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Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Titel: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joël Dicker
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heißen?«
    »Diese Geschichte nimmt kein Ende. Im Ernst, Perry: Sie wechseln die Tatverdächtigen wie Ihre Hemden. Roth sagt, dass er Rabatz schlagen wird. Der Gouverneur will, dass Ruhe einkehrt. Es ist Zeit, den Fall zu den Akten zu legen.«
    »Aber, Chief, wir haben neue Erkenntnisse! Der Tod von Nolas Mutter, die Verhaftung von Robert Quinn … Wir stehen kurz vor dem Durchbruch!«
    »Zuerst war es Quebert, dann Caleb, und jetzt ist es der Vater oder dieser Quinn oder Stern oder der liebe Gott. Was haben wir gegen den Vater in der Hand? Nichts. Gegen Stern? Nichts. Gegen diesen Robert Quinn? Nichts.«
    »Wir haben diesen verdammten Benzinkanister.«
    »Roth sagt, dass es für ihn ein Leichtes sein wird, einen Richter von Quinns Unschuld zu überzeugen. Gedenken Sie, Quinn offiziell zu beschuldigen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann werden Sie verlieren, Perry. Sie werden wieder verlieren. Sie sind ein guter Polizist, Perry. Ohne Frage der Beste. Aber manchmal muss man auch loslassen können.«
    »Aber, Chief …«
    »Setzen Sie nicht Ihre Karriere aufs Spiel, Perry … Ich werde Ihnen nicht die Schmach antun, Ihnen den Fall hier und jetzt zu entziehen. Aus Freundschaft gebe ich Ihnen vierundzwanzig Stunden. Morgen um siebzehn Uhr kommen Sie in mein Büro und teilen mir offiziell mit, dass Sie den Fall Kellergan schließen. Sie haben also vierundzwanzig Stunden Zeit, Ihren Kollegen zu sagen, dass Sie lieber aufgeben, um den Schein zu wahren. Danach fahren Sie mit Ihrer Familie ins Wochenende, das haben Sie sich redlich verdient.«
    »Chief, ich …«
    »Man muss auch loslassen können, Perry! Bis morgen.«
    Lansdane rauschte aus dem Büro, und Gahalowood ließ sich in seinen Sessel fallen. Zu allem Überfluss rief mich in diesem Augenblick Roy Barnaski auf meinem Handy an.
    »Hallo, Goldman«, sagte er aufgekratzt. »Morgen ist die Woche um, wie Sie sicher wissen.«
    »Welche Woche, Roy?«
    »Na, die Woche. Die Frist, die ich Ihnen eingeräumt habe, bevor ich der Presse die jüngsten Entwicklungen im Fall Nola Kellergan präsentiere. Das haben Sie doch nicht etwa vergessen? Ich nehme an, Sie haben nichts Neues herausgefunden, oder?«
    »Wir gehen einer Spur nach, Roy. Sie sollten Ihre Pressekonferenz vielleicht verschieben.«
    »Ach … Sie mit Ihren ewigen Spuren, Goldman! Schluss mit dem Zirkus, hören Sie? Ich habe die Presse für morgen um siebzehn Uhr einbestellt. Ich rechne fest mit Ihnen.«
    »Ausgeschlossen. Ich bin in New Hampshire.«
    »Was? Sie sind die Hauptattraktion, Goldman! Ich brauche Sie!«
    »Tut mir leid, Roy.« Ich legte auf.
    »Wer war das?«, wollte Gahalowood wissen.
    »Barnaski, mein Verleger. Er hat die Presse für morgen Abend einbestellt, um die Katze aus dem Sack zu lassen: Er will über Nolas Krankheit reden und allen erzählen, wie genial mein Buch ist, weil es die gespaltene Persönlichkeit einer Fünfzehnjährigen beschreibt.«
    »Hm, sieht so aus, als hätten wir morgen Abend offiziell alles verbockt.«
    Gahalowood wollte die Galgenfrist von vierundzwanzig Stunden nicht tatenlos verstreichen lassen und schlug deshalb vor, nach Aurora zu fahren und mit Tamara und Jenny zu reden, um mehr über Robert zu erfahren.
    Von unterwegs rief er Travis an, um ihn über unser Kommen zu informieren. Wir trafen ihn vor dem Haus der Quinns. Er war vollkommen fassungslos. »Sind das auf dem Kanister wirklich Roberts Fingerabdrücke?«, wollte er wissen.
    »Ja«, erwiderte Gahalowood.
    »Großer Gott, das kann ich nicht glauben! Warum hätte er das tun sollen?«
    »Keine Ahnung …«
    »Meinen Sie … Meinen Sie, er hat etwas mit dem Mord an Nola zu tun?«
    »So wie die Dinge stehen, kann man nichts mehr ausschließen. Wie geht es Tamara und Jenny?«
    »Schlecht, sehr schlecht! Sie stehen unter Schock. Ich auch. Das ist ein Albtraum! Ein echter Albtraum!«
    Niedergeschlagen ließ er sich auf die Motorhaube seines Wagens sinken.
    »Was ist?«, fragte Gahalowood, der merkte, dass mit ihm etwas nicht stimmte.
    »Sergeant, seit heute Morgen muss ich ständig daran denken … Durch diese Geschichte sind eine Menge Erinnerungen in mir hochgekommen.«
    »Was für Erinnerungen?«
    »Robert Quinn hat sich immer sehr für die Ermittlungen interessiert. Damals habe ich mich oft mit Jenny getroffen und war jeden Sonntag zum Essen bei den Quinns. Robert wollte mit mir ständig über den Fall reden.«
    »Ich dachte, das sei seine Frau gewesen.«
    »Bei Tisch vielleicht. Aber wenn ich kam, hat Jennys Vater mit

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