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Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ordentlich aufs Gas treten.«
    Sie betraten die Kabine, und Herman forderte sie auf, in großen, bequemen Sesseln Platz zu nehmen. »Es tut mir leid, aber so kurzfristig konnte ich keinen Steward mehr auftreiben. Kann ich Ihnen irgend etwas anbieten?«
    »Ein Glas Weißwein«, sagte Sara.
    »Und Sie, John? Kann ich Ihnen auch etwas bringen?«
    Fiske lehnte ab.
    »Wenn Sie etwas essen möchten, der Kühlschrank ist voll. Bitte, bedienen Sie sich selbst.«
    Zehn Minuten nach dem Start lag die Maschine so ruhig in der Luft, als würden sie in einem Kanu über einen Teich dahingleiten. Sara öffnete den Sicherheitsgurt und schaute zu Fiske hinüber. Er blickte aus dem Fenster und beobachtete den Sonnenuntergang.
    »Soll ich uns etwas zu essen machen? Und ich habe Ihnen etwas Interessantes zu erzählen.«
    »Ich Ihnen auch.« Fiske löste den Sicherheitsgurt, folgte Sara nach hinten und setzte sich an den kleinen Tisch, während sie ein paar Sandwiches machte.
    »Kaffee?«
    Fiske nickte. »Ich habe so ein Gefühl, als würde es eine lange Nacht werden.«
    Sara stellte die Butterbrote auf den Tisch und schenkte zwei Tassen Kaffee ein. Sie nahm Fiske gegenüber Platz und blickte auf die Uhr. »Der Flug ist so kurz, daß uns nicht allzu viel Zeit bleibt. Am Flughafen von Blacksburg gibt es keine Leihwagenfirmen, aber wir können ein Taxi in die Stadt nehmen und uns dort einen Mietwagen besorgen.«
    Fiske nahm einen Bissen von dem Sandwich und spülte ihn mit Kaffee hinunter. »Sie wollten mir doch etwas erzählen. Hat es mit der Party zu tun?«
    »Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit Richterin Knight.« Sara erzählte Fiske die Geschichte; dann berichtete Fiske von seinem Gespräch mit der Richterin. »Sie ist schwer zu ergründen«, meinte er abschließend.
    »Sonst noch was?«
    »McKenna hat mich gefragt, ob ich für die Zeit, als mein Bruder ermordet wurde, ein Alibi habe.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst.«
    »Ich habe kein Alibi, Sara.«
    »John, niemand glaubt, daß Sie Ihren eigenen Bruder ermordet haben könnten. Und wie würde das zu Stevens Tod passen?«
    Fiske zuckte die Achseln. »Es könnte einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen geben.«
    »Hat McKenna denn auch eine Theorie bezüglich Ihres Motivs?«
    Fiske stellte die Kaffeetasse auf den Tisch. Vielleicht ist es ganz gut, das Problem mal aus anderem Blickwinkel zu betrachten, sagte er sich. »Nein, aber Tatsache ist leider, daß ich ein perfektes Motiv habe.«
    Überrascht blickte sie ihn an. »Was?«
    »Ich habe heute herausgefunden, daß Mike eine Lebensversicherung über eine halbe Million Dollar abgeschlossen und mich als Begünstigten eingetragen hat. Das ist doch ein erstklassiges Motiv, meinen Sie nicht auch?«
    »Aber wenn Sie es doch erst heute herausgefunden haben ...«
    »Glauben Sie etwa, McKenna kauft mir das ab?«
    »Das ist aber seltsam.«
    Fiske blickte sie aus zusammengekniffenen Augen an.
    »Was?«
    »Richterin Knight hat etwas ganz Ähnliches gesagt. Die meisten Morde würden von Familienangehörigen begangen, und ich sollte niemandem vertrauen - damit hat sie Sie gemeint, da bin ich sicher.«
    »Wissen Sie, ob Elizabeth Knight mal in der Army war?«
    Sara hätte beinahe gelacht. »Nein. Wieso?«
    »Ich frage mich nur, ob sie etwas mit Rufus Harms zu tun haben könnte.«
    Sara lächelte. »Wo wir schon mal dabei sind ... was ist mit Senator Knight? Er könnte in der Army gewesen sein.«
    »War er nicht. Ich weiß noch, als er zum erstenmal um einen Sitz im Senat kandidierte, habe ich in den Lokalzeitungen von Richmond gelesen, daß er untauglich für den Militärdienst war. Sein damaliger politischer Gegner war ein Kriegsheld und hat versucht, Kapital daraus zu schlagen, daß Knight seinem Land nicht gedient hat. Aber was seine Ausbildung, seine vorherigen Leistungen und so weiter betraf, konnte man ihm nichts am Zeug flicken, und der Versuch verpuffte.« Fiske schüttelte den Kopf, seufzte. »Das ist doch albern. Wir versuchen die Quadratur des Kreises.« Er atmete tief ein. »Hoffentlich kann Rider uns helfen.«
    Der mit einem Overall bekleidete Mann schob den sperrigen Putzwagen den Gang entlang und blieb dann vor einem Büro stehen. Die schablonierte Schrift auf der Milchglasscheibe verkündete: SAMUEL RIDER, RECHTSANWALT. Der Mann neigte den Kopf, blickte sich um und lauschte aufmerksam. Das Gebäude war klein, und Riders Kanzlei war eins von nur einem halben Dutzend Büros im ersten Stock. Zu dieser Stunde waren die Stadt

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