu mich auf dich. Wir sehen uns nach dem Konzert. Ach, und übrigens…«, Cindy drehte sich in der Tür noch mal zu ihm um, »ich war bei Amanda, der alten Schwarzseherin. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, mit meiner Stimme ist alles in Ordnung.«
    Alex ärgerte sich, dass sie ihn anlog. »Mir hat Amanda erzählt, dass sie dich zu Dr. Johnstone geschickt hat, weil sie Angst um deine Stimmbänder hat!«
    »Diese blöde Petze!« Cindy stampfte ärgerlich mit dem Fuß auf.
    »Warst du beim Arzt?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Nichts und! Ich werde die Lucia singen und das Konzert für meinen Vater! Und daran werden weder du noch Amanda noch ein Dr. Johnstone etwas ändern!« Mit diesen Worten riss sie die Tür auf und verschwand.
    Alex starrte ihr nach. Frauen! Frauen konnten wirklich unerträglich sein. Und sie waren unberechenbar. Vor allem solche, wie Cindy. Er musste mit ihr reden. Dringend. Es bestand eindeutig Klärungsbedarf. Das dritte Klingelzeichen ertönte. Er stand auf. Die beiden Damen würden ihn nachher beschäftigen. Jetzt zählte erst einmal das Konzert.

16

    Der zweite Teil des Konzertes verlief ohne Unterbrechungen. Henry Dillingham hielt Emmas Hand und an seiner Seite war es ihr, trotz der unangenehmen Begegnung mit Cindy Briggs möglich, die Musik zu genießen. Alex hatte ihr, als er auf die Bühne kam, ein kleines Lächeln zugeworfen. Er war ihr also nicht böse. Und wieder spielte er atemberaubend. Doch diesmal behielt Emma ihren Blick bei sich. Sie schloss die Augen, ließ die Klänge in sich ein und schaffte es tatsächlich, sich ein wenig zu entspannen.
    Der Applaus am Ende des Konzerts war gut, das Publikum hatte seinem Liebling verziehen. Und außerdem bot so ein Patzer großartigen Gesprächsstoff. Es gab etwas, worüber man reden konnte, worüber man spekulieren konnte. Und Alex Aussetzer stand auch noch in Verbindung mit einer geheimnisvollen Frau. Emma Cavendish war ein unbeschriebenes Blatt und sie war eine Schönheit. Wo hatte sich diese Frau die letzten Jahre bloß versteckt? Wie ein Engel schwebte sie durch den Raum. Kein Wunder, wenn einem da die Finger verrutschten.

    Im Foyer war ein kleines Buffet aufgebaut und es gab Champagner. Emma hielt in der einen Hand ein Glas, mit der anderen klammerte sie sich an den Arm des Notars. Er kannte jede Menge Leute und führte sie sicher durch das Gewimmel. Immer wieder wurden sie neugierig angesprochen, denn alle interessierten sich für Emma.
    Doch Emma hatte anderes im Kopf. Ihr Blick suchte unruhig den Raum ab. Alex war noch nicht aufgetaucht und sie wollte ihn auf keinen Fall verpassen. Sie musste ihm sagen, wie leid ihr sein Patzer tat, und wie sehr ihr sein Spiel gefallen hatte. Das konnte ihr diese Cindy nicht verbieten.

    In einem ruhigen Augenblick machte sie sich von Dillingham los und ging in den Waschraum. Vor dem Spiegel zog sie ihren Lippenstift nach. Das war die einzige Schminke, die sie benutzte. Ihre feine Haut und ihre ausdrucksstarken Augen mit den langen, dunklen Wimpern brauchten keine künstliche Verstärkung.
    Die Tür zum Waschraum ging auf und Cindy Briggs kam rein. Die beiden Frauen starrten sich an. Emma schlug das Herz plötzlich bis zum Hals. Diese Frau jagte ihr Angst ein und ihr Instinkt signalisierte ihr Gefahr.
    Cindy Briggs sprach kein Wort. Sie griff nur in ihre Tasche und zog ein Foto heraus.
    »Kennen Sie dieses Foto?«
    »Bitte?« Emma hatte keine Ahnung, was Cindy von ihr wollte.
    Cindy hielt Emma das Aktfoto von Tatjana unter die Nase. »Das

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